Chrome

Google hat nun angekündigt, dass in Zukunft der Zeitraum von stable updates (bei anderen Herstellern Major Updates) alle sechs Wochen veröffentlicht werden. Damit wird die Versionsnummer von Google Chrome schnell relativ hoch.

Google nennt für die neue Roadmap drei Ziele:
  • Verkürzte Zeiträume zwischen den Updates, aber dennoch großartige Funktionen für die Nutzer
  • Der Zeitplan wird durch besser vorhersehbar und leichter zu überblicken
  • Weniger Druck für die Entwickler
Durch den geringeren zeitlichen Abstand werden neue, nützliche Funktionen nicht all zu lange für alle Nutzer zurückgehalten. Google möchte aber auch Produkte mit hoher Qualität liefern. Ist ein Feature nicht ganz fertig wird es erst mit dem nächsten Update veröffentlicht.

Der zweite Punkt macht die Entwicklung einfacher. So kann man schneller feststellen wie lange die Entwicklung dauern wird und ob man es noch in das Update rein bekommt oder nicht. Google möchte sich eher an Fahrplänen von Zügen und Bussen orientieren und möglichst pünktlich sein.

Das dritte Ziel soll den Druck auf Entwickler verringen. Bisher hatte man drei Möglichkeiten wenn ein Update fast fertig war: 1. Die Entwickler müssen Überstunden machen, 2. ein Release wurde verschoben, was aber andere Funktionen auch zurückhält oder 3. das betreffende Feature wurde deaktiviert und erst drei Monate später veröffentlicht.

In Zukunft wird Google ein unfertiges Feature einfach erst in den nächsten "Zug" setzen, da man regelmäßiger neue Updates veröffentlichen wird.

Diese Änderungen an der Roadmap werden auch dazu führen, dass die Versionsnummer sich ständig ändert und Google Chrome so schnell die Version 9.0 o.ä. erreichen wird. Google schreibt, dass die Versionsnummer nur anzeigt, dass man einen Releasezyklus erledigt hat. 

Google Chrome 6.0 müsste also so um den 2. September erscheinen. Dieses Datum ist der zweite Geburtstag von Google Chrome. Am 02.09.2008 wurde die erste Beta-Version des Browsers mit der Nummer 0.2.149 veröffentlicht.
Heute in den Kurzmeldungen: Google investiert in Marketingspezialisten, Nexus One ausverkauft, YouTube mit Doodle, YouTube Kommentare und Cloacking

Über Google Ventures hat das Unternehmen 4,5 Millionen $ in einen Spezialisten für Marketing investiert. Trada vermittelt Anzeigen in Suchmaschinen. Betreiber können wie bei Adwords ein Budget festlegen und dann Werbung schalten. Trada übernimmt die Kampagne und verwaltet die Anzeige.

Das Nexus One ist nun nicht mehr in den USA direkt bei Google bestellbar. Google hat vor einigen Tagen angekündigt, dass die letzte Lieferung an Geräten eingetroffen ist und der Ausverkauf beginnt. Nun ist das Gerät nicht mehr bei Google erhält. In Amerika kann es nun wie in Deutschland auch bei Einzelhändlern und Mobilfunkprovidern gekauft werden.

Mit einem YouTube Doodle macht Google auf den Life in a Day aufmerksam. Am 24. Juli sind die YouTube Nutzer aufgerufen einen Ausschnitt aus ihrem Leben zu filmen und das Video hochzuladen. Details gibt es hier. Morgen erscheint im Logo übrigens die 1.

Neu bei YouTube ist auch, dass Kommentare bei Videos, die gerade häufig kommentiert werden nach und nach in der Liste erscheinen. Die Kommentaren scrollen dann weiter. Wie das ausschaut, zeigt dieses Video

Googler Matt Cutts beantwortet regelmäßig Fragen von Webmaster und SEOs. Im aktuellen stellt er der Frage ob man Cloacking zum Beschleunigen der Webseite einsetzen soll. Für alle, die mit Cloacking nichts anfangen können: Bei Cloacking wird eine Webseite für Suchmaschinen so angepasst, dass diesen nur der Hauptcontent angezeigt wird, also ohne CSS, Grafiken, Javascript und sonstigem Schnick Schnack. 
Er rät Nutzer dringend davon ab. Zwar misst Google die Geschwindigkeit und lässt diese sehr, sehr, sehr gering auch in das Ranking einfließen, aber es hat für den Webmaster mehr Nachteile als Vorteile. So wird die Geschwindigkeit mit unterschiedlichen IPs und User-Agents errechnet. Für den Google Cache verwendet man den Googlebot-Usergent und dieser speichert dann die Webseite im Cache. Schlecht für den Webmaster könnt es dann sein, wenn einer sehr Besucher auf den Im Cache Link klickt nur den reinen Text bekommt. Gerade für Unternehmen könnte das schlecht fürs Image sein, wenn die Konkurrenz denn berichtet "Musterfirma aus Musterstadt manipuliert ihr Ranking bei Google"
Cutts empfiehlt Optimierungen für die Geschwindigkeit allen Nutzer also auch für den Googlebot durchzuführen und nichts extra nur für Google zu tun.

