Google Daohang
Vor ca. 10 Jahren bestanden Internetportale größtenteils aus riesigen Linkfarmen und Webverzeichnissen wie z.B. Jerry´s Guide to the World Wide Web. Man sollte meinen diese Zeiten sind längst vorbei und gehören in das Web0.5, aber in China hat Google genau dies jetzt wieder ausgegraben und geht mit einem neuen Verzeichnis an den Start. Google Daohang
Dass die Internetnutzung- und Gewohnheiten in China ein wenig anders sind als bei uns wissen wir schon lange, und das sieht man auch an Webseiten wie die des Marktführers Baidu.com, aber dass Chinesen auf langweilige Verzeichnisse stehen war mir dann doch neu. Googles Verzeichnis namens Daohang besteht nur aus Oberkategorien und jeweiligen Links - und das noch dazu Google-untypisch auf eine Seite gequetscht. Woraus sich das Verzeichnis, welches dynamisch zu sein scheint, aufbaut ist mir nicht so ganz klar - es könnte sich aber um den Suchverlauf handeln. Auf der linken Seite des Bildschirmes gibt es bunte Boxen mit Oberbegriffen die jeweils zu einem anderen Verzeichnis führen. Der eigentliche Inhalt des Verzeichnis wird dann auf der rechten Seite des Bildschirms angezeigt, und das sogar kategoriesiert. Die Technik dahinter ist interessant. Hinter dem Verzeichnis stecken ein Haufen Suchanfragen die automatisch ausgewertet und kategoriesiert werden und dann als Webverzeichnis aufbereitet werden. Das liegt daran dass die Chinesen sehr viel lieber finden statt zu suchen - also brauchen sie eine Findemaschine die ihnen die Inhalte unter die Nase reibt.
Nach Europa und die USA wird es diese Technik sicherlich nicht schaffen, da das hier einfach niemand benutzen würde, aber in China wird Google mit diesem System sicherlich Erfolg haben und wird sich damit als Startseite weiter etablieren können. Wenn das ganze funktioniert könnte Google ja Gadgets einbauen und damit ein dynamisches Portal basteln - ähnlich wie die Personal Homepage. » Google Daohang » Google Daohang übersetzt [Google Blogoscoped]
GooglePhone
Die Gerüchte um das GooglePhone reißen nicht ab und bekommen derzeit immer neue Nahrung: Garett Rogers hat in den Untiefen des US-Patentamtes einen Patentantrag gefunden der auf ein mobiles Gerät hinweist dass seinen Benutzer auf Schritt und Tritt das Leben erleichtern soll. Und tatsächlich wäre das GooglePhone eine Revolution. In dem Patent geht es um ein "Ding" dass dem User anhand einer breiten Datenbasis Informationen vorschlägt die er vielleicht in nächster Zeit brauchen könnte. Diese Vorschlagsfunktion funktioniert mit Hilfe von Variablen wie der Tageszeit, dem Aufenthatsort und natürlich nicht zu letzt auf dem Profil des Users. Was dem iPhone seine Technik und sein Design ist, ist dem GooglePhone seine riesige Informationsquelle - der User selbst. Bisher hat Google über Jahre hinweg fleißig Daten von uns allen gesammelt, aber diese werden nur sehr selten auch wirklich genutzt. Google verspricht bis heute, die Daten nicht miteinander zu verknüpfen, auszuwerten und zum eigenen Profit Profile zu erstellen. Das ist richtig - aber wenn es zu Gunsten des jeweiligen Users geht dann könnte Google diese Daten sehr wohl verwenden. Und genau die Verwendung all dieser Daten müssen natürlich in einem Gerät zusammenlaufen dass der User immer bei sich trägt - und das ist garantiert kein PC. Ein eigenes Mobiltelefon muss also her, dass dem User nicht nur den üblichen Komfort bietet sondern ihn nebenbei auch noch sehr viel besser kennt als jeder andere und ihm damit das Leben stark erleichtern kann.
