Mai und Juni: Street View, Caffeine, FroYo und Pacman

Jahresrückblick

So heute geht es weiter mit dem Mai und Juni. Beide Monate waren sehr ereignisreich und brachte sehr unterschiedliche Neuigkeiten von Google mit.

Mai

Im Frühjahr 2009 ist der Vertrag zwischen Google und der GEMA für YouTube ausgelaufen. Seitdem werden Videos von Künstler, die bei der GEMA einen Vertrag haben, für Nutzer aus Deutschland blockiert. Seitdem hat Google mit der GEMA Verhandlungen geführt, aber im Mai sind diese gescheitert. Man konnte sich nicht auf einen neuen Vertrag einigen, sodass es für die Nutzer weiterhin Nachteile gibt und man nicht alle Videos genießen kann.

Für Aufsehen sorgte Street View im Mai. Google stellte bei der Erstellung des nötigen Verfahrensregisters mit, dass man bei der Lokalisierung von WLAN-Netzen auch sogenannten Payload gespeichert hatte. Im Payload findet man bei unverschlüsselten Netzen Ausschnitte aus dem Datentraffic. Google speicherte unter anderem Teile von URLs, Passwörtern und auch Mails, die unverschlüsselten aufgerufen bzw. verschickt wurden. Diese Daten sind aber nur öffentlich „sichtbar“ wenn ein Netz nicht verschlüsselt ist bzw. wenn man bei offen Webseiten sich bei einer unverschlüsselten Webseite einloggt. Https-Verbindungen werden zwischen Browser und dem betreffenden Server verschlüsselt und sind dazwischen nicht auslesbar.

Google verfolgt ein Ziel: Alle Dienste sollen ein einheitliches Design haben und brachte nach Google Mail, Reader und Docs auch beim Google Calendar ein verändertes Design. Dieses ist zwar weiterhin schlicht, aber dennoch moderner. Außerdem hat man einige Änderungen an Features vorgenommen.

Auf der Google I/O stellte das Unternehmen insgesamt drei Features vor, die wir als wichtig einstufen: FroYo, WebM und Google TV. Froyo ist der Codename für Android 2.2, welches auf immer mehr Geräten zum Einsatz kommt. Das Update brachte einige Features mit. Dazugehört das Senden von Daten an das Handy vom PC aus und Tethering. WebM ist ein freies Format, wechles Chrome, Chrome Frame (Plugin für den IE), Opera und auch der Firefox 4 nativ unterstützt. Dieses Format versteht auch der VLC-Player und auch Skype verwendet es bei Videokonferenzen. Google hat inzwischen über 80% aller YouTube Videos in das neue Format konvertiert.

Google TV soll Fernsehen und Internet verbinden. So kann man vom Sofa aus im Internet Surfen und sich beim Spielfilm auch gleich über News informieren. Google setzt dabei auf eine angepasste Version von Google Chrome. Viel vom Google TV hörte man eigentlich nicht mehr. Viele Sender in den USA wollen ihre Inhalte nicht für das Google TV anbieten und auch der Hersteller Sony scheint einige Probleme zu haben.

Google Doodles waren vor einigen Jahren noch etwas besonders. Heute gibt es umgerechnet fast täglich ein Doodle irgendwo auf der Welt. Google schaltet aber immer wieder besondere Doodles. Eines davon war sogar zwei Tage online und brachte das erste spielbare Doodle mit: Pacman. Mit diesem Doodle wurde auf der Arbeit viel Zeit verbracht und Mitarbeiter gingen nicht ihrer Arbeit nach.

Auch für den Datenschutz hat Google etwas getan und bietet Analytics mit besserem Datenschutz an. So können Nutzer ein Opt-Out-Plugin installieren, aber auch der Webmaster kann etwas beitragen. Mit einer einzigen Zeile kann er Google mitteilen, dass die IP anonymisiert verarbeitet werden soll. Der letzte Teil der IP wird dann gelöscht. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt auch Piwik.

Juni

Für jeden Nutzer schaute die Startseite von Google gleich aus – bis Juni. Seit rund einem halben Jahr kann man ganz individuelle Hintergrundbilder wählen. Um dieses Feature etwas bekannter zu machen, setzte Google es einige Tage später als Doodle ein und wollte alle 60 Minuten ein anderes schalten. Doch irgendwas lief schief und viele Nutzern waren verwirrt, weil ein Link zur Erklärung verloren ging. Daher schaltete man nach wenigen Stunden wieder auf den normalen weißen Hintergrund.

Bei den Suchergebnissen spielen nun aktuelle Ergebnisse eine neue Rolle. Diese können dank Caffeine ganz oben erscheinen. Hierdurch reagiert Google schneller auf Aktuelles. Blogposts, Nachrichten und Tweets erscheinen schon wenigen Sekunden nach der Veröffentlichung in den Ergebnissen. Google schrieb im Juni, dass der Index damals rund 95,4 Petabyte groß ist.

Die Navigation für Google Maps auf dem Android lässt sich seit Juni auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz nutzen. Das kostenlose Navi lässt sich über Sprache steuern und bringt den Nutzer recht gut ans Ziel. Im Dezember wurde eine Version angekündigt, die die Route zwischenspeichert und keine Verbindung ins Netz mehr braucht.

Google Docs unterstützt auch das Auslesen von Texten aus PDFs und Bildern. So spart man sich unter Umständen langes Tippen und kann Änderungen an PDFs vornehmen. Die Technik ist natürlich nicht ausgereift und lässt sich leider nicht wirklich mit handschriftlichen Texten verwenden. Diese Option stand anfangs nur direkt beim Upload zur Verfügung, doch inzwischen kann man die Texterkennung auch auf alten Dateien nutzen. Hierbei bleibt aber die Datei im Originalformat (also als Bild oder PDF) vorhanden.

Außerdem wurde in Google Earth ein Browser integriert und der Uploader kann aus seinen Videos auf YouTube ein neues mithilfe des YouTube Editors machen. Das Ganze läuft komplett online ab.

Damit ist das erste Halbjahr schon abgeschlossen und morgen geht es dann mit Juli und August weiter.



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