Deutschland: Axel Springer Verlag und RTL stellen sich gegen Google

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Die deutschen Medien und Google werden so schnell keine Freunde: Während Google derzeit gegen das Leistungsschutzrecht kämpft, hauen 2 wichtige Medienhäuser auf das Unternehmen ein: Der Chef des Axel Springer Verlags vergleicht Google mit einem Ladendieb und RTL sperrt seine Angebote für Google TV.


Man mag zu den beiden Unternehmen stehen wie man mag, aber der Axel Springer Verlag (Bild, Welt) und RTL (RTL, RTL II, VOX, Super RTL) gehören zu den wichtigsten Medien des Landes und sind damit in diversen Bereichen potenziell wichtige Partner für Google. Doch beide sperren sich.

Axel Springer Verlag
Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender des ASV, kritisiert dass sich Google pauschel gegen das Leistungsschutzrecht stellt und es bekämpft. Stattdessen würde er es lieber sehen, dass sich das Unternehmen mit den Verlagen an einen Tisch setzt und zu Verhandlungen bereit wäre. Google hat, laut Döpfner „noch nie nach dem Preis gefragt, der uns vorschwebt“.

Wir glauben dem Google-Slogan ‚Don’t be evil’ und denken, die netten Jungs mit dem bunten Logo meinen es doch nur gut. In Wirklichkeit will Google nur erzkapitalistische Interessen durchsetzen und sein Geschäftsmodell optimieren. Das ist so, als würde eine Hehlerbande bei Amnesty International eine Menschenrechtspetition zur Verteidigung der freien Bürgerrechte beim Ladendiebstahl einreichen.

Döpfner möchte, wie es das LSR vorsieht, von Google für etwas bezahlt werden das offiziell garnichts kostet. Google hat sich bisher nicht zu diesem Verbalangriff geäußert, dürfte aber auch Döpfner darauf hinweisen, dass es jeder Publikation jederzeit frei steht sich für den Google Index zu sperren.

RTL
Noch etwas radikaler geht RTL an die Sache heran: Während der ASV noch Verhandlungsbereitschaft erklärt, sperrt RTL sich von vorneherein für Google TV. In erster Linie geht es um die Webseiten RTLnow und VOXnow in denen große Teile des TV-Programms teils kostenfrei angesehen werden können.

RTLnow vs. Google TV
Die Webseite kann von jedem PC und von mobilen Apps aufgerufen werden, wird aber auf einem Google TV ausgesperrt (s. Screenshot). Derzeit ist RTL auch nicht an einer etwaigen Partnerschaft interessiert, sondern setzt lediglich seine Interessen durch, dass kein Drittanbieter mit dem „aufwendig erstellten TV-Programm“ Geld verdienen könne.

[Basic Thinking, heise]




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comment 32 Kommentare zum Thema "Deutschland: Axel Springer Verlag und RTL stellen sich gegen Google"

  • Er selber möchte sicher keine „erzkapitalistische Interessen durchsetzen“. Wenn er alles aus reiner Nächstenliebe macht hätte er aber auch eigentlich kein Problem. Sich an die eigene Nase fassen sollte also Programm sein. Oder anders:
    Erst denken, dann reden/schreiben!

  • Einzig Logische und angemessene Reaktion von Google wäre es, jetzt ausnhamsloss ALLE Angebote und Websites der Axel Springer AG und von RTL aus dem Suchindex zu entfernen und zwar nicht nur National (Google.de), sondern auch International. (Google.com, Google.co.uk, etc.)

  • Da hat RTL ein „aufwändig erstelltes TV-Programm“, findet es aber unverschämt dass jemand eine Technologie anbietet, mit der es möglich ist dieses auch zu konsumieren. Sollten sich doch freuen.

  • Eines der Probleme ist, wenn Google rechtlich gegen diese Falschbehauptungen vorgeht, z.B. wg Rufschädigung und Verleumdung, wäre das das gefundene Fressen für die LSR Beführleugner. „Google verklagt freie deutsche Zeitungen – Jetzt zeigt Google sein wahres Gesicht“

    Google hat leider gar keine andere Möglichkeit, als sich tot und klein zu stellen.
    Bei einer Sperrung droht Google ein Teilverlust ihrer Datenbasis (Nutzerdaten).

  • Entschuldigt die blöde Frage: Hat GoolgeTV keinen Browser? Dann könnte man ja trotzdem darauf zugreifen…

  • Wie Albern, denn mindestens mit dem Browser stellt ein Google-TV-Gerät doch die selbe Qualität dar, wie ein PC.

  • RTL sperrt alles für Google TV Endgeräte aber auf Android Geräte können sie nicht verzichten davon mal abgesehen wer will die Sachen von RTL schon gucken?

  • Hoffe die Herren von RTL und Co. fallen mit dieser ganzen LSR Geschichte gehörig auf die Nase! Unverständlich, warum sie nicht einsehen wollen, dass die Beziehung zwischen ihnen und Google keine Einseitige ist, sondern SIE ja Besucher über Google bekommen, wahrscheinlich sogar den Großteil ihrer Besucher. Dreiste Geldgier steht hinter dem LSR!

    Zum Google TV Browser: Ja er hat einen und man kann auch die RTL Seite aufrufen, nur der Browser sendet dabei an die RTL Server die Information, dass der Aufruf von einem Google TV Gerät kommt und RTL beantwortet diese Anfrage dann einfach mit einer Fehlermeldung.

