RIP? Google entfernt Flash bis 2020 endgültig aus dem Chrome-Browser – Anteil liegt noch bei 17 Prozent

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Schon seit langer Zeit sorgt Google im Chrome-Browser für einen langsame Abschied von Flash und hat im Laufe der vergangenen Jahren immer mehr Schritte in Richtung kompletter Blockade und Entfernung getan. Jetzt hat Google angekündigt, das im Jahr 2020 endgültig Schluss ist und das Plugin vollständig aus dem Browser entfernt wird. Googles Ankündigung folgt kurz nach Adobes Ankündigung, dass Flash in drei Jahren endgültig beerdigt wird.


Flash als Web-Technologie hat sich selbst schon seit Jahren überlebt und von der früheren Begeisterung für die Animationen und Spielchen ist längst nichts mehr übrig geblieben. Spätestens die Smartphones haben Flash dann endgültig auf das Abstellgleis befördert und nach und nach wurde auch die Unterstützung in Desktop-Browsern zurückgefahren. Ein endgültiges Aus wurde bisher nie konkretisiert, aber in drei Jahren wird es nun soweit sein.

RIP Flash

Den letzten großen Schritt zur Blockade von Flash hat Google nach aktuellem Stand mit a href=“https://www.googlewatchblog.de/2016/12/byebye-flash-google-blockade/“>Chrome 56 getan und blockiert seitdem standardmäßig alle Flash-Anzeigen, wenn gleichzeitig auch eine HTML5-Version eines Inhalts zur Verfügung steht. Jetzt hat man nun zeitgleich mit Adobe verkündet, dass 2020 endgültig schluss ist und das Plugin dann endgültig aus dem Browser entfernt wird. Aber auch alle anderen Browser werden ab diesem Datum das Plugin deaktivieren und entfernen – denn Adobe wird ab diesem Tag die Weiterentwicklung bzw. das Lücken stopfen einstellen.

Das Ende kommt nun nicht wirklich überraschend, denn schon seit Jahren hat auch Adobe selbst für Alternativen geworben und würde die Technologie vermutlich lieber heute als morgen beerdigen. Eine Weiterentwicklung gibt es schon seit langer Zeit nicht mehr und die Entwickler bei Adobe sind eigentlich nur noch damit beschäftigt, Sicherheitslücken zu stopfen und Updates für die schweren Fehler auszuliefern. Das dürfte längst nur noch ein Verlustgeschäft sein, so dass nun auch der Hersteller selbst den Stecker zieht.

Einen genauen Zeitplan für die Abschaltung hat Google noch nicht verkündet, und es ist nur bekannt dass im Jahr 2020 Schluss ist. Sicherlich gibt es dazwischen aber noch viele Zwischenschritte, die man aber vermutlich schon bald konkretisieren wird. Google wird wahrscheinlich schon vorher nur noch die wenigsten Nutzer tatsächlich mit Flash-Anzeigen belästigen.



chrome-flash-usage

Googles Maßnahmen haben in den vergangenen Jahren schon sehr gut gegriffen, wie man mit obiger Grafik sehr eindrucksvoll zeigt: Die Nutzung von Flash im Chrome-Browser ist in den vergangenen drei Jahren um ganze 80 Prozent gesunken. Noch im Jahr 2014 haben mehr als 80 Prozent aller Chrome-Nutzer mindestens einen Flash-Inhalt pro Tag angezeigt, mittlerweile liegt dieser Wert bei nur noch 17 Prozent. Bis 2020 dürfte der Wert wohl weit in den tiefen einstelligen Bereich gerutscht sein, so dass es bis dahin auch kaum noch jemanden interessiert.

If the site migrates to open web standards, you shouldn’t notice much difference except that you’ll no longer see prompts to run Flash on that site. If the site continues to use Flash, and you give the site permission to run Flash, it will work through the end of 2020.

Drei Jahre sind noch eine lange Zeit, aber wenn man bedenkt wie viele Webseiten und ganze Plattformen bis heute auf Flash setzen, dürfte das noch ein langer Rattenschwanz durch die gesamte Industrie sein, und dann sind drei Jahre plötzlich gar nicht mehr so viel. Aber wer bis heute auf Flash setzt und sich noch keine Gedanken um eine Migration gemacht hat, der ist eigentlich auch selbst schuld…

» Ankündigung im Google-Blog
» GWB: Alle Artikel über die Flash-Einstellung

[heise]




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comment 2 Kommentare zum Thema "RIP? Google entfernt Flash bis 2020 endgültig aus dem Chrome-Browser – Anteil liegt noch bei 17 Prozent"

  • Dabei gibt es mehrere Google Dienste, die ausdrücklich Flash(die externe Variante) nutzen.
    Nein, ich rede nicht von Youtube, sondern anderen Diensten (z.B. WebCam-Aufnahmen in der Picker-Box von Google Blogger, Google Drawings u.s.w.)

    Na ja…aber Google hat ja noch ein ein paar Jahre Zeit, nach Alternativen zu suchen….oder wahrscheinlicher
    einzustellen.

  • Eigentlich ist der Schritt schon längst überfällig. Flash hat schon im Jahr 2000 mehr genervt, als es gebracht hat. Spätestens seit der Einführung des iPhones vor 10 Jahren hätten einfach alle mitziehen und den Zombie begraben sollen.

Kommentare sind geschlossen.