OK, Google: Bedroht die Sprachsuche Googles Geschäftsmodell?

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Das Thema Sprachsuche spielt bei Google schon seit vielen Jahren eine wichtige Rolle und ist schon seit sehr langer Zeit ein fester Bestandteil der Websuche. Auch wenn die Suche per Sprache durch die diversen Assistenten heute allgegenwärtig ist, wird sie oft noch dazu genutzt, eine normale Websuche zu starten und die Tipparbeit zu ersparen – aber das könnte sich schon bald ändern. Und genau diese Änderung besorgt nun Analysten, die Googles Geschäftsmodell bedroht sehen.


Nicht erst seit den Sprachassistenten von Google, Siri oder auch Cortana gewöhnen sich die Nutzer immer mehr daran, mit ihren Smartphones zu reden und Fragen zu stellen bzw. Aufgaben zu formulieren. Lange zuvor konnte man schon mit angeschlossenem Mikrofon die Tipparbeit sparen und Suchanfragen per Sprache eingeben, die dann aber wieder nur zur klassischen Auflistung der Suchergebnisse geführt hat.

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Vor allem mit der Verbreitung der Assistenten ändert sich die Erwartungshaltung der Nutzer immer mehr in die Richtung, dass die Antworten ebenfalls direkt per Sprache kommen, ohne sich eine Liste mit 10 blauen Links anzusehen und Informationen selbst zusammen zu stellen. Auch Google arbeitet immer mehr daran, gezielte Fragen direkt zu beantworten und dem Nutzer keine Ergebnislisten mehr anzuzeigen. Aber genau auf diese ist das Unternehmen eigentlich angewiesen, denn diese sind bis heute die Haupteinnahmequelle.

Die Websuche bis heute Googles mit Abstand wichtigstes Produkt und spült den meisten Umsatz in die Kassen, und alle anderen Angebote dienen nur zur Bindung des Nutzers und der weiteren Verbreitung der Websuche. Doch wie sieht die finanzielle Zukunft aus, wenn immer weniger Nutzer die Websuche zu Gesicht bekommen und dementsprechend auch keine Werbeanzeigen mehr sehen? Wie ist man bei der Auslieferung von Audio-Werbung aufgestellt? Genau das wollten einige Analysten von Google-CEO Sundar Pichai wissen, doch er konnte keine klare Antwort geben:

Am Ende vergrößert es nur den Kuchen. Wir werden uns aber in den nächsten Jahren stark verändern.




Pichai geht also davon aus, dass der Markt durch die Sprachsuche nur noch größer statt kleiner wird. Insgesamt dürfte die Anzahl der Suchanfragen dadurch zwar steigen, aber wie diese monetarisiert werden soll ist völlig offen. Vor einigen Jahren hatte Google schon einmal mit Audio-Spots experimentiert, hat dieses Geschäftsmodell aber schon lange wieder aufgegeben. Doch mit der Entwicklung der Assistenten wird es langsam Zeit, diesen Bereich wieder zu beleben bevor die wichtige Einnahmequelle erste Kratzer bekommt.

Tatsächlich wird man sich stark verändern und das Werbegeschäft erweitern müssen, denn die klassischen Banner haben zumindest in diesem Bereich keine Chance. Viel mehr wird man dann wohl auf bezahlte Ergebnisse bei der Suche nach Restaurants oder Hotels, dem Buchen von Flügen und der Auslieferung von Informationen setzen müssen. Ob das ausreichen wird, bleibt abzuwarten. Noch ist genügend Zeit, aber natürlich muss man sich als Vorreiter etablieren, wenn man nicht das wichtigste Geschäft gefährden möchte.

[futurezone]




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