Street View

Der Hamburgische Datenschutzbeauftragte Prof. Johannes Caspar wirft Google nach dem Testlauf von Street View mit einigen Sehenswürdigkeiten und Oberstaufen im Gespräch mit Spiegel Online einen Bruch der Vereinbarung vor, die man im Sommer 2009 getroffen hatte.

Darin sicherte Google dies zu: „Die Löschung oder Unkenntlichmachung dieser Daten in den Rohdaten wird bereits vor der Veröffentlichung vorgenommen, wenn der Widerspruch bis zu einem Monat vor Veröffentlichung der Bilder bei Google eingeht. Später oder auch nach Veröffentlichung eingehende Widersprüche führen zu einer Löschung in den Rohdaten binnen 2 Monaten.“

Auf mobilen Geräten waren einige Häuser in Oberstaufen zu sehen, die der Eigentümer aber verpixelt sehen wollte. Grund hierfür ist ein anderer Datensatz für die kleinen Displays, der noch nicht abgeglichen war. Startet Google nun Street View nach dem 15.11. müssen die Daten auch schon in den Rohdaten gelöscht sein. Reicht man seinen Widerspruch über die Funktion „Ein Problem melden“ nach dem Start ein, dann löscht Google die Originaldaten nach zwei Monaten. Mit den Originaldaten will man dann Fehler ausbessern, sollte ein Besitzer ein falsches Haus wählen. Außerdem könnte man so einen Missbrauch rückgängig machen.

Datenschützer Caspar sagte: „Bei einem Launch des Dienstes nach dem 15. November ist daher eine vorab erfolgte Umsetzung der Löschung aller Rohdaten zwingend erforderlich. Von einer zweimonatigen Löschungsfrist kann daher nicht die Rede sein.“

Der Google-Sprecher Kay Oberbeck sagte, dass man die Bilder noch nicht in die Rohdaten wegen eines Softwarefehlers übernommen habe. Für die fünf Häuser in Oberstaufen habe man sowieso ein anderes Tool verwendet als für die Widersprüche in den 20 Städten. Das Tool für die 20 Städten, die bald veröffentlicht werden, soll genau das verhindern. Hier werde der Widerspruch automatisch in die Rohdaten übernommen, wenn der Widerspruch fristgerecht bis zum 15. Oktober eingegangen ist und ist somit unwiderruflich.
Maps

Ein Fehler in den Karten von Google Maps hat dazugeführt, dass ein nicaraguanischer Militärkommandeur aus Versehen in Costa Rica einmarschiert ist. Er hat sich dabei auf den Grenzverlauf in Google Maps verlassen, der leider nicht richtig war.

Auf dem vermeintlichen Gebiet von Nicaragua hat der Kommandeur dann eine Flagge von Costa Rica an einem See entfernen lassen und hisste die von seinem Land.

Google hat sich inzwischen zum Fehler geäußert und ist dabei ihn auch auszubessern. Die meisten Daten in Google Maps stammen von Drittanbietern und werden von Google gekauft. Im Statement schreibt Google, dass die der Grenze aus Daten vom Außenministerium der USA stammen. Google hat sie falsch interpretiert und der Verlauf in Maps wich um bis zu 2,7 Kilometer von der tatsächlichen Grenze ab.

Costa Rica falsch

Diese Karte zeigt den falschen Verlauf. Korrekt sei die Grenze entlang der Sandbank bis hin zur Karibik und nicht durch den Wald. Die Grenzen in Google Maps basieren auf unterschiedlichen Daten. Oft ist es so, dass die Quellen sich wiederum verwendet und sich so ein Fehler möglicherweise in zwei Quellen findet und somit als korrekt interpretiert werden kann. Google möchte, dass seine Karten möglichst aktuell sind. 

In Costa Rica gibt es kein Militär und die Sache schlägt dort hohe Wellen. In den offiziellen Karten des Militärs ist die Grenze übrigens korrekt.
Facebook

Google hat die Nutzungsbedingungen für die Contacts Data API, Portable Contacts API geändert und einen neuen Abschnitt ergänzt. Wer Daten darüber abruft, muss auch Daten seiner Kunden auf so ähnliche Weise anbieten.

Google selbst ist eigentlich relativ offen und erlaubt den Export bei sehr vielen Dienste. Anleitungen wie man seine Daten befreien kann, gibt es auf dataliberation.org. Facebook ruft zwar bei Google Daten ab - etwa beim Friend Finder, aber selbst eigene Daten bietet Facebook über eine API nicht an. Google geht es hierbei nicht etwa um Klickzahlen auf einen Like-Button, sondern um die Möglichkeiten für Nutzer ihre Freunde bei anderen Netzen zu finden.

Bereits im September hat Googles Chef Eric Schmidt Zugriff auf Daten gefordert.  

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