Android: Niederländische Verbraucherschützer verklagen Samsung auf zeitnahe Updates

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Googles Betriebssystem Android kämpft seit Jahren mit einem sehr großen Problem, das im Laufe der Zeit eher noch schlimmer statt besser geworden ist: Die extreme Fragmentierung, die nach unten hin immer weiter zunimmt. Die Schuld liegt dabei aber nicht unbedingt bei Google, sondern viel mehr an der Update-Faulheit der Hersteller, die gar nicht daran denken ihre Geräte mit einer aktuellen Android-Version zu versorgen. Dieser Tatsache haben niederländische Verbraucherschützer nun den Kampf angesagt, und haben Smartphone-Primus Samsung auf regelmäßige Update verklagt.


Obwohl Google bereits einige Maßnahmen getroffen hat um die Fragmentierung einzuschränken und möglichst viele Geräte mit der aktuellen Android-Version zu versorgen, ist die Entwicklung eher noch sehr viel schlimmer geworden. Wie man auf folgender zwei Wochen alten Grafik sieht, ist die „alte“ Version 5.0 auf gerade einmal einem Drittel aller Smartphones verteilt, und der Großteil der Geräte läuft noch immer mit dem wirklich schon sehr alten Android 4.x. Die aktuellste Version 6.x Marshmallow läuft noch nicht einmal auf einem Prozent der aktuellen Smartphones.

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Niederländische Verbraucherschützer wollen diese Tatsache nun nicht weiter hinnehmen, und möchten den Nutzern endlich aktuelle Android-Versionen bescheren. Dafür hat man eine entsprechende Klage gegen den größten Smartphone-Hersteller Samsung eingereicht, die folgende Forderungen an das Unternehmen stellt: Samsung soll alle Smartphones bis zu 2 Jahre nach dem Kauf mit aktuellen Updates versorgen – und das aber nicht irgendwann, sondern innerhalb von 4 Wochen nach Erscheinen einer neuen Android-Version. Damit wären Samsung-Geräte dann teilweise sogar schneller mit Updates versorgt, als Googles Geräte aus der Nexus-Reihe.

Bisher hat sich weder Samsung noch Google zu dieser Forderung geäußert, doch diese ist natürlich mehr als unrealistisch. Um tatsächlich innerhalb von vier Wochen ein Update auszuliefern, müsste Samsung alle Anpassungen komplett weglassen – und darauf wird das Unternehmen wohl kaum eingehen. Viel wichtiger ist die Forderung, dass alle Geräte 2 Jahre „NACH DEM KAUF“, und nicht nach dem Erscheinen, mit Updates versorgt werden sollen. Wer sich heute ein Smartphone kauft, das etwa ein Jahr auf dem Buckel hat, kann schon jetzt damit rechnen, niemals ein Update dafür zu bekommen.



Wir dürfen gespannt sein was aus dieser Klage wird, und wie die Gerichte entscheiden werden. Sollte es aber tatsächlich einen positiven Ausgang für die Verbraucherschützer geben, dürfte das Urteil richtungsweisend sein und viele Folge-Verfahren auslösen. Samsung ist derzeit nur Stellvertretend für alle anderen Smartphone-Hersteller am Pranger.

Zwar hat Samsung gemeinsam mit Google zugesagt, monatliche Sicherheitsupdates auszuliefern, doch diese beziehen sich eben nur auf die Sicherheits des Smartphones und bringen weder das Betriebssystem auf eine aktuelle Version, noch werden Nutzer mit neuen Funktionen versorgt.

[Mobile Geeks]




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comment 2 Kommentare zum Thema "Android: Niederländische Verbraucherschützer verklagen Samsung auf zeitnahe Updates"

  • Seit Jahren versucht man dieses Problem zu lösen, aber es wird immer schlimmer statt besser.

    Es gibt wohl nur eine Lösung:
    ein Ende der Fragmentierung! Google sollte alle Hersteller verpflichten ein pures Android zu installieren. Ohne eigene GUI, ohne Bloatware, etc. Dann müsste man auch als Kunde nicht immer gucken, welches Feature auf welchem Gerät ist und wo nicht.

    Dann müssen sich die Hersteller eben durch besonders gute Displays, exzellente Kameras, guten Empfangsleistung, etc. vom Wettberwerb absetzen. Das wäre ein Wettbewerb, der für die Kunden viel besser wäre.

    Wem das nicht passt, der soll halt sein eigenes System entwickeln.

  • Das ist Blödsinn. Meines Wissens nach gibt es nicht mal custom roms die ordentlich laufen nach 4 Wochen. Die Hersteller hatten mal einen Bericht veröffentlicht in dem erklärt wurde warum dieser Prozess so lange dauert (War HTC wenn ich mich nicht irre). Die Bloatware ist dabei nur die halbe Miete. Und dabei wohne ich in den Niederlanden, wo die meisten Leute nicht unbedingt Technikbanausen sind.

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