Jahresrückblick In wenigen Tagen ist das Jahr 2010 Geschichte und wir starten wohl mit einem Google Doodle ins zweite Jahrzehnt des dritten Jahrtausends. Aber vorher wollen wir noch einmal einen Blick auf das Jahr 2010 legen. Los geht es mit diesem Artikel und den ersten beiden Monaten. Januar Anfang des Jahres stellte Google das Nexus One vor. Dieses Handy mit Android 2.1 verfügt über keine Anpassung und kann so direkt von Google aktualisiert werden. Es richtet sich vor allem an Entwickler, die so ihre Apps auf einem Gerät mit unverändertem Betriebssystem testen können. Entwickelt wurde das Gerät von Google und HTC. Ein Verkaufsschlager wurde es nicht. Inzwischen gibt es mit dem Nexus S von Samsung ein weiteres Gerät, das ohne Anpassungen durch den Hersteller auf dem Markt kommt. Das HTC Desire entspricht dem Nexus One in weiten Teilen. Sie unterschieden sich nur in wenigen Punkte (Nexus One hat optische Tasten (Home, Menü, Zurück und Suche) und einen mechanischen Trackball, das Desire hat mechanische Tasten und einen optischen Trackball). Außerdem hat das Nexus One ein zweites Mikrofon zur aktiven Unterdrückung von Umgebungsgeräuschen. Google Docs war lange Zeit nur dafür gedacht Dokumente, Tabellen und Präsentationen dort zu speichern, sie online zu erstellen und mit anderen gemeinsam daran zu arbeiten. Seit Januar bietet Google jedem Nutzer ein Gigabyte an Speicher an. Jeder kann dort nun jede beliebige Datei hochladen und anderen freigeben. Das Bearbeiten ist nicht möglich. Jede Datei darf maximal ein Gigabyte groß sein. Wer mehr Speicher benötigt, kann sich für wenige Dollar mehr kaufen. Für 5 Dollar bekommt man schon 20 GB für ein Jahr. Nachdem im Dezember 2009 ein Angriff auf Google und andere Firmen in China verübt wurde, gab das Unternehmen aus Mountain View bekannt, dass man die Zensur nicht mehr mitmachen werde. Nach der Klärung einiger Fragen und den Umzug der Server nach Hongkong bietet Google den chinesischen Nutzer unzensierte Ergebnisse an. Google musste die Ergebnisse übrigens selbst filtern. Soll es nun Filterungen an den Ergebnissen geben, muss das die Regierung selbst machen. Dieses Jahr hat Google das Ende des Internet Explorer 6 zumindest bei Google Diensten beschlossen. Neben Docs, Calendar und Google Mail unterstützt auch YouTube den uralten Browser von Microsoft nicht mehr. Los ging es mit dem neuen Design, das erstmals im Januar gezeigt wurde. Dieses Design hat Google dann am 31. März live geschaltet und wurde von einigen als Aprilscherz angesehen. Es ist deutlich schlichter aufgebaut und stellt das Video ins Zentrum. Alles andere ist heller geworden und rückt so in den Hintergrund. In der Zwischenzeit hat Google einige Änderungen am Design vorgenommen und weiter optimiert. Chrome hat in den Entwicklerversionen schon die Nummer 10. Damit wurde das übertroffen, was wir vermutet hatten. Anfang des Jahres – genauer Ende Januar – wurde Chrome 4 mit der Unterstützung für Erweiterungen für Windows freigeben. Von Chrome für Mac und Linux gab es damals nur eine noch nicht ganz ausgereifte Beta-Version. Mit den Erweiterungen lassen sich viele Funktionen in Chrome nachrüsten und verbessern. So gibt es zum Beispiel eine Erweiterung, die über neue Mails von Google Mail informieren lassen, eine andere ermöglicht das Twittern aus Chrome. Im Laufe des Jahres hat Google weitere Updates veröffentlicht und veröffentlicht seit September