Beschwerde bei der FTC: Aktivisten möchten „Recht auf Vergessen“ jetzt auch in den USA einführen

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Im vergangenen Jahr wurde das Recht auf Vergessen in Europa eingeführt und wurde von Anfang an von Google soweit es gesetzlich möglich ist boykottiert – doch am Ende kam man nicht drumherum, das ganze umzusetzen. Bisher gilt dieses Gesetz nur in Europa und die hierzulande gelöschten Ergebnisse sind in anderen Ländern wie etwa den USA auch weiterhin in den Suchergebnissen zu finden – doch das könnte sich bald ändern. Eine Gruppe von US-amerikanischen Aktivisten fordert nun, dass das Recht auf Vergessen auch in den USA eingeführt wird.


Schon als die ersten Diskussionen über das Recht auf Vergessen in Europa begonnen haben, sind einige Amerikaner hellhörig geworden und haben ebenfalls ein solches Gesetz gefordert – doch bisher blieben diese Stimmen ungehört. Jetzt hat diese Gruppe, die schon eine lange Reihe von Unterstützern hat, eine Beschwerde bei der Handelsbehörde FTC eingereicht, die nun bei Google und dem Gesetzgeber Druck aufbauen soll. Und die Vorzeichen dafür stehen gar nicht schlecht.

Google Rechenzentrum

Die Gruppe argumentiert genau wie die europäischen Vertreter damit, dass die Nutzer derzeit keine Chance haben Inhalte aus den Suchergebnissen zu entfernen, die ihre Privatsphäre verletzen. Das sei vor allem deswegen ein Problem, weil Google in den letzten Monaten verstärkt auf den Datenschutz und die Sicherheit der Daten im Google Account hinweist, aber selbst eben keine Möglichkeit zur Entfernung anbietet. Man findet es, so wörtlich, „Unfair“, dass die Europäer eine solche Möglichkeit geboten bekommen, aber dies in den USA nicht möglich ist.

Der Verein Consumer Watchdog weist auch darauf hin, dass es sich dabei um keine Zensur handelt, sondern nur um die Umsetzung der Privatsphäre. Außerdem werden die Informationen ja nicht aus dem Web entfernt, sondern nur die dazugehörigen Links aus den Google-Suchergebnissen. Zwar dürfte es eine ganze Weile dauern bis ein solches Gesetz dann auch auf den Weg gebracht wird, aber der Anfang ist mit einer solchen Beschwerde bereits gemacht. Da das ganze auch schon erfolgreich in Europa umgesetzt wurde, macht es das nur um so leichter. In der Vergangenheit hat Google sogar den Link zu Google.com entfernt um nicht mit dem Gesetz in den Konflikt zu kommen.



Das Recht auf Vergessen erlaubt es Privatpersonen, Inhalte aus den Suchergebnissen zu lösche die ihre Privatsphäre verletzen oder falsche Behauptungen darstellen. So lassen sich etwa auch Jahre alte Partyfotos aus den Suchergebnissen entfernen, da diese natürlich bei einem Bewerbungsgespräch eher unvorteilhaft sind. Bisher werden die Links aber nur innerhalb von Europa gelöscht und werden in allen anderen Ländern weiterhin angezeigt – was auch innerhalb von Europa sehr einfach möglich ist. Sollte man es auch in den USA umsetzen, könnte Google das ganze natürlich auch gleich weltweit entfernen.

[9to5Google]




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comment 1 Kommentare zum Thema "Beschwerde bei der FTC: Aktivisten möchten „Recht auf Vergessen“ jetzt auch in den USA einführen"

  • Was für ein Blödsinn. Solange die eigentlichen Inhalte nicht beanstandet und entfernt werden, sehe ich keinen Sinn darin, die Verweise auf diese Inhalte zu entfernen.
    Da wird das Pferd von hinten aufgezäumt.

Kommentare sind geschlossen.