Google Maps Platform: Neue Struktur & Preisgestaltung für die zahlreichen Maps APIs

maps 

Google Maps gehört zu den erfolgreichsten Produkten des Unternehmens und erfreut sich nicht nur in der Variante für Privatnutzer, sondern auch für Entwickler und Webmaster sehr großer Beliebtheit. Letzte müssen sich nun aber auf einige Änderungen einstellen, die Google schon in wenigen Wochen durchführen wird. Das Gesamtangebot bekommt einen neuen Namen, eine neue Preisgestaltung und auch eine neue Struktur.


Google Maps ist nicht nur für den Privatnutzer interessant, sondern auch für Entwickler und Webmaster, die die Karten mit einem großen Funktionsumfang in ihre Projekte integrieren können. Da die Konkurrenz immer größer wird, arbeitet Google zunehmend auch in diesem Bereich und möchte die Maps-Plattform noch attraktiver machen. Erst vor wenigen Wochen wurde verkündet, dass Google Maps zur Grundlage von Computerspielen werden sollen und jetzt wird auch die gesamte Plattform dahinter neu aufgestellt.

google maps platform

Im Laufe der Jahre hat Google nicht weniger als 18 APIs allein für die Google Maps angeboten, die ganz unterschiedliche Einsatzzwecke haben. All diese APIs werden nun unter der neuen Google Maps Platform zusammengefasst, die nur noch aus drei großen Bereichen besteht: Maps, Routes und Places. Alle drei sind, denke ich, selbsterklärend und decken jeweils ihr Einsatzgebiet sehr gut ab.

Um Maps nutzen zu können, muss in Zukunft ein API Key erstellt und genutzt werden, über den es eine Anbindung an die Google Cloud Platform gibt. Die Standard- und die Premium-Version von Maps werden zusammengelegt, so dass jeder Nutzer auch ein entsprechendes Zahlungsprofil hinterlegen muss – selbst wenn man nur das kostenlose Kontingent verwendet. Konkret wird es nun so sein, dass jeder Nutzer theoretisch ab dem ersten Aufruf zahlen muss, allerdings gewährt Google in jedem Monat ein 200 Dollar-Guthaben pro Nutzer, das für den Großteil der Nutzer vollkommen ausreicht.

Einige grundlegende Dinge wie das Einbetten von Karten bleiben auch weiterhin vollständig kostenlos, unabhängig davon, wie häufig sie angezeigt werden.



google maps preisliste

Oben findet ihr einen Auszug aus der Preisliste, die auch sehr genau angibt, wie weit man mit dem 200 Dollar-Guthaben pro Monat kommt. Wie man sieht, ist das für kleine Projekte vollkommen ausreichend, so dass keine hohen oder gar keine Kosten zu erwarten sind. Überschreitet man dann die Grenze und hat das Guthaben verbraucht, wird nur das gezahlt, was auch tatsächlich benötigt wird, ganz ohne Abo oder monatliche Gebühren und Kontingente.

Die neuen Preise gelten ab dem 11. Juni, also schon in wenigen Wochen. Eine vollständige Preistabelle findet ihr hier. Wer die Google Maps API bereits einsetzt, bekommt von Google ebenfalls Hilfe in Form eines Tools für den Übergang zur Seite gestellt.

» Google Maps Platform
» Ankündigung im Google Maps-Blog

Siehe auch
» Offene Weiterleitungen per goo.gl URL Shortener: Spammer nutzen gefälschte Google Maps Links




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comment 8 Kommentare zum Thema "Google Maps Platform: Neue Struktur & Preisgestaltung für die zahlreichen Maps APIs"

  • Hallo Jens,
    ich betreue die Seiten der Deutschen Gesellschaft für Mykologie e.V. (www.dgfm-ev.de) und bin jetzt wegen dieser News verunsichert. Wir nutzen Google Maps zur Recherche von Pilzsachverständigen, PilzCoaches und PilzCoach-Ausbilder sowie zur Visualisierung der in unserem Forum registrierten Mitglieder. Wenn ich Dich recht verstanden habe, muss jeder ab dem 11. Juni als Zahlungsmittel eine Kreditkarte hinterlegt haben? Wie kann ich in Erfahrung bringen, ob uns durch die Nutzung von Google Maps künftig Kosten entstehen?
    Gruß, Andreas

    • In der Preistabelle kannst du sehen, dass Google auch weiterhin sehr viele kostenlose Freiheiten lässt und das normale Einbetten auch weiterhin unbegrenzt möglich ist.
      Die weiteren Kosten sind ebenfalls vergleichsweise gering und werden ja bis zum monatlichen Limit von 200 Dollar komplett erstattet. Für „normale“ Webseiten werden also wohl zu 99 Prozent keine Kosten anfallen. Es betrifft eher die sehr großen Webprojekte.

  • In deinem Artikel steht, dass man 200 EUR pro Nutzer bekommt. Aber so wie ich das verstanden habe, bekomme ich dieses Guthaben pro Projekt. Immerhin listet Google in der Info-E-Mail auch für jedes Projekt die Prognose auf, ob man die 200 EUR Guthaben sprengt. Oder bekommt man das pro Billingaccount?

    Kann mir da Jemand weiterhelfen?

    @Utku: Google versieht die Map mit einem „only development“ (oder so ähnlich) Wasserzeichen, wenn keine Rechnungskonto hinterlegt ist.

  • Was für ein Blödsinn, warum brauche ich jetzt ein Rechnungskonto, wenn ich doch einfach nur eine Karte auf meiner Seite einbinden möchte. Schlechter geht es nicht. Dann suche ich mir halt eine Variante, bei der ich keiner Datenkrake auch noch Kreditkarten- oder Kontoinformationen hinterherwerfen muss…

  • Ein kompliziertes, unübersichtliches, schwer verständliches Abrechnungsverfahren
    mit möglicherweise unberechenbaren Konsequenzen, englischsprachige Nutzungsbedingungen und juristische Texte, die man akzeptieren muss.
    Wozu muss ich ein Rechnungskonto mit meiner Kreditkartennummer anlegen, wenn die Nutzung hinterher doch kostenlos sein soll?
    Als privater Betreiber einer Homepage habe ich die „Google Map“ jetzt durch eine „Openstreetmap“ ersetzt.

    • Kein Kunde von mir will seine Kreditkarten an Google übergeben. Die Abrechnungsweise ist zudem nicht wirklich transparent. Mir als Webdesigner wird Google immer unsympather. Man hat nur eine Menge an Arbeiten damit, die die Kunden leider nicht immer nachvollziehen können. Der Konzern nutzt die Abhängigkeit der Kunden aus. Kürzlich habe ich im Kandadischen Fernsehen eine Anhörung über Datenschutz gesehen – Twitter, Facebook etc. war da- die Stühle von Google einfach leer. Ich werde nun für alle Kunden sehen, dass die Googlemaps durch OSM oder sonstige kostenlose Dienste ersetzt werden.

  • Mit der an eine Kreditkarte gebundenen Registrierungspflicht sind zahlreiche Nutzer vor die Tür gesetzt. In zahlreichen Unis und anderen Forschungsinstitutionen wird die API eher am Rande benutzt, z.B. aus der Statistik-Programmierumgebung R heraus über das package ggmap(). Jeden Anwender hier zur Registrierung zu zwingen ist dabei ein echtes Problem.

    Das kostenlose trial kann Google nach einem Jahr einfach einstampfen. Eventuell sehen wir hier der Monetarisierung des Services jenseits von Werbung zu.

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