Ärger in der Heimat: Dutzende US-Bundesstaaten leiten Untersuchungen gegen Googles Geschäftsmodell ein

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In den letzten Jahren hatte Google mit vielen EU-Verfahren zu kämpfen und wurde gleich drei Mal zu Milliardenstrafen mit Auflagen verdonnert. Doch nun wird es auch in der Heimat sehr ungemütlich, denn das Gerücht einer großangelegten Untersuchung in den USA hat sich nun bewahrheitet: Gleich 48 US-Staaten und zwei Territorien werden Googles Geschäft unter die Lupe nehmen und dem Verdacht der Verletzung des Kartellrechts nachgehen.


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Bisher hatten es die großen US-Konzerne in den USA sehr gemütlich und konnten jahrelang völlig unbehelligt viele Milliarden mit Nutzerdaten verdienen, aber das dürfte bald vorbei sein. Dutzende US-Bundesstaaten nehmen die großen Konzerne von Google über Amazon bis Facebook ins Visier – wobei die Untersuchung gegen Google nun offiziell angekündigt wurde. Bis auf Googles Heimatstaat Kalifornien und Alabama beteiligen sich alle anderen 48 US-Bundesstaaten und die zwei Territorien.

Konkret geht es erst einmal um Googles Werbegeschäft und der großen Marktmacht des Unternehmens in diesem Sektor, aber die Untersuchungen können sehr schnell auch auf weitere Bereiche ausgedehnt werden, denn immerhin hängen viele Google-Produkte und Geschäftsteile zusammen. Ein US-Senator sprach von einem „sehr schlechten Tag für Google“, der das Unternehmen nun wohl jahrelang beschäftigen wird.



Es gilt fast schon als wahrscheinlich, dass aus diesen Untersuchungen viele große Verfahren hervorgehen werden, eventuell auch Kartellverfahren – und vielleicht wird Googles Geschäftsmodell in der Form auch nicht mehr länger tragbar sein. Bekanntlich bietet Google dem Großteil aller Nutzer alle Dienste in der Basisversion kostenlos an und finanziert sich rein über die Werbeeinblendungen in den Produkten sowie quersubventioniert über den Aufbau des Nutzerprofils.

Ist das Geschäftsmodell am Ende?
Doch genau dieses Geschäftsmodell könnte dem Konzern nun Probleme bereiten, denn trotz aller Datenschutzgesetze wird die Frage in den Raum gestellt, ob diese massenhafte Bezahlung mit Daten überhaupt noch tragbar ist und vielleicht in irgendeiner Form eingeschränkt werden muss.

Wissen ist Macht, mehr als je zuvor. Aber wir haben Beweise gesehen, wonach Googles Geschäftspraxis die Auswahl der Verbraucher eingeschränkt, Innovation behindert und die Privatsphäre der User verletzt und Google die Kontrolle über die Verbreitung von Online-Informationen verschafft haben könnte.

Wenn es keinen freien Markt oder Wettbewerb mehr gibt, erhöht das die Preise, selbst wenn etwas als gratis vermarktet wird, und schädigt Verbraucher. Ist etwas wirklich gratis, wenn wir immer mehr Informationen aus unserer Privatsphäre hergeben?

Siehe auch
» Google Jobs: Zwei Dutzend EU-Konkurrenten halten Googles Jobsuche für illegal und legen Beschwerde ein

[heise]




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comment 3 Kommentare zum Thema "Ärger in der Heimat: Dutzende US-Bundesstaaten leiten Untersuchungen gegen Googles Geschäftsmodell ein"

  • Googles Geschäftsmodell ist erfolgreich. Es versteht sich von selbst das Google viele Neider hat. Klartext-Arena (www.klartext-arena.eu) betrachtet dieses Geschäftsmodell
    für Europa und die Schweiz als erstrebenswertes Ziel von wendigen Geschäftemacher
    im Internet . Eigentlich wäre ein solches Geschäftsmodell in der Schweiz erfolgsversprechend.
    Autor Peter Gambon, Davos Dorf, Schweiz, Europa.

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