Android: Googles Designer gestehen, dass die neuen weißen Oberflächen zu stark am Akku ziehen

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Derzeit findet das Android Dev Summit, ein Entwicklertreffen für Android-Bastler, statt, auf dem es einige Neuigkeiten rund um das Betriebssystem gegeben hat – allen voran natürlich die Unterstützung für faltbare Displays. Doch es gab auch interessante Präsentationen, die man in der Form kaum erwartet hätte: Googles Designer haben sich eingestanden, dass sie mit ihrem Design aus Akkusicht in die völlig falsche Richtung laufen.


Es ist kein großes Geheimnis, dass helle Oberflächen mit sehr viel Weißanteil und hellen Farben deutlich mehr Energie zur Darstellung benötigen als dunkle bzw. komplett schwarze Flächen – zumindest gilt das für die heute in Smartphones standardmäßig verwendeten OLED-Displays. Dennoch werden die modernen Oberflächen immer heller und glänzen mit White Space – eine paradoxe Situation, die auch den Google-Ingenieuren wohl erst jetzt aufgefallen ist.

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Googles Entwickler arbeiten seit längerer Zeit daran, den Smartphone-Akku möglichst zu schonen und setzen auf ganz verschiedene Lösungen, wie etwa auch das Beenden von Hintergrundprozessen. Doch ausgerechnet vor dem größten Energieverbraucher, dem Display, hat man die Bemühungen in die völlig andere Richtung laufen lassen und stellt derzeit alle Oberflächen auf ein komplett weißes Design um. Dieses neue Google-Design hat viele Fans, aber auch viele weniger begeisterte Nutzer zurückgelassen – und auch aus technischer Sicht ist es zumindest zu hinterfragen.

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Auf der Konferenz selbst war aber nicht nur die Rede davon, dass dunkle Oberflächen den Akku schonen, sondern man hat auch offen eingestanden, dass helle Oberflächen mit dem Material Design stark gepusht wurden und Google somit ein sehr großer Teil des Problems ist. Das ist insbesondere deswegen merkwürdig, weil man vor einigen Jahren schon einmal weiter war und Android eine recht dunkle Oberfläche hatte.



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Dass ein solches Eingeständnis auf der großen Bühne gemacht wurde, zeigt, denke ich, recht eindeutig, dass Google in den kommenden Monaten einiges daran setzen wird, das zu ändern. Die ersten Google-Apps haben bereits einen Dark Mode bekommen und es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis es auch in Android einen globalen Schalter geben wird. Die rein weißen Oberflächen sind der Wegbereiter dahin, da das Weiß relativ leicht gegen Schwarz getauscht werden kann, was bei den „bunten“ Oberflächen eher schwerer ist.

Natürlich muss man sich auch fragen, ob man wirklich voll auf das Energie-Sparen setzen will und dem den Vorzug gegenüber einem schönen Design gibt. Man sollte sich wohl irgendwo in der Mitte treffen und dem Nutzer einfach die Wahl lassen, genauso wie man es nun bei den ersten Apps bereits getan hat. Kommt also mit Android Q ein systemweiter Dark Mode? Ich lehne mich aus dem Fenster und sage JA.

Siehe auch
» Google Maps im Dark Mode: So lässt sich die Navigation dauerhaft im dunklen Modus verwenden
» Google macht das Licht aus: Immer mehr Google-Apps bekommen (endlich) einen Dark Mode
» Von Cupcake bis Android Pie: Das sind (laut Google) die wichtigsten Meilensteine aus 10 Jahren Android

[Slashgear]




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