Google und die Nasa haben gemeinsam einen Quantencomputer entwickelt

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Seit vielen Jahren steht fest, dass Quantencomputer der große nächste Entwicklungsschritt sein werden, doch ob sie tatsächlich gebaut werden können ist bisher nicht zweifelsfrei bewiesen. Doch jetzt haben Google und die Nasa verkündet, dass in gemeinsamer Zusammenarbeit die Entwicklung eines solchen Computers gelungen ist – zumindest in den Grundzügen. Von dieser Revolution verspricht man sich extrem leistungsfähigere Maschinen und intelligente Algorithmen, die weit über die Fähigkeiten heutiger Supercomputer hinaus gehen.


Schon seit mehr als zwei Jahren arbeiten Google und die Nasa gemeinsam im Bereich der Quantencomputer und möchten eine solche Maschine tatsächlich entwickeln, mit der sich die klassische Informatik und die Quantenmechanik vereinen lässt – was nicht weniger als eine der größten Revolutionen in der IT-Branche wäre. Wissenschaftler überschlagen sich mit ihren Ideen, was man mit einem solchen Computer alles anstellen könnte und was dieser alles berechnen könnte. Selbst die (echte) künstliche Intelligenz soll mit einem Quantencomputer möglich sein.

D-Wave-Quantencomputer

Der Quantenchip selbst ist dabei offenbar gar kein großes Problem, denn diesen haben Google und die Nasa vom Unternehmen D-Wave gekauft und haben den nur Fingernagel-großen Chip in ihren Computer gepackt, der von seinen Ausmaßen an die allerersten Computer aus den Zeiten des 2. Weltkriegs erinnert. Und tatsächlich soll dieser auch einigermaßen funktionieren und man hat durch dessen Entwicklung viele wichtige Grundlagen erfahren. Aktuell ist man zwar noch froh darüber dass nach dem Drücken der Taste „A“ kein „B“ auf dem Bildschirm erscheint, aber man befindet sich eben noch in den Kinderschuhen.

Mit dem Wissen sollen nun „richtige“ Quantencomputer entwickelt werden, die dann tatsächlich auch größere Probleme lösen und schon bald ihre Vorgängerkollegen in den Schatten stellen sollen. Unter Optimalbedingungen soll ein Quantencomputer bis zu 100 Millionen mal Leistungsfähiger sein als ein normaler Computer mit seinem Binärsystem – und daraus lässt sich dann natürlich vieles berechnen und viele möglich machen, das heute noch undenkbar ist. Während die Nasa solche Rechenleistungen für komplizierte Simulationen benötigt, möchte Google nicht weniger als eine künstliche Intelligenz entwickeln – und dieses Ziel hat man seit Jahren trotz aller Unkenrufe nie aus den Augen verloren.



Quantencomputer setzen nicht wie die klassischen binären Systeme auf 0 oder 1 sondern auf eine Kombination aus beiden Werten – und genau dies ist bisher mit keinem der aktuellen Systeme möglich. Da sich daraus unendlich große Abhängigkeiten ergeben können, galt eine solche Entwicklung bisher als nicht möglich. Einen Beweis für die Funktion des Quantencomputers haben die Unternehmen bisher noch nicht geliefert, doch diesen möchte man schon bald nachliefern.

Einen Zeitplan für einen wirklichen intelligenten Supercomputer hat man bisher noch nicht genannt, doch bisher ging man davon aus dass noch einige Jahrzehnte ins Land ziehen werden, bis das erste Modell tatsächlich gebaut worden ist. Jetzt vergleicht Googles leitender Entwickler Hartmut Neven die aktuelle Entwicklung mit den ersten Computern vor 50 Jahren – man hat also schon einen riesigen Sprung gemacht. In den nächsten Jahren sind in diesem Bereich noch keine großen Innovationen zu erwarten, doch der erste Schritt ist gemacht.

[Spiegel Online]




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