Byebye Flash: HTML5-Player ist ab sofort Standard bei YouTube

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Genau 5 Jahre nachdem YouTube erstmals einen HTML5-Videoplayer getestet hat und diese jedem Nutzer optional angeboten hat, hat man diesen nun zum Standard erklärt. Die Technologie hat sich in dieser Zeit mit Hilfe vieler Partner und aller Browser-Hersteller weiter entwickelt, so dass diese nun nicht mehr nur auf Augenhöhe mit Flash war, sondern das alte Format längst überholt hat. Der Nutzer bekommt von dieser Umstellung, die Heute vorgenommen wurde, im besten Falle gar nichts mit.


Als YouTube vor fast 10 Jahren gegründet wurde und dann schon wenige Monate später einen unglaublichen Aufstieg zur führenden Videoplattform erlebt hat, gab es keine brauchbare Alternative zum Flashplayer. Jedes Videoportal hatte damals auf Flash-Player gesetzt, der gleichzeitig (relativ) schlank und plattformübergreifend war und bei den meisten Nutzern ohnehin im Browser vorinstalliert war. Doch mit HTML5 und seinem video-Tag stand der Nachfolger schon damals in den Startlöchern, und jetzt wurde der Flashplayer endgültig abgelöst.

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Anfang Januar 2010 hat YouTube erstmals den YouTube-Player als Option für seine Nutzer angeboten, um ein möglichst breites Testpublikum zu haben. Um diesen zu nutzen, musste der Nutzer youtube.com/html5 aufrufen und diese Option aktivieren. Nach und nach wurde diese Unterstützung für immer mehr Browser eingebaut und das Feature weiter verbessert. Schon im vergangenen Jahr hatte YouTube alle Nutzer des Chrome-Browsers migriert und ihnen nur den HTML5-Player angeboten. Auch bei dieser gigantischen Testphase hat das Format dann problemlos abgeschnitten und so das Todesurteil für Flash besiegelt.

In den vergangenen Jahren hatte Google gemeinsam mit allen Browser-Herstellern daran gearbeitet, die Unterstützung für HTML5 weiter auszubauen und die Technologie entscheidend zu verbessern. Dabei wurden in den vergangenen Jahren Technologien hinzugefügt, die beim ersten Start im Jahr 2010 noch nicht verfügbar waren und YouTube daher viele Jahre vom offiziellen Release abgehalten haben:

MediaSource Extensions
Adaptive Bitrate (ABR) streaming is critical for providing a quality video experience for viewers – allowing us to quickly and seamlessly adjust resolution and bitrate in the face of changing network conditions. ABR has reduced buffering by more than 50 percent globally and as much as 80 percent on heavily-congested networks. MediaSource Extensions also enable live streaming in game consoles like Xbox and PS4, on devices like Chromecast and in web browsers.
 
VP9 video codec
HTML5 lets you take advantage of the open VP9 codec, which gives you higher quality video resolution with an average bandwidth reduction of 35 percent. These smaller files allow more people to access 4K and HD at 60FPS — and videos start 15-80 percent faster. We’ve already served hundreds of billions of VP9 videos, and you can look for more about VP9 in a future post.
 
Encrypted Media Extensions and Common Encryption
In the past, the choice of delivery platform (Flash, Silverlight, etc) and content protection technology (Access, PlayReady) were tightly linked, as content protection was deeply integrated into the delivery platform and even the file format. Encrypted Media Extensions separate the work of content protection from delivery, enabling content providers like YouTube to use a single HTML5 video player across a wide range of platforms. Combined with Common Encryption, we can support multiple content protection technologies on different platforms with a single set of assets, making YouTube play faster and smoother.
 
WebRTC
YouTube enables everyone to share their videos with the world, whether uploading pre-recorded videos or broadcasting live. WebRTC allows us to build on the same technology that enables plugin-free Google Hangouts to provide broadcasting tools from within the browser.
 
Fullscreen
Using the new fullscreen APIs in HTML5, YouTube is able to provide an immersive fullscreen viewing experience (perfect for those 4K videos), all with standard HTML UI.



Auch die eingebetteten Player in anderen Webseiten werden im Zuge dessen auf HTML5 umgestellt und jetzt nur noch über das iframe-Tag eingebunden. Auch hier werden die Nutzer keinen Unterschied bei der Umstellung merken und bekommen dies also im Besten Falle gar nicht mit. Mit dieser Umstellung hat YouTube / Google nun wohl auch noch den letzten Sargnagel für das Flash-Format gesetzt. Nicht wenige Nutzer hatten das PlugIn einzig und allein für YouTube (oder auch andere Videoplattformen) installiert – und dieser Grund fällt nun weg.

» Ankündigung bei YouTube




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comment 1 Kommentare zum Thema "Byebye Flash: HTML5-Player ist ab sofort Standard bei YouTube"

  • Warum fällt der Grund weg, für andere Videoplattformen Flash haben zu müssen, nur weil Youtube auf HTML 5 umstellt?

Kommentare sind geschlossen.