Google nicht auf Platz 1: Stiftung Warentest lässt die Websuche gegen 9 weitere Suchmaschinen antreten

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Google ist in sehr vielen Bereichen aktiv und erreicht mit den eigenen Produkten häufig sehr hohe Marktanteile oder gar die Marktführerschaft. Das gilt insbesondere für die Google Websuche, die bis heute das wichtigste Produkt des Unternehmens ist und trotz vieler Konkurrenten bisher unantastbar geblieben ist. Doch zumindest aus Sicht der Stiftung Warentest hat die deutsche Google-Suche nicht die Nase vorne und kommt nur auf den zweiten Platz.


Vor über 20 Jahren wurde die Google Websuche gestartet und hat innerhalb kürzester Zeit nicht nur sehr viele Nutzer begeistert, sondern auch weltweit die Marktführerschaft in diesem Sektor übernommen. Dieser Status, der ein extrem wichtiger Grundpfeiler des gesamten Unternehmens ist, ist bis heute geblieben. Vielen Menschen ist nicht einmal bewusst, dass es noch andere Suchmaschinen außer Google gibt. Stiftung Warentest hat sie dennoch unter die Lupe genommen.

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Glaubt man aktuellen Statistiken, hat die Google Websuche in Deutschland einen Marktanteil von fast 95 Prozent und hat als ersten Verfolger Microsofts Suchmaschine Bing mit einem Marktanteil von 2,73 sowie als zweiten Verfolger Yahoo! mit 0,9 Prozent hinter sich. Das ist einerseits auf die Gewohnheit der Menschen zurückzuführen, aber auch auf die Qualität der Suchergebnisse und den Funktionsumfang, die jeweils in der breiten Betrachtung von keinem Konkurrenten erreicht werden.

Die Stiftung Warentest hat nun 10 Suchmaschinen unter die Lupe genommen und einem gewohnt ausführlichen Test unterzogen. Zu den getesteten Suchmaschinen gehören neben Google auch Bing und Yahoo!, Startpage, Qwant, DuckDuckGo, T-Online, Web.de, Metager sowie Ecosia. Als beste Suchmaschine ging Startpage.com aus dem Test hervor, während Google lediglich den zweiten Platz einnehmen konnte. Der Grund ist aber nicht die Qualität der Suchergebnisse (dazu gleich mehr), sondern – wie sollte es anders sein – der Datenschutz.

Natürlich hält sich Google an die europäischen Datenschutzbestimmungen, denn alles andere wäre wohl nicht nur den Testern aufgefallen, aber die vielen gesammelten Daten und das Tracking fließen negativ in die Bewertung ein. Diese Daten sind es zwar auch, die für die personalisierten und meist sehr guten Suchergebnisse sorgen, aber jede Medaille hat eben zwei Seiten.



Würde man diese „Datenschutzprobleme“ (wenn es denn welche sind) herausrechnen, wäre Google der 1. Rang nicht zu nehmen gewesen. Das ist aber auch nicht weiter verwunderlich, denn der Testsieger Startpage bezieht seine Suchergebnisse direkt von Google und kann somit zumindest in puncto Qualität gar nicht besser sein. Durch die fehlende Personalisierung und den nicht existierenden Verlauf wäre Google somit also vorne gelegen.

Für den Test wurden vor allem viele falsch geschriebene Suchanfragen verwendet, die von den einzelnen Suchmaschinen erkannt und korrigiert werden mussten, was heute aber eigentlich längst zum Standard gehört. Den letzten Platz hat übrigens der deutsche Anbieter Metager für sich reserviert, da sowohl die Qualität der Suchergebnisse als auch deren Darstellung als eher negativ angesehen wurden. Auch DuckDuckGo musste Abzüge in Kauf nehmen, weil es beim Datenschutz hapert – ausgerechnet! Allerdings liegt das daran, dass die Datenschutzerklärung nicht in deutscher Sprache vorliegt.

