Android

Derzeit macht die Warnung vor einer Android-App die Runde, die eigentlich nur Hintergrund-Bilder austauschen sollte. Die App sendete aber Daten nach China, wo sie dann (glücklicherweise) bei einer Sicherheitsfirma landen. Diese hat den Honeypot in den Android-Market gestellt und am Dienstag sich zu erkennen gegeben.

Die Sicherheitsfirma Lookout, die auch für Backup-Lösungen und Sicherheitskonzepte bekannt ist, hat vor nicht ganz einer Woche auf der "Black Hat" Sicherheitskonferenz ein App in den Marketplace von Android gestellt, die zwar harmlos aussieht, aber im Hintergrund Nutzerdaten weiter verschickt. Es geht um die "Jackeey Wallpaper"-App, die im Rahmen des "App Genome Project" von Lookout entwickelt wurde.

Die App wechselt zwar auch das Hintergrundbild, fragt den Nutzer aber genau so nach der Freigabe seiner Daten ab. Da die Nutzer in der Routine auf OK drücken, konnte die Sicherheitsfirma so an über 4 Millionen Datensätze kommen. Dabei übermittelte die App den Standort, die Kontakte, Mailbox-PIN, und angeblich auch Browser-Verlauf und SMS-Daten via Internet nach China. 

Dass es im Marketplace von Android öfter zu solchen Scherzen kommt, hat die Kritik der letzten Tage gezeigt. Dennoch will Google am Konzept festhalten und weiterhin die Apps erst dann prüfen, wenn sie ein Benutzer meldet. Damit entstehen keine künstlichen Richtlinien, wie etwa im AppStore von Apple.

» Lookout Blog {via Venturebeat}

Update: Mobilflip.de hat eine kurze Übersicht von Meldungen von Lookout zusammengestellt, aus denen hervorgeht, dass Lookout diese Aktionen schon mehrere Male gemacht hat, um mehr Werbung auf Newsseiten und Blogs zu bekommen. Ob die Android-App tatsächlich ein Schädling war, ist nicht klar.
Chrome

Google hat in Chrome 6 (Dev Channel) ein neues Mess-Tool eingebaut, welches die realen Ladezeiten einer Webseite berechnen kann. Dieses ist für Web-Entwickler unter dem JavaScript-Aufruf window.webkitPerformance verfügbar. 

Das Tool arbeitet dabei nicht wie gewöhnlich, das also die Zeit per Script in die Seite eingebaut wird und dadurch verfälschte Ergebnisse entstehen, sondern kann schon im Voraus ziemlich genau berechnen und zieht die Zeit für den eigentlichen Abruf ab (DNS, HTTP-Header usw..). Damit bleibt die so genannte "Legacy navigation started"-Zeit übrig, die eigentliche Ladezeit der Webseite also. Zusammen genommen ist die Zeit die der User warten muss (in diesem Beispiel 463 ms) oben rechts zu erkennen. 

Web Timing

Die Demo kann auch bei Browsern, die nicht auf Webkit basieren, und dennoch eine Performance-API besitzen, auf die Zeiten zugreifen. Allerdings sei zu beachten, dass bei Internet Explorer und Firefox der Web-Timing-Standard zunächst noch eingebaut werden muss.

Eine Demo mit einem Web-Timing-fähigen Browser kann man sich hier anklicken, die Doku vom Standard gibt es hier.

» Chromium Blog
» Chrome Dev Channel
Nexus One 

Nachdem Google den Direktverkauf entgütig eingestellt hat, mag jetzt auch Vodafone keine Nexus One mehr verkaufen. Das liegt aber nicht daran, dass die Geräte nicht laufen, sondern im Gegenteil: Die Geräte sind so schnell weg, dass HTC nicht mit der Lieferung mitkommt.

In den USA ist das Nexus One, der große Bruder des Desire, kein Kassenschlager gewesen: Google hatte sich viel mehr erhofft und hat letztendlich Vodafone das Verkaufen überlassen. Die letzten Nexus One von Google selbst gingen letzte Woche an die Kunden raus, der WebStore ist schon dicht. 

In Deutschland hingegen kann man sich gar nicht genug auf das Nexus One freuen, zu mindestens nach Vodafone-Angaben. Die haben jetzt keine Nexus One mehr im Angebot, was natürlich bedeutet, dass Kunden sie auch nicht vorbestellen können. Laut Golem.de soll Vodafone Lieferschwierigkeiten haben und HTC extrem unzuverlässig. So habe man das Gerät aus dem Shop genommen, da die Wartezeit den Kunden nicht zuzumuten wäre.

