Android 10 Q ‚Queens Cake‘: Rollout beginnt heute – alle Neuerungen & diese Smartphones erhalten das Update

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Heute Abend ist es endlich so weit: Google wird Android 10 für alle Pixel-Smartphones ausrollen und das Betriebssystem für alle Nutzer und Smartphone-Hersteller zum Download freigeben. Durch die sehr lange Beta-Phase sind praktisch alle Neuerungen zu „Android Q“ bekannt und es wird Zeit für einen letzten großen Überblick und Rückblick auf alle wichtigen Änderungen, auf die sich alle Pixel-Nutzer ab heute Abend und hoffentlich auch bald der Rest der Welt freuen dürfen.


Eine neue Android-Version ist stets etwas Besonderes, denn schließlich erscheint sie normalerweise nur einmal pro Jahr und jedes Smartphones wird nur zwei Mal, höchstens drei Mal, mit einer neuen Version bedacht, bevor es zum alten Eisen gehört. Mit Android 10 gibt es in diesem Jahr aber noch einige weitere Besonderheiten fernab des Jubels und der üblichen kleinen Verbesserungen. Schon jetzt kann man sagen, dass diese Version einen wichtigen Punkt in der Geschichte des Betriebssystems markiert.

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Android 10 Infoseite wurde freigeschaltet

Android ist ab der Version 10 nicht mehr süß, sondern erwachsen. Google hat pünktlich zur Jubiläumsversion die Süßspeisen aus dem Namen verbannt und dem Betriebssystem nicht nur ein neues Versionsschema verpasst, sondern auch das Logo angepasst. Auch in puncto Marketing blieb also kein Stein auf dem Anderen – und das gilt für auch einige andere Bereiche. Zwar ist es weder die zehnte Version von Android, noch feiert man ein zehnjähriges Jubiläum, aber die runde Versionsnummer war dann doch ein guter Anlass für die Umstellung.

Laut mehreren Quellen aus diversen Ländern und von vielen Providern wird Android 10 am 3. September für alle Pixel-Smartphones erscheinen (also heute) und hoffentlich schon wenige Wochen später auch auf den ersten Smartphones der vielen anderen Hersteller eintreffen. Einige Schwergewichte haben bereits verkündet, welche Smartphones das Update erhalten werden und welche wohl leider bis zum Ende ihres Lebens auf Android Pie hängen bleiben werden. Huawei, Honor, Xiaomi und auch Nokia haben sich bereits geäußert. Details dazu findet ihr am Ende des Artikels.

Nun aber zu den harten Fakten: Was gibt es neues bei Android Q, Android 10, Android Queens Cake oder wie man diese Version auch immer nennen möchte? Bitte beachtet, dass sich tatsächlich bis zum finalen Rollout, der in diesem Jahr gut vier Wochen nach der letzten Beta-Version stattfindet, auch in letzter Sekunde noch etwas ändern kann.



Android 10 erhält eine Gestensteuerung

Das Betriebssystem bringt nun eine völlig neue Gestensteuerung mit, die die alte und seit vielen Jahren etablierte Bedienung mit den drei klassischen Buttons ersetzen wird. Das erfordert erst einmal etwas Eingewöhnungszeit, schafft aber sowohl den Entwicklern als auch den Nutzern mehr Freiheiten und ermöglicht eine schnellere Nutzung als zuvor. Google erbittet sich eine Eingewöhnungsphase von 1 bis 3 Tagen bei normaler Nutzung, diese sollte man als Nutzer also ebenfalls Geduld haben, bevor man möglicherweise entnervt auf die Buttons zurückwechselt.

Insbesondere die Zurück-Geste war umstritten, weil sie mit der Bedienung einiger Apps kollidiert. Dazu wurden zwar Maßnahmen getroffen, aber perfekt ist es – das gibt auch Google zu – noch immer nicht. Es wird also ein Work-in-Progress sein, das bei einem möglichen Android 10.1 schon wieder verändert sein kann. Und wenn es dann immer noch nicht funktioniert, kann jederzeit auf die Button-Navigation zurückgewechselt werden.

Vor wenigen Tagen hat der Android-Produktmanager höchstpersönlich begründet, warum Google es mit der Gestensteuerung nun so eilig hatte und warum es so viele Stolpersteine gegeben hat. Der Grund waren ganz einfach die vielen verschiedenen Umsetzungen der Smartphone-Hersteller, die man „grauenhaft“ fand. Das vollständige Interview mit vielen weiteren Details findet ihr in diesem Artikel. In einem sehr ausführlichen Artikel hat Google außerdem erklärt, warum auf die Gestensteuerung umgestellt werden sollte.

Android 10 erhält einen Dark Mode

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Nach vielen Jahren des Bettelns und Hoffens bekommen die Android-Nutzer nun endlich einen Dark Mode spendiert, der global über das Betriebssystem gesteuert wird und an den sich viele Apps anhängen können. Viele Apps bieten, zumindest derzeit, noch separate Möglichkeiten zur Aktivierung haben, dürften sich aber wohl grundsätzlich erst einmal nach der festgelegten Option des Betriebssystems richten.

