Essential: Andy Rubin spricht über sein neues Unternehmen und die Schwächen von Android

essential 

Wenn der Android-Erfinder höchstpersönlich ein neues Smartphone ankündigt, dann ist das Interesse schon von Vorneherein groß und das Unternehmen kann sich den Schlagzeilen der Tech-Medien sicher sein. Doch Andy Rubin hat heute alle überrascht und hat gleich ein ganzes neues Ökosystem vorgestellt, in dem sein Unternehmen Essential aktiv sein wird. In einem Blogpost spricht er über die Entstehung des Essential-Smartphones und geht dabei auch mit Android hart ins Gericht.


Andy Rubin hat heute sein seit Wochen erwartetes Essential-Smartphone vorgestellt und konnte mit seinen Innovationen und dem modularen Erweiterungs-Konzept begeistern. Oben drauf hat er gleich noch eine 360 Grad-Kamera gelegt, die sich sehr leicht an das Smartphone anschließen und verwenden lässt. Außerdem hat sein Unternehmen noch einen smarten Heim-Assistenten inklusive Betriebssystem angekündigt, der erst später auf den Markt kommen wird. Aber auch damit ist man der Konkurrenz, zumindest auf dem Papier, um einige Schritte voraus.

essential home apps

In einem Blogpost hat Rubin jetzt darüber gesprochen, warum er Essential gegründet hat, und der Hauptgrund ist tatsächlich das von ihm geschaffene Betriebssystem Android. Mit diesem ist Andy Rubin im Allgemeinen zwar sehr zufrieden und ist auch stolz auf die 2 Milliarden Nutzer, aber es hat auch einige neue Probleme mit sich gebracht – und diese sind allen Nutzern leider wohlbekannt. Genau diese möchte er mit seinem Unternehmen angehen und diese aus der Welt schaffen.

For all the good Android has done to help bring technology to nearly everyone it has also helped create this weird new world where people are forced to fight with the very technology that was supposed to simplify their lives. Was this what we had intended? Was this the best we could do?

Dabei meint er natürlich vor allem die mangelnde Bereitschaft der Hersteller und Provider, Android-Updates anzubieten und die Smartphones der Nutzer auf dem neuesten Stand zu halten. Google selbst feilt immer wieder an Lösungen, ist aber dabei nie auch nur einen einzigen Schritt vorangekommen. Nun muss es wohl der Gründer richten, allerdings verrät er noch nicht wie genau er das schaffen möchte. Außerdem ist auch nicht die Rede davon Android zu verbessern, sondern das Nutzererlebnis zu verbessern – und das muss dann nicht unbedingt mit Android sein.



Essential-Smartphones in Zukunft ohne Android?

essential smartphone

Natürlich liefert Essential sein erstes Smartphone mit Android als Betriebssystem aus – alles andere wäre auch eine große Überraschung gewesen – aber möglicherweise ist das nur der erste Schritt. Schon das nächste Modell könnte dann mit Ambient OS oder einem ganz anderen Betriebssystem ausgestattet sein. Das spricht er zwar nicht explizit an, aber ausschließen mag man das nach dem heutigen Tage auch nicht. Da sich Google aber bereits freundlich gesinnt gezeigt hat, ist es sogar möglich dass man nach der mehrjährigen Auszeit wieder gemeinsam an solchen Dingen arbeiten wird.

Da auch Google mittlerweile schon an zwei potenziellen Nachfolgern für Android bastelt – namentlich Andromeda und Fuchsia, scheint nun wohl irgendwann ein Zenit überschritten zu sein, an dem es nicht mehr wie bisher weitergehen kann. Allerdings trauen sich selbst Schwergewichte wie Samsung nicht an ein alternatives Betriebssystem und setzen einzig und allein auf Android. Samsung hält sein Tizen auf Sparflamme und hat bis heute keinen globalen Schritt gewagt um es einmal auszuprobieren. Ob Essential dabei eine Chance hat? Wir werden es sehen. Vermutlich hat Essential noch eine Reihe weiterer Überraschungen im Petto oder zumindest in Planung.



Von Anfang an gibt sich Essential außerdem als freundliches Unternehmen, das wieder mehr Kontrolle in die Hände der Nutzer legen möchte. Dazu hat man sich drei Punkte auf die Fahnen geschrieben, die man auch schon mit den ersten beiden Produkten erfüllt.

  • Devices are your personal property. We won’t force you to have anything on them you don’t want to have.
  • We will always play well with others. Closed ecosystems are divisive and outdated.
  • Devices shouldn’t become outdated every year. They should evolve with you.

Mit Ambient OS und Essential Home setzt man außerdem schon einen weiteren Punkt um: Die Geräte müssen nicht ständig nach Hause telefonieren und sollen so viele Aufgaben wie möglich Offline bzw. ohne Cloud-Anbindung erledigen.

Was aus all dem noch wird, wird spannend zu beobachten sein. Nach allem was wir bisher gehört haben, hat sich heute ein neuer Antreiber auf dem Markt eingefunden, der den großen vielleicht nicht unbedingt heftige Konkurrenz bescheren kann, ihnen aber Feuer unter dem Hintern machen kann. Rubin hat es schließlich schon einmal geschafft (natürlich mit Unterstützung von Google) einen festgefahrenen Markt zu revolutionieren – und das ohne es eigentlich zu wollen: Ursprünglich war Android als Betriebssystem für Digitalkameras geplant.

[The Verge]




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comment 3 Kommentare zum Thema "Essential: Andy Rubin spricht über sein neues Unternehmen und die Schwächen von Android"

  • Fuchsia wird kein Android Nachfolger. Informiere dich erstmal. Es hat nichts mit Android zu tun.

    • Und du weißt, worum es sich bei Fuchsia handelt?
      Dass es nichts mit Android zu tun hat ist bekannt, aber eventuell tritt es dessen Nachfolge an oder erweitert das Ökosystem.

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