ARCore: Google startet beeindruckende neue Augmented Reality-Plattform – Tango wird eingestellt [Video]

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Im Bereich der Virtual Reality ist Google in vielen Richtungen und mit mehreren Produkten aktiv, hat dort bisher noch nicht den heiligen Gral gefunden. Bei der Augmented Reality schafft man nun von Anfang an Ordnung und hat heute die Einstellung des Project Tango und den gleichzeitigen Start von ARCore angekündigt. Letztes soll nun sehr schnell Verbreitung finden und gegen Apple antreten.


Auch wenn die Virtual Reality noch immer nicht ihren großen Durchbruch gefeiert hat, arbeiten viele Unternehmen mittlerweile fieberhaft an der Augmented Reality, die offenbar vielversprechender ist. Microsoft hat mit HoloLens ordentlich vorgelegt und Apple wird vermutlich in zwei Wochen mit dem neuen iPhone nachlegen und dieses via ARKit mit umfangreichen AR-Funktionen ausstatten. Deswegen gibt nun auch Google ordentlich Gas und stellt die gesamte Technologie auf stabilere Füße.

ARCore

Google hat heute den Start von ARCore angekündigt, das eine neue Augmented Reality-Plattform für Android darstellt und sich schon von Anfang an große Ziele setzt. Folgendes Video zeigt, wie das ganze aussieht: 3-Dimensionale Objekte lassen sich über die Kamera-App direkt in das Bild schieben und dann dort im virtuellen Raum platzieren. Anschließend kann man drumherum gehen und sich das Objekt von allen Seiten ansehen. Dieses kann dabei auch interaktiv sein und sich ebenfalls bewegen und an einen anderen Ort bringen.

In dem Video sind alle Schwerpunkte zu sehen, die sich Google im ersten Schritt für diese Plattform gesetzt hat. Noch handelt es sich zwar um Comic-artige Objekte, aber das kann sich in Zukunft natürlich ändern. Irgendwann kann man dann vermutlich nicht mehr unterscheiden, was wirklich und was nur virtuell eingeblendet ist. Vor allem durch den Einstieg von Apple in diesen Markt kann die Technologie schnell marktreif werden, so dass auch Google nun mehr Kräfte in der AR bündelt.




Die Entwickler haben sich für ARCore vor allem folgende Schwerpunkte gesetzt

Motion Tracking: Sowohl mit den Sensoren als auch mit dem Kamerabild soll das Smartphone jede winzige Bewegung feststellen, so dass alle virtuell platzierten Objekte fest an ihrem Platz bleiben.

Environment Understanding: Die Software erkennt horizontale Flächen und ist dadurch in der Lage, Objekte darauf abzustellen, ohne dass es deplatziert oder unecht wirkt.

Light Estimation: Die Algorithmen erkennen stets die Lichtverhältnisse und passen diese auch für die eingeblendeten Objekte an, so dass sie nicht wie ein Fremdkörper sondern wie eine echte Einheit mit dem Raum und den echten Objekten wirken.

Das ist natürlich ein Teil der Schwerpunkt, aber diese sind am wichtigsten um das Erlebnis echt wirken zu lassen und die grundlegenden Funktionen anzubieten. Mit zunehmender Verbreitung dieser Technologie und der Plattform wird es schnell weitergehen, aber dies muss nun erst einmal erreicht werden.



Im Zuge von ARCore stellt Google auch das vor einigen Jahren gestartete Project Tango ein, mit dem man zwar viele Erkenntnisse sammeln aber nie eine Masse an Nutzern erreichen konnte. Es gab lediglich zwei Geräte im Handel, die wie Blei in den Regalen lagen: Das Lenovo Phab 2 und das Asus ZenFone AR – letztes ist erst wenige Monate alt. Nun ist das Projekt beendet und wird in das Produkt ARCore überführt.

Im Gegensatz zu Tango verfügt ARCore derzeit über keinen Tiefen-Sensor, da dieser bisher noch in kaum einem Smartphone verbaut ist. Diesen baut man sich aber mit Software nach und kommt erst einmal ohne klar – bis dieser eines Tages vielleicht doch zum Standard in den Geräten wird. Vorerst möchte man aber vor allem viele Nutzer mit den Geräten erreichen, die bereits auf dem Markt sind. Bis Ende des Jahres möchte man schon 100 Millionen Nutzer erreichen – ein großer Plan.

Derzeit kann ARCore nur auf dem Samsung Galaxy S8 und den Pixel-Smartphones verwendet werden, Google arbeitet aber mit vielen großen Herstellern zusammen um die Plattform schnellstmöglich auch auf anderen Geräten anbieten zu können. Unter anderem arbeitet man mit Samsung, LG, Asus und Huawei zusammen.

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