Aus den gesammelten Kalenderdaten z.B. kann das Gerät den ganzen Tagesablauf schon planen bevor der Benutzer überhaupt aufgestanden ist. Die passende Route wäre schon längst berechnet, die Kinokarten sind längst bestellt und auch der Geburtstag der Tante ist in den Tagesablauf schon längst mit eingeplant. Anhand der bisherigen Suchabfragen und Termine kann das Gerät auch errechnen in welchen Geschäften man lieber, und vorallem günstiger, einkauft und wird den User natürlich auch nur zu diesem Geschäft leiten. Diese Verbindungen könnte man natürlich noch endlos weiterstricken und somit die Vorteile eines GooglePhone direkt sehen. Ob das nun eines Tages wirklich Realität sein wird oder nicht weiß man nicht, aber fest steht dass Google an etwas arbeitet dass die Suchmaschine für jeden User omnipräsent machen wird. » Googles Weg - GoogleDots » GooglePhone Patent [ZDNet-Blog]
Google Maps Uhr
Mit der Google Maps API lassen sich in sekundenschnelle Karten mit Markern, Linien und weiteren Spielereien erstellen. Viele Webseiten nutzen diese Techniken längst schon aus und zeigen ihren Kunden sprichwörtlich wo es lang geht, aber bisher kam noch niemand auf die Idee was man noch so alles mit der API anstellen könnte. Das Maps-Team hat sich mit wenigen Zeilen Code aus der API eine Analog-Uhr gebastelt :-D Ich versuche jetzt einfach mal die Karte hier einzubinden, mag sein dass es das Layout zerschießt, aber so lange der Artikel lesbar bleibt macht das ja nix :-D Irgendwie ist diese Uhr schon beeindruckend, wenn man bedenkt dass die Technik natürlich überhaupt nicht auf solche Spielereien ausgelegt ist. Wer wissen möchte wie das ganze funktioniert kann sich Hier den Sourcecode ansehen und eine detailierte Beschreibung im Maps-Blog durchlesen. Die Googler rufen dazu auf, weitere solche Spielereien anzufertigen und dem Maps-Team zu schicken. Ich denke dass könnte recht interessant werden - wann kommt der erste Kurzfilm mit Maps-Polygon-Strichmännchen? ;-) » Die Uhr » Posting im Maps-Blog
Google Maps
Google betreibt selbst bisher noch kein Telefonbuch, keine Gelben Seiten, Branchenbücher oder ähnliches sondern lässt sich diese Daten von Drittanbietern aus der jeweiligen Region liefern. Das ist natürlich sehr praktisch, kann aber auch zu Problemen führen - Durch diese Variante gibt es nämlich keinen festen Ansprechpartner mehr für die Eintragungen. Eine kurze Story. Dem Besitzer des Gasthofs ist aufgefallen, dass die Position des Gasthofs bei den Google Maps nicht richtig ist. Zwar stimmen die Kontaktdaten und die Adresse, aber der Punkt auf der Karte ist einfach auf der falschen Stelle. Also hat sich der Besitzer via Local Business Center an Google gewandt und die Eintragung korrigieren lassen. Das Ergebnis ist, dass der Gasthof jetzt 2x auf der Karte vertreten ist. Einmal der falsche Eintrag - der vom lokalen Adressanbieter verbockt wurde - und natürlich der richtige Eintrag, der bei Google selbst gelistet ist. Den falschen Eintrag zu löschen liegt aber leider nicht in Googles Hand, denn die kaufen die Daten auch nur ein - bei Paginegialla. Der Besitzer müsste die Daten also bei Paginegialle ändern, aber bis diese Daten es dann wieder in die Maps schaffen werden wohl auch einige Monate ins Land ziehen...
Und genau hier liegt das Problem von Google als Drittanbieter. Die Daten werden einfach blind übernommen und der User kann dagegen nicht viel tun. Im Grunde das gleiche Probleme wie beim Hitler-Berg, dieser wurde auch einige male entfernt und tauchte immer wieder auf. Mein Vorschlag an Google wäre, nicht nur eine Möglichkeit zum eintragen neuer Adressen bereit zu stellen, sondern auch eine Möglichkeit bereits bestehende Fremddaten ändern zu können. Als Kontrolle wird eh ein Code per Post an die jeweilige Adresse gesendet, so ist sicher gestellt dass es sich um eine berechtigte Person handelt und der Eintrag bearbeitet werden darf. » Posting des Gasthof-Besitzers