  • Ich freue mich über jeden Konzern, der sich Google in den Weg stellt. Jedes Produkt von Google sammelt unsere Daten. Bei Google TV weiß Google dann auch noch, was wir im Fernsehen anschauen und somit auch, wann wir täglich zu Hause sind. Das finde ich gruselig.

    • Trick17: Nicht benutzen.
      Da, Problem gelöst. Muss niemand Google für angreifen oder gegen vorgehen. Aber an diesem Punkt ist Meinungsfreiheit wieder plötzlich irrelevant, weil Google ist ja so böse, da muss die Menscheit vor geschützt werden.

    • Und die Infos sendet Google dann an einen 0815 Einbrecher, der genau weiß wann du nicht zuhause bist und dann deine Wohnung überfällt. Als Dank bekommt Google 15 % von der Beute. Wow, das ist das Gefängnis und den Untergang des Unternehmens allemal wert! *grins* Auwaia… benutz es einfach nicht, wenn keinen Bock darauf hast dafür mit deinen Daten zu bezahlen.

  • Springer Verlag und RTL sind genau die, auf die ich gerne verzichten kann 🙂 Weg damit und nicht mehr erwähnen! Die werden noch merken, dass sie sich damit ein Eigentor schießen …

  • Jeder dieser Konzerne hat doch eine Gewinnbringende Absicht und versucht daher die Konkurrenz zu unterbieten oder wie in dem Fall mit einzubinden. Fazit es fällt den beiden Medienkonzernen leicht ihrer Zielgruppe ein schlechtes Bild von GOOGLE zu vermitteln und GOOGLE wir nur das freie Internet schützen.

  • „gehören zu den wichtigsten Medien des Landes“

    Dann ist McDonald wohl das wichtigste Restaurant des Landes.

  • In Wirklichkeit will Google nur erzkapitalistische Interessen durchsetzen und sein Geschäftsmodell optimieren.

    So ein Schmarrn, Google-News ist werbefrei! Google selbst möchte natürlich möglichst viele aktuelle Informationen finden, das ist der Job einer guten Suchmaschine. Nachrichtensuchseiten eignen sich auch denkbar schlecht, um damit ernsthafen Werbeeinahmen generieren zu können.

    Jeder hat unterschiedliche ganz einfache Möglichkeiten, nicht in Google-News oder Google gelistet zu werden. ZB per robots.txt-Datei, an die sich Google selbstverständlich hält, oder per meta noindex. Weiters stellt Google für jedermann die sog. Webmaster-Tools zur Verfügung mit denen man eine ganze Reihe an weiteren Möglichkeiten hat.

    Von so einem Nonsens-Gesetz hätte niemand etwas. Das denken sich irgendwelche Schwachmaten aus, ohne sich jemals über die Möglichkeiten, die bereits vorhanden sind und technischen Hintergründe und Möglichkeiten informiert zu haben.

    Mancher Politiker sollte sich erstmal etwas belesen, bevor er sich öffentlich durch ungerechtfertigte Aussagen lächerlich macht. Google ist einer der mächtigsten Weltkonzerne und könnte auf den deutschen News-Schnickschnack ganz leicht verzichten. Tun sie aber nicht! Sie machen sich die Arbeit und erstellen diese Kampagne, um der breiten Masse die Augen zu öffnen. Das machen sie, weil ihnen bewusst ist, wohin solche Gesetze führen könnten.

    Die Probleme, die mit so einem Gesetz auch für die Websuche, zB den diffus zitierenden und Zitat-zitierenden Websites einhergehen würden, könnten zB auch dazu führen, dass Google viele andere Seiten aus dem Index entfernen müsste.

    Denen, die am lautesten und meines Erachtens in diesem Fall völlig ungerechtfertigt gegen Google schreien, ist scheinbar auch nicht bewusst, dass sich damit viele Antipathien einhandeln und ihrem Image schaden.

    Pro Google

  • Ha ha =)

    RTL und Axel Springer … Die Dümmsten schreien wieder am Lautesten. Raus aus dem Index, meinen Mülleimer leere ich doch auch regelmäßig.

  • Bei Google kann ich den Inhalt der Artikel auf einen Blick vergleichen, einige Zeitungen scheuen halt diesen Vergleich, zu recht.

    Ich denke, dass RTL Angst hat Werbeeinnahmen zu verlieren, wenn bekannt wird welche Zielgruppe tatsächlich das online Angebot von RTL nutzen.

  • In 2 Jahren werden Sie betteln aufgenommen zu werden… die Blöd und Rtl schißen sich ins eigene Kine… Dann kann Frau Schäferkord hoffentlich bald Ihre eigene Stelle wegrationieren…

  • Einfach nur bescheuert, was soll das RTL bringen, schliesslich sind die Inhalte auf rtlnow voll mit Werbungen, somit profitiert RTL genauso von Google, mehr Besucher höhere Werbepreise. Vielleicht muss Sony und Co. auch Geld bezahlen weil man mit deren Fernsehern RTL empfangen kann? Im Moment macht Axel Springer aber auch alles um sich selbst zu schaden, denn es gibt kaum jemanden der diesen Mist unterstützen würde, außer bezahlte Politiker.

  • Leider ist das Klientel von RTL & Springer ein nicht zu veranchtende Masse an Personen, welche dann „böses Google“ dann auch glauben (an sehe sich nur an, wieviele Menschen ComputerBild etc. glauben).
    Einfach aus dem Index löschen – vorab – (siehe Gelbien) dann werden sie schon merken, wie hirnverbrannt die Ideen sind.

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