Google hat schon vor einiger Zeit angekündigt, dass man ein WebM-Plugin für den Internet Explorer 9 veröffentlichen wird. Dieses Plugin ist ab sofort für die Betriebssysteme Windows Vista und Windows 7 verfügbar und ermöglicht das Abspielen von WebM-Videos, die per <video>-Tags von HTML5 eingebunden sind, direkt im Internet Explorer 9.
Die Free Software Foundation war schon im Mai erfreut darüber, dass Google eine offenen Standard für den HTML5-Video-Tag entwickelt hat. Kritisiert wurde Google aber, dass man in Chrome weiterhin den Codec h.264 dabei hat. Nun hat Google bekannt geben, dass man den Codec entfernen will und wird davon von der FSF sehr gelobt.
Opera Mit der Freigabe von Opera 10.6 ist Opera der erste Browser, der in einer finalen Version den freien Video-Codec WebM, den Google gemeinsam mit Mozilla und Opera entwickelt hat, mit bringt. Auch die Entwicklerversionen von Google Chrome bzw. Chromium und dem Firefox (Firefox 4 Beta 1) unterstützen den Codec bereits und können so YouTube Videos bei HTML5-OptIn darstellen. Weitere Details zu zahlreichen Features von Opera 10.6 liefert die Pressemitteilung. Mittel- bzw. langfristig wird WebM wohl h.264 als Codec ablösen. Drei der fünf großen Browserhersteller werden ihre Software - Opera, Firefox und Chrome, native mit WebM-Unterstützung ausstatten, ein vierter (Internet Explorer 9) wird WebM-Videos abspielen können, wenn ein Codec installiert ist. Lediglich von Apple hat man nichts über eine mögliche Unterstützung in Safari gehört. » Opera
YouTube

In einem Blogeintrag erklärt Softwareentwickler John Harding, warum Flash immer noch die beste Plattform für Videos ist und YouTube noch nicht komplett auf HTML5 umgestellt hat. Gründe sind vor allem in technischer Natur zu sehen, wo es viel Bedarf zum Nachholen gibt. 

Als ersten Grund wird natürlich der Videocodec genannt. Erstmals können nur Chrome und Safari H.264 abspielen, was bedeutet, dass Firefox-User in die sprichwörtliche Röhre gucken müssten. Außerdem ist die Patentierung und Lizenzierung von H.264 so komplex, dass es als Standard in HTML5 nicht angenommen wurde. Mit WebM soll sich viel ändern, allerdings bedarf es dazu noch viel Zeit und der Codec VP8 ist noch lange nicht in allen Browsern.

"Die URL ist nicht gut genug", wenn es um Videos geht. Zwar kann man bei lokalen Videos auch spulen und live-streamen, nur ist die Qualität des Buffer-Vorgangs noch lange nicht soweit, als dass es sich praktisch einsetzten lässt. Flash bietet da im Moment die bessere Lösung, da sich leicht zwischen HTTP und RTSP wechseln lässt, was besonders bei Live-Streams der Qualität zu gute kommt. Auch andere Methoden, wie etwa YouTube Rentals würden nicht funktionieren, da der Content nicht wirklich geschützt ist. Mit Flash kann man etwa DRM-Schutzmechanismen einbauen.

Weitere Hindernisse sind im Moment die Einbettung von Werbung, HD-Videos und Vollbild-Modus sowie der Webcam- und Mikrofon-Zugang, den Flash von Haus aus bietet (in die andere Richtung). Diese Probleme lassen sich aber leicht umgehen, wie etwa heise schreibt, und der Vollbild-Modus von HTML5-Videos ist noch ein Hinkefuß, der unbedingt ausgebessert werden muss. 

Flash bleibt also unter dem Strich weiterhin die Ressource Nummer Eins, wenn man stabile Video-Streams und Live-Streams haben möchte, den Player mit vielen Funktionen ausstatten möchte und produktiv arbeiten möchte. Das letzte Wort für HTML5 ist das allerdings nicht, denn die Mutter Google setzt sich aktiv für HTML5 ein. 

» YouTube Blog: Flash vs. HTML5
WebM

Der Google-Manager Chris DiBona sagte im Interview mit golem.de, dass der VP8-Codec (auch bekannt als WebM) nicht schlechter ist als h.264 und man diesen auch weiterentwickeln und verbessern werde.

Beide Codecs haben Stärken und Schwächen. So ist VP8 nach Messungen von Google in einigen Bereichen leistungsfähiger als h.264. Die Bereichen, in denen h.264 besser ist, seien aber eher unerheblich. Google wird die verbesserte Version von VP8 ebenfalls veröffentlicht. 

Bei Verbrauch von Bandbreite und Bildqualität sei VP8 schon gut. Ziel von VP8 ist es, einen patentfreien und offenen Codec für alle Nutzer im Internet zur Verfügung zu stellen. Keiner kann sich sicher sein, dass er mit seinen Videos nicht irgendwelche Lizenzbestimmungen verletzt,  sagt DiBona weiter.

Das Gespräch als Video findet ihr bei golem.
ChromeWebM 

Google hat soeben eine neue Version im Dev-Channel von Google Chrome veröffentlicht. Chrome 6.0.422.0 steht für Linux, Windows und Mac zur Verfügung und bringt neben den üblichen Fehlerkorrekturen auch die Unterstützung von WebM bzw. VP8 mit.

Um der YouTube HTML5-Beta kann man sich einige Videos bereits anschauen. Auf youtube.com/html5 die Beta aktivieren und dann an die Suche das Paramter &webm=1 anhängen. So bekommt man Videos als Ergebnis, die Google bereits in das neue Format konvertiert hat. 

Einen Vergleich zu den Qualitäten Flash, HTML5 und WebM gibt es hier