Schlussendlich muss man sagen, dass weit über 95 Prozent aller Suchanfragen von Google beantwortet werden, da die Suchmaschine auch von weiteren Anbietern angezapft wird. Wer also auf der Suche nach einem Qualitätssprung ist, wird diesen kaum bekommen können.

Erst vor wenigen hat die Stiftung Warentest Navigations-Apps verglichen und dabei ebenfalls das Google-Angebot Maps nur auf dem zweiten Platz gesehen. Hier geht es zum Bericht.

» Der Testbericht bei Stiftung Warentest

Siehe auch
» Neues Google-Easteregg ‚Floaty Cloud‘: So lässt sich der Flappy Bird-Klon in der Google-App spielen

» Farbenfrohe Google Websuche: Designer testen neue Material Theme Icons in der Navigation (Screenshots)




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comment 6 Kommentare zum Thema "Google nicht auf Platz 1: Stiftung Warentest lässt die Websuche gegen 9 weitere Suchmaschinen antreten"

  • Google wird vorerst immer Platz 1 sein für mich. Denn die Suche in Verbindung mit Maps und deren Annehmlichkeiten wie z.B Öffnungszeiten und aktuelle Fülle des Geschäfts. Diese Kombination ist unschlagbar und selbst Bing schafft nicht die Qualität.

  • Ist ja klar das Bing so viele nutzen wenn viele Nutzer Windows verwenden. Bei den Standard Browser vom Windows ist die Startseite entweder MSN oder Bing. Google kann man optional als Startseite festlegen, machen aber nur die wenigsten, weil es vielen egal ist mit was sie im Internet suchen und weil es bei jeden Browser unterschiedlich schwer ist eine Standard Seite festzulegen. Ich würde mal gerne eine Umfrage machen wollen wer überhaupt Bing verwendet und nicht bei Bing nach der Google Suchmaschine sucht, mach ich auch 🙂

  • Die Tests der Stiftung Warentest sind oft nicht sehr aussagekräftig. Die Testkriterien willkürlich und Bewertungen subjektiv. Die Tests werden von Redakteuren durchgeführt, die natürlich nur wie normale User bewerten können. Bestes Beispiel damals die ersten Navigationsapps für Android. Alle wurden schlecht bewertet wegen der angeblich schwierigen Touch Bedienung und der kleinen Anzeige. Ja richtig, die App wurde für das kleine Display abgewertet. So zieht sich das durch die Jahre. Hier ist es genau dasselbe. Es wird nicht die Qualität der Suche bewertet sondern das subjektive Gefühl der Datensicherheit. Das Google verantwortungsvoll mit unseren Daten umgeht und die Verknüpfung mit anderen Google Diensten auch in der Suche einen Mehrwert bietet, fließt nicht hinein. Das übersteigt anscheinend das technische Verständnis der alternden Redaktion.

  • Wenn ich einen Test über Suchmaschinen lese ist für mich die Qualität der Suchergebnisse entscheidend nicht der vermeintlich schlechte Datenschutz.

    Meine Daten sind bei Google auch besser aufgehoben als bei irgendeinem anderen Unternehmen. Nextcloud bei irgendeinem kleinen deutschen Hostinganbieter, nein danke.

    Natürlich wertet Google meine Daten aus, aber sinnvoll und zu meinem Vorteil.

    Aber das bleibt jedem selbst überlassen, ich verstehe auch dir ganzen Diskussionen nicht. Wer ein Problem damit hat soll es nicht nutzen! Google zwingt dich ja nicht dazu.

    Würde Google die Daten nicht auswerten, wären die Ergebnisse und Produkte auch bei weitem nicht so gut.

  • Die Google Suche ist – ob personalisiert oder nicht personalisiert – wegen mit Werbung vermüllten Suchergebnissen zur Recherche von Sachthemen nahezu unbrauchbar.

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