Heute Nacht ist Wolfram Alpha online gegangen. Die Suchmaschine versucht aus der Frage die Antwort zu berechnen. Dabei werden keine Webseiten angezeigt, sondern lediglich Informationen, die man in einer Datenbank eingetragen hat. Hier mal meine ersten Eindrücke von Wolfram Alpha. Gleich als erstes fällt auf, dass die Webseite nur sehr langsam reagiert. Dies liegt aber sehr wahrscheinlich am Hype, den es gerade um Wolfram Alpha gibt. Who is Angela Merkel? Die Anfrage "Who is Angela Merkel?" (Wer ist Angela Merkel) listet wie alle anderen Ergebnisse Inforamtionen in Tabellen und Grafiken auf. Bei Google werden diese Infos im Snippet von Wikipedia auch aufgelistet: Angela Merkel was born as Angela Dorothea Kasner in Hamburg on 17 July 1954, as the daughter of Horst Kasner (b. 6 August 1926 in Berlin-Pankow), ... Lediglich der Zeitstrahl existiert bei Google nicht und dass Angela Merkel head of state ist. Letzteres kann man aber aus "Germany's first woman Chancellor" lesen. May 23, 1949 Am 23. Mai 1949 wurde die Bundesrepublik Deutschland gegründet. Während man bei Google diese Informationen schnell findet, zeigt Wolfram zum Beispiel, dass der 23. Mai 1949 ein Montag, der 143. Tag im Jahr 1949 war und wie lange das schon her ist (59,98 Jahre). Auch Sonnenauf- und -untergang werden angegeben. When is the next eclipse? Wer wissen will, wann die nächste Sonnenfinsternis ist, sollte meiner Meinung nach Wolfram Alpha nutzen. Hier liefert Google als Ergebnis zwar eine Liste der NASA, aber die Infos sind nicht so übersichtlich wie bei Wolfram. Hier gibt es neben einigen Tabellen, die zum Beispiel die Start- und Endzeit angeben, auch eine Grafik, die den Verlauf der Sonnenfinsternis darstellt. Am 22. Juli gibt es in Teilen Chinas, Indiens, Bangladesches und Myanmar eine totale Sonnenfinsternis. Als sehr störend empfinde ich aber, dass die Ergebnisse vorher als Bild geniert werden und so ein Kopieren der Informationen nicht möglich ist. Dies macht Wolfram Alpha für Blinde zum Beispiel nicht oder nur eingeschränkt nutzbar. Gut hingegen ist die Exportfunktion. Alle Infos lassen sich als PDF exportieren. Hier funktioniert das Kopieren der Daten aber. Der Link bei Search the Web führt übrigens zu Google, Live oder auch zu Yahoo.
Stephen Wolfram will das schaffen, was schon einige versucht haben: Einen Google Killer erfinden. Sowohl Cuil als auch WikiaSearch werden kaum genutzt. Beide Suchmaschinen waren beim Start vor einen halben bzw. über einem Jahr von einen Hype umgeben. Die eine, weil es von Ex-Googlern - auch Xoogler genannt - entwickelt wurde, die andere bei der Erfinder von Wikipedia an der Entwicklung beteiligt ist. Doch bei Wolfram|Alpha soll alles anderes werden. Zum einen ist der Hype schon ausgebrochen noch bevor man überhaupt etwas von der Suchmaschine sehen kann. Stephen Wolfram war schon recht früh ein Wunderkind. Im Alter von 20 Jahren machte der Brite seinen Doktor in theoretischer Physik. Kurze Zeit später entwickelte er Mathematica. Diese Software ist bis heute Standardwerkzeug für Mathematiker und eine Art universeller Computer-Werkzeugkasten für mathematische Modelle. Wolfram soll Fragen nicht mit Suchergebnissen beantworten, sondern eine Antwort errechnen. Stephen Wolfram schreibt in seinem Blog, dass man vor 50 Jahren, also in der "Steinzeit" der Computer dachte, dass sie in wenigen Jahren Antworten errechnen können. Bei Wolfram sollen keine Crawler zum Einsatz kommen. Wolfram soll aus drei Teilen bestehen: - eine gigantische Datenbank - eine große Anzahl an Algorithmen - einen Übersetzer, der die Frage in Rechenaufgaben verwandelt Das Team hat alle Einträge in der Datenbank manuell gesammelt und jede als zuverlässig eingestuft.
Die Webseite soll ab Mai 2009 Fragen beantworten. Kay Oberbeck beantwortete mir die Frage was Google davon halte so: "Wir begrüßen Wettbewerb, der Innovationen fördert und den Nutzern noch mehr Wahlmöglichkeiten an die Hand gibt. Für uns wie auch alle anderen Anbieter im Bereich der Web-Suche ist es wichtig, sich mit leistungsfähigen Konkurrenten messen zu können - das spornt uns an und führt letztlich dazu, dass die Nutzer von diesem Wettbewerb profitieren." [Spiegel]