Brasilien: 154 Zeitungen verschwinden aus den Google News

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Die Sorgen der Zeitungsverlage um die Google News erreichen das nächste Land: In Brasilien haben sich 154 Zeitungen des Verbandes ANJ dazu entschlossen ihre Publikationen ab sofort aus den Google News zu entfernen. Die Entscheidung fiel nach einem jahrelangen Rechtsstreit mit Google.


Der brasilianische Zeitungsverband ANJ und dessen Mitglieder forderten seit längerer Zeit, dass Google für die Inhalte zahlen müsse die auf dem News-Portal erscheinen. Da sich Google bis heute geweigert hat auch nur einen Centavo auf den Tisch zu legen, haben sich 154 brasilianische Zeitungen nun dazu entschieden den GoogleBot auszusperren und ab sofort nicht mehr in den News zu erscheinen.

„Wir sind zu dem Schluss gekommen (…), dass uns ein Verbleib bei Google News nicht dabei geholfen hat, unseren digitalen Empfängerkreis zu vergrößern.

Der Verband kam zu dem Schluss, dass der kurze Auszug und die Titelmeldung die Google von den Seiten der Zeitungen „klaut“ oftmals ausreichen und die User den vollen Artikel nicht mehr lesen bzw. die Webseite besuchen.

Es bleibt abzuwarten wie lange die brasilianischen Medien bei ihrer Meinung bleiben. Auch belgische Verlage und Zeitungen von Rupert Murdoch sind nach kurzer Abstinenz und massivem Traffic-Einbruch wieder zurück gekehrt. Frankreich und Deutschland sind gerade noch dabei sich aus dem Index zu klagen…

[heise]




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comment 9 Kommentare zum Thema "Brasilien: 154 Zeitungen verschwinden aus den Google News"

  • Ist doch gut wenn sich die Medien von sich aus verabschieden anstatt zu klagen.
    Sollen sie bleiben wo der Pfeffer wächst.

  • Ich freue mich wie sich die Mainstreampresse ihr eigenes Grab schaufelt. Ich hoffe die Grosskonzerne der Mainstreampresse werden schnell verschwinden, und an ihre Stelle kleine, unabhängige Blogs treten.

    Ich schaue kein TV und besuche Mainstrempresse-Seiten sehr selten.

    Hier ein Beispiel zum deutschen Qualitätsjounralismus im Zusammenhang mit Anti-Russland-Propaganda: http://gwb.me/RjD35m

    • Selten war ich glücklicher, dass es noch Qualitätsmedien bzw ausgebildete Journalisten gibt, als nach der Lektüre dieses Links.

  • lol 😀 Mehr gibts dazu nicht zu sagen ^^ Google ist bestimmt auf 154 Websites angewiesen :/ Google wird pleite gehen..

  • Ganz ehrlich: Ich finde das sehr begrüßenswert. Wieviel ehrlicher ist das als die deutsche „Diskussion“! In Deutschland müssen Leute wie Jürg Altwegg so tun, als gäbe es nicht die Möglichkeit, auf die Dienste von Suchmaschinen zu verzichten. Warum? Weil sonst die unauflösbaren Widersprüche ihrer Forderungen himmelschreiend offfensichtlich würden. Weil sie dann eingestehen müssten, dass sie durch Lobbyismus die Dienstleistung der Suchmaschinen in eine kostenpflichtige Zwangsleistung umwandeln wollen.

    Ich würde der Maßnahme sogar Erfolg wünschen. Wenn es tatsächlich gelänge, einen erfolgreichen Nachrichtenaggregator neben Google zu etablieren, wäre das für die Allgemeinheit nur von Vorteil. Ob die das können, ist natürlich äußerst zweifelhaft.

Kommentare sind geschlossen.