In der neuesten Google Chrome Version ist nun bei aktivierten Apps ein weitere Icon auf der "Neuer Tab"-Seite vorhanden. Dieser ist mit den Google Chrome Extension verlinkt. In Zukunft wird hier wohl der Zugriff auf den Web Store möglich sein.
Street View

Im angekündigten Zusammenschluss mehrerer US-Bundesstaaten gegen die WLAN-Panne bei Googles Street View sind nun 38 Bundesstaaten zusammengekommen und wollen eine Aufklärung der Datenpanne. Angeführt wird der Prozess von Richard Blumenthal aus Connecticut. 

Generalstaatsanwalt Richard Blumenthal gibt sich gar nicht mit den Antworten von Google zufrieden. Er hat angekündigt, rechtliche Schritte gegen Google einzuleiten, sollte der Konzern nicht Ergänzungen und "umfassende" Antworten zur Datenpanne im Juni geben. Hinter ihm stehen 38 US-Staaten, darunter auch Florida, Illinois, Kentucky, Mississippi, New York und Montana.

Alle wollen herausfinden, warum Google erst drei Jahre nach dem Einsatz des Gerätes und der Software von dem Problem gemerkt hat. Weiterhin wollen sie sicherstellen, dass keine sensiblen Daten beim Löschprozess übrig bleiben und sich solch eine Panne nicht wiederholt.

In der Pressemitteilung einer Rechtsanwalts-Kanzlei vom Generalstaatsanwalt aus Connecticut fordert Blumenthal auch Google auf, zu den Vorwürfen umfassende Stellung zu nehmen. "Google muss absolut sauber, vollständig erklären, wie diese Verletzung der Privatsphäre und warum passiert ist", sonst werde man auch vor rechtlichen Schritten nicht Halt machen.

Google hatte zunächst zugegeben, mit Street View-Fahrten auch WLAN-Datenpakete zu speichern. Danach löste sich eine Welle von Empörung aus und die Datenschützer riefen sich auf den Plan. Knapp ein Monat später gab Google auch zu, Payload von WLAN-Daten gespeichert zu haben und damit auch sensible Daten, wie Kontonummern, Passwörter oder Inhalte zu erfassen. Dafür entschuldigte sich Google mehrmals. Auch die deutsche Regierung hatte in diesem Fall bereits Ermittlungen aufgenommen.

» Spiegel 
Google

Google hat sich vor der Marktaufsicht FTC klar dafür ausgesprochen, dass sich der Markt Probleme selbst lösen muss und auf staatliche Regulierung verzichten muss. Hintergrund ist der Streit zwischen Verlagen und Zeitungen über die Nutzung von deren Inhalten in Google Search und News.

Die Verlage werfen Google vor mit ihrem Content Geld zu verdienen und wollen nun von Google einen Teil zurück. Andere sind dazu übergegangen Google den Zugriff auf ihre Artikel zu unterbinden. Auch in Deutschland wird unter dem Stichwort Leistungsschutzrecht darüber diskutiert. 

Google sagt, dass ein staatlicher Eingriff das Problem nicht lösen wird. Geschäftliche Probleme brauchen geschäftliche Lösungen, so der übersetzter Titel des Statements. Zeitungen hätten immer wieder vor Herausforderungen gestanden und diese überwunden.

Eines ist für Google aber glasklar. Die Zeiten hoher Gewinnmargen bei Zeitungen gehören der Vergangenheit an. Diese Margen waren durch künstliche Verknappung möglich und haben den Zeitungen und Verlagen viel Geld gebracht. Durch das Internet ist dies aber - auch durch staatlichen Eingriff - nicht mehr möglich. Zudem sei die Relevanz durch die bessere Messbarkeit von Onlinewerbung wichtiger. 
Google Doodle Calder
Mit diesem recht ausgefallenen Doodle feiert Google heute den 112. Geburtstag des US-amerikanischen Bildhauers Alexander Calder. Er wurde am 22. Juli 1898 in Lawton, Pennsylvania geboren. Seine Werke sind größtenteils der kinetischen Kunst zuzuordnen. Die Bildhauerei hat bei seiner Familie eine Tradition.

"Alexander Calder entstammte einer Bildhauerfamilie: Sein Großvater Alexander Milne Calder gestaltete die 250 Figuren der City Hall von Philadelphia und auch der Vater, Alexander Stirling Calder, war ein renommierter Skulpturenkünstler. Calder begann seine künstlerische Arbeit als Autodidakt, indem er neben seiner Berufstätigkeit (unter anderem als Schiffsheizer) Landschaften malte. Von 1915 bis 1919 absolvierte er ein Ingenieurstudium am Stevens Institute of Technology in Hoboken, New Jersey, bevor er von 1923 bis 1926 Zeichen- und Malkurse an der Art Students League in New York belegte und von 1924 bis 1926 als Zeichner bei der National Police Gazette sein Geld verdiente." (Wikipedia)

Das Google Doodle zeigt Calders "The Star" aus dem Jahre 1960. Diese Drahtkonstruktion zählt zu seinen bekanntesten Werken. Weiterhin nahm Calder an den ersten drei documenta in Kassel teil. Die documenta fand anfangs alle vier Jahre, heute alle fünf Jahre statt. Sie beschäftigt sich mit zeitgenössischer Kunst. Die nächste documenta ist für das Jahr 2012 geplant und ist die 13. documenta seit 1955.

Calder verstarb am 11. November 1976 in New York

Weitere zahlreiche Werke von Alexander Calder kann man sich selbstverständlich auch in der Google Bildersuche anschauen.