Es ist bereits seit einigen Tagen erwartet worden, und heute Mittag hat die EU-Kommission es offiziell verkündet: Der Wettbewerbskommission ist die Marktmacht von Android ein Dorn im Auge, die Google laut den Ergebnissen der Ermittlung ausnutzt um Konkurrenten systematisch aus dem Weg zu räumen und die eigenen Angebote zu bevorzugen. Google hat nun Zeit offiziell auf die Vorwürfe zu reagieren, es dürfte aber ein langes und sehr kostspieliges Verfahren bevorstehen.
Schon seit längerer Zeit steht Google in der EU-Wettbewerbskommission auf der Beobachtungsliste und spätestens seit dem vergangenen Jahr sind die Untersuchungen gegen das Unternehmen verschärft worden. Seit dem Frühjahr letztens Jahres droht ein langes und wahrscheinlich schmerzhaftes Verfahren in der EU wegen eines angeblichen Wettbewerbsmissbrauchs. Doch während bisher vor allem die Suchmaschine im Fokus stand, soll nun auch das dominierende Betriebssystem mit in die Untersuchungen aufgenommen werden.
Schon seit weit über fünf Jahren tobt ein Rechtsstreit zwischen Google und Oracle wegen der Verwendung von JAVA-APIs im Betriebssystem Android. Im Laufe der Jahre haben sich die beiden Unternehmen immer wieder gegenseitig verklagt und eigentlich dachten wir, dass das Thema mittlerweile vorbei ist und die Anwälte ihre Sachen gepackt haben. Doch jetzt prescht Oracle erneut hervor und fordert ganze 9,3 Milliarden Dollar von Google.
Das Leistungsschutzrecht kann man in Deutschland durchaus als gescheitert bezeichnen, denn es wird praktisch nicht umgesetzt. Google hatte von Anfang an angekündigt, dass man keine Gelder an die Verlage zur Nutzung der Snippets zahlen wird, und die Verlage mussten dem zwangsweise zustimmen um weiterhin in den Suchergebnissen zu bleiben. Eine Klage einiger Verlage gegen diese von Google aufgelegte Regelung dürfte nun vom Landgericht Berlin abgewiesen werden.
Laut dem letzten Quartalsbericht arbeiten mittlerweile mehr als 60.000 Menschen für Google, die in vielen Fällen von Vergünstigungen und Annehmlichkeiten an ihren Arbeitsplätzen profitieren. Doch offenbar geht es nicht allen Menschen, die für das Unternehmen arbeiten, so gut: Eine Gruppe von Leiharbeitern hat nun Klage gegen Google eingereicht, weil Überstunden ständig gefordert aber kaum oder gar nicht ausbezahlt worden sind.
Googles Betriebssystem Android kämpft seit Jahren mit einem sehr großen Problem, das im Laufe der Zeit eher noch schlimmer statt besser geworden ist: Die extreme Fragmentierung, die nach unten hin immer weiter zunimmt. Die Schuld liegt dabei aber nicht unbedingt bei Google, sondern viel mehr an der Update-Faulheit der Hersteller, die gar nicht daran denken ihre Geräte mit einer aktuellen Android-Version zu versorgen. Dieser Tatsache haben niederländische Verbraucherschützer nun den Kampf angesagt, und haben Smartphone-Primus Samsung auf regelmäßige Update verklagt.
Google hat wieder einmal Ärger mit den deutschen Verbraucherschützern: Stein des Anstoßes sind zum einen die Datenschutzbestimmungen des Unternehmens und zum anderen die Art und Weise, mit der die Nutzer um die Zustimmung zu diesen Regeln gebeten werden. Beides halten die Verbraucherschützer für nicht tragbar und haben das Unternehmen offiziell abgemahnt. Google hat nun gut drei Wochen Zeit, um auf die Abmahnung bzw. die darin enthaltenen Punkte zu reagieren, und eine bereits angekündigte Klage abzuwenden.
Mit dem rasanten Aufstieg von Android als Betriebssystem für Smartphones kam für Google nicht nur der Durchbruch auf dem schon damals wichtigen mobilen Markt, sondern das Unternehmen musste sich auch von allen Seiten gegen Klagen wegen angeblichen Urheberrechtsverletzungen wehren. Das wohl bekannteste Verfahren fand zog sich von 2010 bis 2012 und hatte eine Klage von Oracle als Grundlage, das Google wegen der Verwendung von Java im Betriebssystem verklagte. Google hatte das Verfahren zwar damals gewonnen, doch die rechtliche Gefahr besteht bis heute. Jetzt hat man angekündigt, in der nächsten Android-Version nur noch OpenJDK zu verwenden.
Es ist mittlerweile schon zweieinhalb Jahre her, dass in Deutschland das Leistungsschutzrecht eingeführt wurde, und seitdem gibt es zwischen den Verlagen, deren Vertretern und Google eher mehr Streit als zuvor. In diesem Jahr ist es um das Thema Leistungsschutzrecht sehr ruhig geworden, aber das war wohl nur die Ruhe vor dem Sturm: Denn hinter den Kulissen plant die VG Media weiterhin einen Schlag gegen Google, und hat nun von einer Schiedsstelle Recht bekommen. Die nächste Runde im endlosen Streit.
Vor etwas mehr als sechs Wochen hat Google völlig überraschend angekündigt, dass die Alphabet-Holding gegründet und Google nur ein Teil dieses großen Unternehmens sein wird. Vor allem der Name der Holding sorgte für Diskussionen, obwohl dieser perfekt passend auf die Ziele und die Struktur zugeschnitten sind. Doch offenbar haben Googles Anwälte die Verfügbarkeit des Namens nicht geprüft, denn Alphabet ist auch ein Tochterunternehmen von BMW, das eine Klageprüfung angekündigt hat. Jetzt hat man sich aber dazu entschieden, erst einmal nicht gegen den Namen vorzugehen.