Googles Rückkehr nach China: 1.000 Google-Mitarbeiter unterschreiben offenen Brief gegen die China-Pläne

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Googles Rückkehr nach China sorgt seit einigen Wochen für Wirbel, obwohl sich das Unternehmen offiziell bisher noch gar nicht zu entsprechenden Plänen geäußert hat. Doch da kein Dementi praktisch eine Bestätigung ist, sind nun auch die Mitarbeiter besorgt und haben einen offenen Brief an die Führungsetage verfasst, in dem vor dem erneuten Einstieg in diesen Markt gewarnt wird.


Aller Voraussicht nach wird Google im Laufe des kommenden Jahres in den chinesischen Markt zurückkehren – und sorgt damit für riesige Spekulationen. Doch China ist bekanntlich nicht nur ein weiterer weißer Fleck auf der Landkarte, sondern in dem riesigen Land herrscht staatliche Zensur, die weltweit verurteilt wird und dafür sorgt, dass viele westliche Unternehmen hier kaum aktiv sind. Doch das könnte sich nun ändern.

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Google hat sich bisher nicht zu den China-Plänen geäußert und scheint diese Kommunikationssperre auch nach innen zu halten. In einem jetzt an die Öffentlichkeit gelangten Offenen Brief ist die Rede davon, dass die Mitarbeiter selbst nur durch die Medienberichte davon erfahren haben. Aus diesem Grund ist der Brief auch eher in einem warnenden Ton gehalten und noch kein richtiger Protest gegen einen bereits bekannten Plan. Den Brief findet ihr unten verlinkt.

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist ein erneuter Einstieg in den chinesischen Markt nachvollziehbar, denn dort warten nicht weniger als 700 Millionen Nutzer und somit der potenziell größte Markt überhaupt. Dennoch dürften die Mitarbeiter Hoffnung haben, dass dieser Brief, der derzeit von mehr als 1.000 Mitarbeitern unterschrieben wurde, Wirkung zeigt. Erst vor kurzem war ein ähnlicher Protest gegen das Militär-Projekt Maven erfolgreich und hat zu den Prinzipien zur Künstlichen Intelligenz geführt.

» Der offene Brief (PDF)

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[New York Times]




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comment 1 Kommentare zum Thema "Googles Rückkehr nach China: 1.000 Google-Mitarbeiter unterschreiben offenen Brief gegen die China-Pläne"

  • Ist doch eher so, dass in den Staaten und Europa auch schon gelöscht und zensiert wird. Oder gibt es bei uns gute Zensur und in China böse Zensur. Dann macht’s auch nichts mehr aus nach China zu gehen. Bei uns wird Hate-Spech und Terrorpropaganda gelöscht, auch bei Urheberrechtgeschichten. Also hat man hier auch schon alle technischen Mittel, unliebsame Meinungen zu unterdrücken. Die Entwicklung ist also schon sehr negativ und das Thema Overblocking wird uns auch noch beschäftigen. Wir brauchen also nicht zu sehr mit dem Finger auf andere zeigen.

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