Verleger-Verbände ziehen Beschwerde gegen Google zurück

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Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger und der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger haben eine Beschwerde gegen Google beim Bundeskartellamt zurückgezogen. Eingereicht wurde die Beschwerde bereits Mitte 2010, wurde aber aufgrund der schlechten Erfolgsaussichten zurückgezogen und soll jetzt der EU-Kommission vorgelegt werden. Es geht um eine finanzielle Beteiligung an Googles AdWords-Anzeigen.


Die beiden Verbände BDZV & VDZ wollten von Google eine finanzielle Beteiligung an den Einnahmen der Werbeanzeigen neben den Suchergebnissen erreichen. Begründen tun sie diese Forderung damit, dass Google dieses Geld mit fremden Content verdient – wobei sich die Verbände vorallem an den Text-Auszügen innerhalb der Suchergebnisse gestört fühlen. Ohne diese würde allerdings wohl kaum jemand überhaupt auf ein Suchergebnis klicken.

Gefordert wird unter dem Stichwort „Fair Share“, dass Google die Verleger finanziell an den Klicks auf die AdWords-Anzeigen beteiligt – da der User ja nur wegen der Suchergebnisse auf dieser Seite gelandet ist die Google mit Werbung vollgepflastert hat, und eben dieser Inhalt ist Fremd-Content. Die Verleger haben also offensichtlich den Sinn und die Funktionsweise einer Suchmaschine nicht verstanden.

Google argumentierte unter anderem damit, dass jeder Webmaster die Möglichkeit hat diese Snippets selbst aus den Suchergebnissen zu löschen – natürlich mit sehr negativen Folgen für die Klick-Rate. Außerdem gibt das Snippet nur einen sehr kleinen Teil des Inhalts wieder und dürfte zu 99% nicht ausreichen um den User ausreichend zu informieren – dieser muss also auf das Ergebnis klicken, und Google leitet ihn brav auf die Seite des Verlegers weiter.

Im Verlauf der vergangenen zwei Jahren haben wir dem Bundeskartellamt unsere Produkte und Geschäftspraktiken erläutert. Wir sind davon überzeugt, dass sie den deutschen und europäischen Gesetzen entsprechen. Dass die deutschen Verlegerverbände ihre Beschwerde nun in Deutschland zurückgezogen haben, bestärkt uns darin. Wir werden natürlich auch in Zukunft weiter für Fragen der europäischen oder deutschen Behörden zur Verfügung stehen.
Julia Holtz, Leiterin Wettbewerbsrecht Google EMEA

Derzeit feiert Google die Rücknahme der Beschwerde, da diese nur sehr geringe Erfolgsaussichten hatte. Jedoch bereiten die Verbände jetzt eine Beschwerde bei der EU-Kommission vor, also die nächsthöhere Instanz. Ob die Chancen hier besser stehen darf natürlich bezweifelt werden…

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