Earth

Google hat heute eine neue Version von Google Earth veröffentlicht. Fast zwei Jahre nach Google Earth 5 und vier Monate nach Google Earth 5.2, bringt Google Earth 6 einige Verbesserungen mit. Neben besserem Street View gibt es nun auch Bäume in 3D - Tree View.

Rund ein Jahr nach dem Start von Street View im Mai 2007, hat Google in einem Update von Google Earth 4 im April 2008 Google Street View in den Globus-Software integriert. Die Bilder wurden als Blasen angezeigt und waren dadurch anders anzusteuern als in Google Maps. Nun hat Google die Funktion der blauen Straßen in Google Earth integriert. Auf der rechten Seite findet man den Pegman (oranges Männchen; hat nichts mit Pacman zu tun). Diesen zieht man wie in Google Maps auf die Karte und die Straßen mit Street View werden blau unterlegt. Wie das in Aktion ausschaut, zeigt das Video unten.

Google zeigt einige Gegenden schon sehr realistisch an. Neben Street View gibt es 3D-Gebäude, die teilweise einfach nur grau, andere aber mit Fotos gemacht sind. Nun geht Google in einigen Regionen weiter und zeigt auch Bäume an, wie zum Beispiel hier in San Francisco.  

Google Earth Tree View 

Bäume gibt es auch in Athen, Berlin, Chicago, New York City, San Francisco und Tokyo. Google hat bisher nach eigenen Angaben schon 80 Millionen Bäume gepflanzt. 

Seit Google Earth 5 kann man historische Bilder anschauen. Anfangs waren eher Aufnahmen aus den 1970er oder später dabei, doch mit der Zeit fügte Google weitere alte Luftbilder hinzu. So gibt es nun zum Beispiel London aus dem Jahre 1945, Warschau 1935, aber auch  Port-au-Prince Haiti von 2009 (vor dem Erdbeben). Weiterhin hat Google auch Aufnahmen von Berlin oder Stuttgart aus Kriegszeiten veröffentlicht. 

Mit Google Earth 6 ist der Wechsel zu alten Bildern einfacher. Neben dem Datum in der Statusleiste wird der Icon zum Wechseln anzeigt. Außerdem gibt Google das Jahr der alten Aufnahme an. Klickt man doppelt auf das Jahr, dann wird sofort die Zeitreise eingeleitet und Google Eaerth lädt die Bilder aus der Vergangenheit.



Wie bei Google und insbesondere Google Earth üblich, handelt es sich bei Earth 6 um eine Beta-Version. Der Updater zeigt das Update nicht an. Es ist ein Download über earth.google.com nötig. Während die letzte Beta eher instabil lief, hatte ich bei dieser bisher keine Probleme.
China
In den Dokumenten, die Wikileaks gestern veröffentlicht hat, findet man auch Notizen zum Angriff auf Google und andere US-Firmen vor rund einem Jahr. Dieser Angriff nannte Google als einen Hauptgrund für den Rückzug aus China und zog seine Server nach Hongkong um.

Ein Agent aus China soll seinem US-Kollegen verraten haben, dass der Befehl für den Hack aus dem Politbüro kam. Am Angriff waren verschiedene Regierungsstellen, Sicherheitsexperten und auch sogenannte „Internet-Gesetzesbrecher“ beteiligt. Angriffe auf US-amerikanische Regierungscomputer sowie von westlichen Verbündeten habe es seit 2002 gegeben, wie die New York Times berichtet.

Zum Hintergrund Google & China:
Relativ lange mied Google den chinesischen Markt. Nach einer freiwilligen Selbstzensur durfte Google in den Markt eintreten. So filterte Google unter anderem Berichte über das Tian'anmen Massaker von 1989 heraus. Nach dem Hack gab man im Januar bekannt, dass man seine Strategie in China überdenken werde und man die Zensur einstellen wird. Nach einigen Wochen wurde das auch vollzogen. Google wollte aber vorab sicherstellen, dass seinen Angestellten in China keine Repressalien drohen. Seit März wurde google.cn (chinesische Domain von Google) auf google.com.hk weitergeleitet. Nachdem der Verlust der nötigen Internet Content Provider Lizenz drohte, entschied man sich die Weiterleitung abzuschalten. Nun zeigt Google.cn eine Grafik der Startseite von google.com.hk, die auch verlinkt ist.

Der Marktanteil von Google in China liegt laut Analysys International bei 29%. China wurde bereits wenigen Wochen nach Googles Bekanntgabe eine Beteiligung nach gesagt.
Groupon

Schon seit einigen Tagen geistert das Gerücht um Googles angebliche Übernahme des amerikanischen Gutschein-Anbieters Groupon durch die einschlägigen Medien. Bei VatorNews glaubt man nun, dass der Deal schon geschlossen wurde - für einen Kaufpreis von 2,5 Milliarden Dollar.

Die ungenannte Person, von der die Information stammt, soll ein vertrauenswürdiger "Insider" sein. Weder Google noch Groupon haben sich bislang dazu geäußert. Jedoch deuten mehrere Indizien darauf hin, dass etwas Wahres an der Geschichte sein könnte. So soll Groupon erst kürzlich Kapital angehäuft haben, um den Unternehmenswert auf 3 Milliarden US-Dollar zu erhöhen. Zudem soll es bereits Übernahmeverhandlungen mit Yahoo gegeben haben, aus denen Groupon allerdings aufgrund des niedrigen Gebots von 1,7 Mrd. US-Dollar ausgestiegen sei.

Der bereits in 29 Ländern aktive Anbieter regional-basierter Discounts verfügt aktuell über ca. 20 Millionen Abonnenten, und sein Umsatz wird auf 50 Mio. US-Dollar pro Monat geschätzt. Das 2008 gegründete Unternehmen hat in der Vergangenheit bereits mehrere Übernahmeangebote erhalten (u. a. auch von eBay), wollte aber bisher unabhängig bleiben.

Für Google wäre eine Integration von Groupon insbesondere in den Dienst Places ein gefundenes Fressen.

Update: Der Business Insider berichtet nun, dass der Groupon-Deal noch nicht abgeschlossen ist, und beruft sich dabei ebenfalls auf eine gut unterrichtete ungenannte Quelle. Danach soll es frühestens in ein paar Wochen so weit sein, und der Preis soll deutlich über dem bisher genannten liegen.

Update 2: Laut All Things Digital soll Googles Angebot mittlerweile bei 5,3 Milliarden US-Dollar liegen. Sollte das Geschäft zustande kommen, wäre es die bisher kostspieligste Übernahme in der Geschichte von Google, weit vor DoubleClick (3,1 Mrd. $) und YouTube (1,65 Mrd. $).