neue Chrome Versionen ungefähr alle 6 Wochen. So weiter geht es mit dem Februar. Februar Google Street View sollte zumindest in Deutschland das bestimmte Google-Thema das Jahres machen. Den Anfang machte Ilse Aigner mit ihrer Kritik an Street View. Sie griff damals einige Punkte auf, die Google schon vorher – bereits im Sommer 2009 – mit dem zuständigen Datenschutzbeauftragten Prof. Caspar aus Hamburg geklärt hatte. So sorgte sie für Verunsicherung. Im Interview mit dem Focus sagte sie auch, dass man gesetzlich gegen Street View vorgehen wolle. Einen Gesetzesentwurf, den Hamburg im Bundesrat eingebracht hat, wurde im Mai abgelehnt. Verschiedene Unternehmen – darunter neben Google auch Microsoft, die Telekom und weitere – haben einen Kodex ausgearbeitet, der aber nicht ganz so weit geht wie die Vereinbarung von Google und dem Datenschützer von Hamburg. Was daraus wird, wird das neue Jahr zeigen. Für Ärger sorgte auch Google Buzz. Was Buzz ist, bedarf denk ich keiner Erklärung und sollte klar sein. In der ersten Version gab es keine Einstellungen für den Datenschutz und so wurden quasi alle Kontakte öffentlich. Google hat recht schnell reagiert und Änderungen vorgenommen. Buzz steht leider nach wie vor nur in Google Mail zur Verfügung. Eine Klage gegen die Datenschutzverstöße konnte man beilegen und wird einen Betrag spenden. Außerdem will Google aus seinen Fehlern gelernt haben und hat den internen Datenschutz verbessert. Jedes neue Feature wird von einem unabhängigen Team geprüft, ob es gesetzeskonform ist und dann ggf. angepasst. 2010 gab es auch einige Updates bei Google Street View. Den Anfang machte Street View in Dänemark und Schweden. Norwegen und Finnland folgte wenige Tage später im Februar. Für Aufsehen sorgte eine Klage eines Finnen, der sich nackt in Street View fand. Diese zog er inzwischen zurück. In den USA will Google nächstes Jahr in einer oder mehreren Gemeinden ein sehr schnelles Netz aufbauen. Bis zu 1 Gigabit soll pro Sekunde erreicht werden. Umgerechnet entspricht dies 128 MB pro Sekunde. Ab Februar konnten sich Gemeinden bewerben. Google will mindestens 50.000 Menschen damit verbinden. Sollte der Test in Stanford erfolgreich ablaufen, ist es auch möglich, dass man eine halbe Million Menschen an das Netz anschließt. Die Stadt Topeka hat sich ebenfalls beworben und nannte sich inoffiziell für einen Monat in Google um. Prompt nutzte Google das für seine Aprilscherz und wurde am 1. April zur Suchmaschine Topeka. Inzwischen gibt es für die meisten Dienste einen experimentellen Bereich. Google Mail und Calendar haben Labs, Blogger nutzt Blogger in Draft für Experimente und außerdem testet Google unterschiedliche Dienste im Google Labs. Seit Februar gibt es auch bei Google Maps ein Labs. Es bringt neue Features wie Zoomen durch Auswählen, Kurzurl, drehbare Karten und mehr mit. Auch bei der Maps-App für Android gibt es zwei optionale Features. Diese sind ein Maßstabsbalken und Measure. Jedes Video auf YouTube bietet Google auch über einen HTML5-Player an, der so die Anhängigkeit von Flash löst und auf Features des Browsers setzt. Richtig los mit dem Beta-Test ging es im Februar. Anfangs unterstützte man nur Webkit-Browser, da Opera und Firefox nicht über den nötigen h.264-Codec verfügen. Nun gibt es mit WebM ein freies Format , das alle drei unterstützen. Mehr dazu dann in zwei Tagen. Morgen geht es dann weiter mit März und April.