Einblick in den Design-Prozess: So entsteht ein Google-Doodle

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Über die Jahre hat sich Googles Startseite immer wieder leicht verändert, doch zwei Dinge sind stets gleich geblieben: Die Startseite ist noch immer minimal und zurückhaltend gestaltet und immer wieder einmal wird das Logo durch die berühmten Doodles ersetzt. Über dessen Entstehung haben wir schon mehrmals berichtet, und jetzt gibt eine weitere Designern einen Einblick in den gesamten Prozess. Die Schöpferin des Hedy Lamarr-Doodles gibt weitere interessante Einblicke.


Nahezu täglich wird auf den Google-Startseiten weltweit ein Doodle angezeigt und das bekannte Logo durch die markanten Kunstwerke ersetzt – da viele Doodles nicht global sondern nur in bestimmten Ländern oder Regionen angezeigt werden, bekommt dies aber natürlich nicht jeder Nutzer mit. Die Doodles sind im Laufe der Jahre zu einer sehr wichtigen Identifikation für das Unternehmen geworden und sind einer der Sympathieträger für das Image. Aus diesem Grund beschäftigt Google mittlerweile ein ganzes Team von Künstlern, die sich um nichts anderes als die Doodles kümmern.

google doodle burning man

Obiges Doodle ist das allererste, das jemals auf der Google-Startseite angezeigt worden ist. Der Grund für dieses Doodle, und damit auch der Ursprung dieses Kultes, war ein ganz simpler: Die beiden Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin wollten ihren Nutzern damit signalisieren, dass sie an diesem Wochenende auf dem Burning Man-Festival sind und in den nächsten Tagen keinen Support leisten können. Angezeigt wurde es am 30. August 1998 und verwendete dabei das damals noch übliche Google-Logo. Sowohl das Logo als auch das Doodle wurden von den beiden händisch in hektischer Arbeit entworfen.

Heute ist das Team weitaus größer und besteht aus einer ganzen Reihe von Künstlern. Eine davon ist Jennifer Horn, die unter anderem auch das Hey Lamarr-Doodle entworfen hat. Die „Doodler“ haben bei Google eine eigene Abteilung und arbeiten direkt im Hauptquartier in Mountain View. Dabei werden ihnen vom Unternehmen nur relativ wenige Vorgaben gemacht und sie arbeiten großteils unabhängig von strategischen Planungen. Ihre einzige Aufgabe ist es, an Meetings teilzunehmen und die Doodles pünktlich fertig zu stellen – wobei auch die Planung und Ideenfindung für die Doodles der Doodle-Abteilung überlassen ist.

google doodle jennifer horn

Sehr früh in diesem Prozess wird schon die Rechts-Abteilung des Unternehmens eingeschaltet und muss aktiv werden: Da sich praktisch alle Doodles auf Personen oder Unternehmen beziehen, müssen natürlich die Rechte für die Verwendung von Namen oder Marken eingeholt werden – und das kann natürlich einiges an Zeit in Anspruch nehmen. In dieser Zeit geht die Planung für das Doodle natürlich schon weiter, und entsprecht enttäuscht sind die Designer dann, wenn die Rechte nicht eingeholt werden konnten – was wohl schon mehrmals vorgekommen sein dürfte.

Sind alle Eventualitäten geklärt, müssen die Designer recherchieren und entwerfen viele Prototypen, die noch nicht unbedingt in das Google-Logo hereinpassen müssen. Erst einmal werden Szenerien und Symbole entworfen, die wichtige Punkte der Geschichte des Doodles festhalten. Erst wenn man hier einen Stil und vorzeigbare Inhalte gefunden hat, macht man sich an die Arbeit, und versucht diese Grafiken in das Google-Logo einzupassen, um die Grafiken noch immer als Doodle erkennbar zu machen.



In einigen Fällen gibt es natürlich auch interaktiven Doodles, die natürlich eine intensivere Entwicklungsarbeit voraussetzen. Aber auch dafür arbeiten mittlerweile einige Entwickler in der Abteilung, die dann simple Spiele oder Aufgaben entwerfen und umsetzen. Diese müssen lediglich die Voraussetzung erfüllen, dass sie nicht all zu aufwendig sind und auch mit langsamen Verbindungen noch zuverlässig und schnell geladen werden können. Für Google wäre nichts schlimmer, als wenn die Hauptgrafik eine längere Ladezeit benötigt als der Rest der Seite.

Immer wieder sorgt das Doodle-Team auch dafür, dass bestimmte Personen und Ereignisse, die vielleicht vorher nicht unbedingt jedem bekannt waren, in den Fokus rücken und zum Gesprächsthema im Internet werden. Und genau dies zeigt, dass das Team eine sehr gute Arbeit macht und zurecht auch immer wieder viel Lob einheimst. Die Namen der Künstler werden zwar nicht direkt auf der Startseite angezeigt, aber auf der Google Doodle-Webseite werden die Namen der beteiligten Künstler angezeigt.

In der Stellenbeschreibung spricht Google sogar davon, dass es der „weltweit beste Platz“ ist, um die eigenen Kunstwerke unmittelbar mehreren Millionen von Menschen zu zeigen und es wohl keine bessere Leinwand geben könne.

[CNBC]




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