Google wird zu Alphabet: Aus „Don’t be evil“ wird „Do the right thing“

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Es gibt einige grundlegende Dinge, die viele Nutzer mit Google in Verbindung bringen – und eines davon war und ist stets auch das bekannte „Don’t be evil“. Dieses Motto war über viele Jahre eine der Grundlagen des gesamten Unternehmens, und man hat sich auch tatsächlich über Jahre so weit es möglich ist daran gehalten. Doch beim Mutter-Unternehmen Alphabet hat man dieses Motto nicht übernommen, sondern hat es etwas abgeschwächt und daraus nun ein „Do the right thing“ gemacht.


„Don’t be evil“ steht wie kein anderes Motto für das Unternehmen Google und dürfte wohl auch mit zu den Erfolgsfaktoren gehören, da man das Vertrauen der Nutzer nur durch ein solches Verhalten über die Jahre erwerben konnte. Natürlich gab es immer wieder mal einige Ausreißer, bei denen die Kommentatoren und Beobachter dem Unternehmen dann eben dieses Motto um die Ohren gehauen haben, aber im groben blieb man dem ganzen immer treu. Doch bei Alphabet sieht man das ganze etwas anders.

g is for google

Vor wenigen Tagen hat Google bzw. Alphabet die Umstrukturierung abgeschlossen und das Unternehmen firmiert nun offiziell unter der Bezeichnung „Alphabet“ – wobei die Google Inc. hier nur noch ein Tochterunternehmen ist. Damit möchte man vor allem das Unternehmen Google schützen, sich auf das Kerngeschäft konzentrieren und die risikoreichen Projekte auslagern. Und obwohl Google im Grunde eigenständig bleibt und der neue CEO Sundar Pichai frei schalten und walten kann, ist man natürlich auch von der Alphabet Holding abhängig – und unterliegt deren Grundsätzen.

Die Alphabet Holding hat nun die eigenen Grundsätze auf der Google-Seite veröffentlicht, und dabei ist von dem bekannten Motto keine Rede mehr. Stattdessen spricht man nun von „do the right thing“, was im Grunde zwar das gleiche bedeutet, aber eben auch „böse Dinge“ mit einschließt – wenn diese denn nötig sind.

Employees of Alphabet and its subsidiaries and controlled affiliates (“Alphabet”) should do the right thing – follow the law, act honorably, and treat each other with respect.



In vielen Punkten decken sich die Grundsätze mit denen von Google, was natürlich keine große Überraschung ist, da hier die gleichen Personen im Hintergrund stecken. Und auch Alphabet setzt es sich zum Ziel, Partner, Kunden und Mitarbeiter stets fair zu behandeln und auch geltende Gesetze zu respektieren. Dennoch dürfte man sehr bewusst auf die Bezeichnung „Don’t be evil“ verzichtet haben – wohl im Hinblick auf die vielen zukünftigen Projekte und sich anbahnenden Konkurrenz-Situationen.

In Googles Kodex ist das Motto auch weiterhin enthalten und wird mehrmals erwähnt, so dass sich zumindest für das Unternehmen Google nichts geändert hat.

» Kodex von Alphabet
» Kodex von Google

[9to5Google]




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comment 2 Kommentare zum Thema "Google wird zu Alphabet: Aus „Don’t be evil“ wird „Do the right thing“"

  • Vermutlich liegts aber eher daran, dass „Don’t be evil“ keine Handlungsanweisung, sondern eine Nicht-Handlungsanweisung ist. Mit einem Firmenmotto möchte man die Mitarbeiter aber zur Tätigkeit, und nicht zum Nichtstun animieren. „Nichts böses“ macht man halt auch, wenn man gar nichts macht.

    Außerdem sollen Leitsprüche nach außen hin positiv klingen. „Keine Verneinungen, keine unschönen Wörter!“ wird einen in entsprechenden Schulungen beigebracht, wenn man sich beruflich sowas ausdenken muss. Dass dann jedes Motto, was dabei rauskommt, irgendwie beliebig klingt, nimmt man wohl in Kauf, solange man nirgendwo aneckt. Aber das ist ja der Zweck von sowas: Wohlfühlweichspüler.

    Mehr steckt wahrscheinlich nicht dahinter.

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