Facebook verarbeitet 2 Milliarden Suchanfragen pro Tag – Eine Gefahr für die Google Websuche?

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Gestern Abend hat Facebook seine Quartalszahlen vorgelegt und konnte sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn kräftig zulegen. Aber auch die Anzahl der aktiven Nutzer steigt genau so rasant und konnte noch einmal einen Gang zulegen. Außerdem hat Facebook-CEO Mark Zuckberg noch ein interessantes Detail am Rande genannt, das auch Google in Zukunft in ernste Bedrängnis bringen könnte: Die Macht der Facebook-eigenen Suchmaschine.


In den letzten Jahren hat Facebook die hauseigene Suchmaschine immer weiter ausgebaut: Aus dem Suchfeld, mit dem sich ganz am Anfang nur Profile und Seiten finden ließen, ist im Laufe der Zeit das Eingangstor in die gesamte Facebook-Welt geworden. Mit diesem lässt sich mittlerweile auch nach Beiträgen suchen, nach geteilten Links suchen und selbst eine Video-Suchmaschine wurde integriert, was zumindest theoretisch eine große YouTube-Konkurrenz sein könnte.

fb-search

Mark Zuckerberg hat während der Verkündung der Quartalszahlen verlauten lassen, dass die Facebook-Nutzer mittlerweile mehr als 2 Milliarden Suchanfragen pro Tag absetzen und dabei eine Datenbank von mehr als 2,5 Billionen Postings durchsuchen können. Selbst angesichts der Nutzerzahl von 1,7 Milliarden Menschen ist das eine beeindruckende Zahl – und kommt der Reichweite von Google mittlerweile schon gefährliche nahe. Noch vor einem Jahr waren es nur 1,5 Milliarden Suchanfragen.

The growing way that people use search is to find what people are saying about a topic across more that 2.5 trillion posts. Now people are doing more than 2 billion searches a day between looking up people, businesses, and other things they care about.

Google verarbeitet nach den letzten Daten 3,5 Milliarden Suchanfragen pro Tag – es gibt also noch einen ordentlichen Respektabstand, den Facebook mit seinem gewaltigen Wachstum aber sehr schnell abknabbern kann. Der große Unterschied ist zwar dass Google das gesamte öffentliche Web durchucht und Facebook „nur“ seine eigenen Inhalte – aber diese sind eben immer wichtiger und enthalten immer mehr Informationen. Während Google nur stur den Link zu einer Webseite ausgibt, liefert Facebook gleich noch eine Meinung und Diskussionen mit dazu.



Vorerst ist das gewaltige Wachstum bei den Suchanfragen von Facebook erst einmal nur ein Angriff auf Twitter, das für viele Nutzer für hochaktuelle Informationen noch immer auf dem ersten Platz steht. Doch mit nicht all zu viel Aufwand könnte Facebook sehr schnell auch eine globale Web-Suchmaschine aufbauen. Durch die Massen an Postings und versendeten Links liefern die Nutzer den interessanten Content direkt an die Suchmaschine, während Google noch selbst mühsam das Web durchforsten und nach neuen Inhalten durchsuchen muss.

Laut Zuckerberg befindet sich Facebook derzeit noch in Phase 2 von 3, in der man versucht die Suchmaschine möglichst umfangreich und für den Nutzer so leicht nutzbar wie möglich zu gestalten. Sollte Facebook tatsächlich eines Tages eine „echte“ Suchmaschine starten, wäre es interessant wie viele Nutzer man von Google abziehen könnte – oder eben auch nicht. Vorhersagen lassen sich die Folgen eines solchen Schrittes kaum.

[TechCrunch]




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comment 5 Kommentare zum Thema "Facebook verarbeitet 2 Milliarden Suchanfragen pro Tag – Eine Gefahr für die Google Websuche?"

  • Wer sucht bei Facebook nach Krankheiten, Aktien, dem Kinoprogramm, Öffnungszeiten …? Ich kann mir nicht vorstellen, dass außer nach Personen, Städten und vlt Stars („Medien“) mehr als das gesucht wird.

  • Da kann ich meinem Vorschreiber nur zustimmen. Wer außerhalb von Facebook kein Leben hat, für den mag das ja zutreffen.

  • Sehe ich wie die Vorredner. Außer Gruppen oder Personen sucht keiner was bei Facebook, daher keine Konkurrenz für Google. Bei 1,7 Mrd Usern überrascht auch die Zahl von 2 Mrd Suchen nicht. Es offenbart eher, wie wenige User wirklich aktiv bei Facebook sind, denn wenn man in Facebook aktiv ist, nutzt man die Suchfunktion in der Regel doch gleich mehrfach.

  • Ich habe meinen account nach 1,5 Jahren gelöscht. Und mir fehlt nix. Twitter wird bald folgen. Der Mehrwert dieser Dienste ist für den „normalo“ übersichtlich bis kaum vorhanden. Und das sage ich als Early Adopter. Kein Fb = mehr Freizeit 🙂

    • Grins, stimmt nicht so ganz, weil die Zeit die ich jetzt fei Facebook spare, verbringe ich nun auf Google+ 🙂

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