Googles Designer haben sich in den vergangenen Monaten stark ins Zeug gelegt und einen Dark Mode für das Material Theme entwickelt, damit die dunklen Oberflächen ebenfalls in allen Apps gleich aussehen sollen. Die dunklen Oberflächen bringen zwar einige Herausforderungen mit sich, sind dank des sehr einfach gehaltenen Material Theme nun aber sehr viel leichter als früher umsetzbar. Abzuwarten bleibt nun, ob sich auch die Masse aller App-Entwickler der Google-Initiative anschließen werden.



Viele weitere Verbesserungen

Tatsächlich waren das schon die beiden wichtigsten und auffälligsten Neuerungen im Betriebssystem, während sehr sehr viele andere Verbesserungen eher unter der Haube stattfinden und die Sicherheit verbessern, die Stabilität erhöhen oder das Betriebssystem für zukünftige Einsatzmöglichkeiten fit machen. Betriebssystem-Updates werden durch das Project Mainline nun noch sehr viel leichter, das dafür sorgt, dass viele Komponenten sogar über den Play store aktualisiert werden könnten. Ein erstes Android Q Sicherheitsupdate mit fast 200 gestopften Lücken hat es bereits gegeben.

Außerdem gibt es neue Berechtigungen für den Standortzugriff, den Elternzugriff, Android Beam wird entfernt und durch eine ganz neue Lösung ersetzt und sogar eine Erkennung von Autounfällen wird in das Betriebssystem Einzug halten. Alles auf Dauer praktische Dinge, die aber bei der alltäglichen Nutzung nicht ins Gewicht fallen werden.

Natürlich wollen wir auch die vielen neuen Emojis in Android 10 nicht vergessen, denn diese führen nicht nur erstmals das dritte Geschlecht ein, sondern sind auch an einigen anderen Stellen neu erstellt oder stark überarbeitet worden. Wer möchte, kann sich jedes Bildchen hochauflösend herunterladen und sich die Details ansehen. Infos und Links dazu findet ihr im verlinkten Artikel.

Interessant für den einen oder anderen ist vielleicht auch das neue Versions-Easteregg, das diesmal ein Rätselspiel enthält.

Alle Änderungen im Detail

Eine detaillierte Auflistung aller Verbesserungen und Änderungen findet ihr in unseren jeweiligen separaten Artikeln mit allen Neuerungen der einzelnen Beta-Versionen.

Hinweis: Google kann bis zur letzten Sekunde auch noch Features aus der finalen Version zurückziehen und diese vielleicht erst mit einem späteren Update auf Android 10.1 nachlegen. Das kann man bis zum endgültigen Rollout nie wissen.



Diese Smartphones bekommen das Update auf Android 10

Die spannende Frage: Welche Smartphones werden das Smartphone auf Android 10 erhalten und welche müssen leider auf Android Pie verharren? Mit Huawei, Honor, Xiaomi und Nokia haben bereits vier größere Hersteller verraten, welche Smartphones aus dem eigenen Hause das Update bekommen werden – viele weitere Hersteller äußern sich häufig erst einige Wochen nach dem Rollout auf die Pixel-Smartphones. Die Smartphones, die nicht auf der Liste sind, könnten das Update ebenfalls erhalten, aber dann eher als Bonus und nur in seltenen Ausnahmefällen.

Hinter Huawei und Honor steht übrigens trotz starker Aussagen seitens Huawei ein Fragezeichen. Da das Unternehmen nicht mal mehr ein neues Smartphone mit Google-Diensten herausbringen darf, steht das mögliche Update auf Android 10 zumindest auf der Kippe. Huawei ist nun sogar schon so weit, einen europäischen Gegenpol gegen Android und Google zu schmieden.

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Android 10 ist nicht mehr Süß

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Zum Schluss beschäftigen wir uns noch einmal mit der neuen Namensgebung des Betriebssystems, denn diese sorgt nach wie vor für viele Diskussionen und hinterlässt sowohl lange als auch zufriedene Gesichter. Google hat den Wechsel sehr ausführlich begründet und auch nachvollziehbare Argumente geliefert. Dennoch hätte man natürlich weiterhin jeder nun nummerierten Version einen Beinamen geben können. Die Nummerierung war schon immer da und wurde auch von den Smartphone-Herstellern und in der Werbung verwendet.

In einem sehr langen Interview hat sich Android-Chef Dave Burke höchstpersönlich noch einmal ausführlich zum Ende der süßen Bezeichnungen und kultigen Figuren geäußert und man merkt, dass er dies auf eine Art auch etwas bedauert. Die Figuren im Googleplex soll es weiterhin geben und auch intern wird Android weiterhin nach Süßspeisen benannt sein, aber eben nicht mehr in der Öffentlichkeit.

Android Q hätte übrigens Queens Cake geheißen.

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