Chrome for Android Dev: Google startet den angekündigten Werbeblocker für den Chrome-Browser

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Nach einigen Gerüchten und Spekulationen hatte Google Anfang Juni offiziell angekündigt, einen Werbeblocker im Chrome-Browser zu integrieren und bestimmte Werbebanner komplett zu blockieren. Offiziell startet dieser Adblocker erst Anfang des kommenden Jahres, aber natürlich braucht eine so wichtige Technologie auch etwas Vorlauf und eine lange Testphase. Diese wurde jetzt gestartet und der Werbeblocker steht in seinen ersten Zügen unter Android zur Verfügung.


Seit Jahren liefern sich die Werbeindustrie und die Adblocker ein Katz- und Maus-Spiel im Internet – und das auf dem Rücken der Nutzer. Die Situation und die Auswirkungen habe ich vor einigen Monaten schon einmal ausführlich beschrieben, und eigentlich weiß jeder der Beteiligten, dass es so auf Dauer nicht weitergehen kann. Aus diesem Grund springt nun Google in die Bresche und wird schon bald einen Werbeblocker in den Chrome-Browser integrieren.

google chrome adblock

Wenn das Unternehmen mit der weltgrößten Suchmaschine, dem am weitesten verbreiteten Browser, dem dominierenden Betriebssystem und dem größten Werbenetzwerk einen Adblocker in den Browser integrieren möchte, dann lässt das natürlich aufhorchen und könnte die Industrie nachhaltig beeinflussen: Genau diesen Schritt wird Google aber gehen und hat über die Coalition of Better Ads sehr genau festgelegt, was gute und was schlechte Werbebanner sind.

Jetzt findet sich ein erster Vorläufer des künftigen Werbeblockers in der Developer-Version von Chrome for Android. Tatsächlich ist er in dieser Version sogar standardmäßig aktiviert und blendet die ersten Banner bereits aus. Derzeit ist er aber nicht global scharf geschaltet, sondern wird nur auf Webseiten eingesetzt, die den Nutzer bekannterweise mit Werbung zubomben. Welche Seiten das genau sind und wie Google diese Liste zusammengestellt hat, geht aus den zur Verfügung stehenden Informationen nicht hervor.

Dieser Adblocker lässt sich deaktivieren, so dass man sehr leicht selbst testen kann ob die aktuell angezeigte Webseite auf der Filterliste steht oder nicht.



Auf dem Desktop gibt es bisher noch keine Anzeichen von diesem Werbeblocker, aber ich würde davon ausgehen dass er auch dort schon sehr bald zum ersten mal auftaucht. Man darf ja nicht vergessen, dass eine ganze Industrie an dieser Funktion hängt und nicht wenigen Webseiten dadurch die Existenz-Grundlage genommen wird. Auch wenn sie aufdringliche Banner und fragwürdige Methoden einsetzen um diese anzuzeigen, sollte man ihnen dennoch die Gelegenheit geben, rechtzeitig umzustellen.

Sowohl als Nutzer als auch als Webseiten-Betreiber freue ich mich auf Googles Werbeblocker, denn er dürfte bedeuten dass die aufdringlichen Banner sehr schnell der Vergangenheit angehören werden – und das global und auch in anderen Browsern. Google hat schon damals ausdrücklich betont, dass man AdSense- und Doubleclick-Banner nicht automatisch auf eine Whiteliste setzt, sondern auch diese blockt, wenn sie nicht den Richtlinien entsprechen und als nervig eingestuft werden.

Eine offizielle Ankündigung von Google zum Rollout des Adblockers gibt es derzeit noch nicht, aber sie dürfte wohl bald folgen – denn wie ich bereits gesagt habe, muss man sich auf so etwas natürlich vorbereiten. Wer den Adblocker schon jetzt testen möchte, muss sich die Dev-Version von Chrome for Android herunterladen und mit dieser surfen. Der Blocker ist automatisch aktiviert und steht auch in deutscher Sprache zur Verfügung.

[Caschys Blog]




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comment 1 Kommentare zum Thema "Chrome for Android Dev: Google startet den angekündigten Werbeblocker für den Chrome-Browser"

  • Sehr wichtiger und längst überfälliger Schritt. Ich kann es kaum erwarten, dass das endlich in die stabile Version kommt. Diese kompletten Overlays und das reingescrolle von Werbung, während man gerade einen Artikel liest ist echt die Pest! Ich verstehe auch nicht, wie die Unternehmen sowas gut finden können? Jedes Unternehmen, das mir so den Lesefluss vergeigt, landet auf meiner ganz persönlichen Blacklist mit Unternehmen, von denen ich zukünftig keine Waren oder Dienstleistungen mehr beziehe.

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