Damit geht nach nicht einmal zwei Monaten das Nexus One aus dem Vodafone-Store. Ob es wiederkommt ist noch unklar, ebenso ob HTC wirklich Lieferschwierigkeiten hat oder nicht.
Android

Angeblich wird heute das Android 2.2 "FroYo"-Update auf HTC Desire-Geräte Over-the-Air verteilt, das schreibt zu mindestens ein Verantwortlicher des HTC-Teams auf seinem Twitter-Account. Auch unsere und weitere Quellen können belegen, dass es diese Woche so weit sein könnte.

Mark Moons, Productmanager bei HTC Europe und Sprecher für die Niederlande, hat gestern auf seinem offiziellem Twitter-Account angekündigt, dass es wohl heute ein OtA-Update auf FroYo für alle HTC Desire geben wird. "Wir starten morgen mit dem Upgrade auf Android 2.2 für Desire, später Geräte", so seine Aussage.
Tweet von Mark Moons auf Holländisch

Auch unsere Quellen bestätigen diese Annahme, dass diese Woche das Desire aktualisiert wird. Man kann damit rechnen, dass bis Montag (d. n. W.) alle Geräte auf dem neuesten Stand sind. Diese Infos decken sich auch mit verschiedensten Blogs.

Nachtrag:

Auch die HTC-Niederlande-Twitter-Seite bestätigt dieses Update. "HTC beginnt morgen mit den Updates auf Android 2.2 für HTC Desire! Andere Geräte folgen später". {danke Stereopoly}

Auch HTC bestätigt
Nachtrag 12:50 Uhr:

Traurige Rückmeldung von den Jungs aus Deutschland: Die sind leider noch nicht soweit das FroYo-Update für des Desire zu verteilen. Laut deren Facebook-Page heißt es: "Hallo liebe Fans, leider können wir den Twitter von HTC-Holland nicht bestätigen. Wir können nur sagen, wir sind nah dran, aber eben noch nicht fertig mit dem Froyo-Release für Desire". Damit wird sich das Update wohl noch etwas verschieben, allerdings nicht mehr all zu weit.

Facebook

{danke pegasus6676 für den Hinweis}
Google TV

Der Rest der Welt darf mal neidisch werden, denn Logitech macht eine Art Windows7-Launch-Party im Google-Design. Das allerdings nur in den USA. Dazu muss man sich eintragen - und wenn man eine Reihe von Partys gemacht hat, will Logitech sogar noch dafür bezahlen.

Logitech: Host with the Most

Logitech war ja einer der Partner für das neue Konzept des Google TV und so will der die Google-TV-Geräte direkt mal auf dem Markt ausprobieren. Das geht aber nicht irgendwie per Klick-and-buy, sondern mit einem Spezial, welches es nur in den USA und nur in 3 Städten gibt. Man muss sich zur "Host with the Most"-Party anmelden, dann entscheiden die Facebook-User wohin sie am liebsten wollen und stimmen reichlich ab. Am 20. August wird der mit den meisten Stimmen gewählt und darf dann alle (Facebook-/Twitter-)Freunde, Familie, Bekannte usw. einladen und riesige Partys veranstalten, bei dem der Google TV Mittelpunkt sein soll. Am Ende gibt's dafür auch noch Geld von Logitech. Begrenzt ist das ganze auf Los Angeles, New York und San Francisco.

» Logitech auf Facebook 
YouTube

YouTube hat eine neue Ansicht für die Warteschlange verpasst bekommen. Statt wie bisher über dem Video ist die Playlist jetzt in ein Extra-Bereich im Seitenfuß gewandert. Wird die Playliste mal nicht benötigt, blendet sie sich einfach zu einer minimalen Leiste aus. 

Was gut gelöst ist: Die Videos lassen sich durch die untere Scroll-Leiste des Browsers durchsuchen. So hat man gleich den Überblick, welche Videos als nächstes kommen. Außerdem gibt es wieder die üblichen Einstellungen, wie Warteschlange leeren, andere Warteschlange wählen oder zum nächsten Video springen. Auf der rechten Seite findet man die Einstellung zum Autoplay und um die Videos umgedreht zu sortieren.

Die neue Warteschlange: Optisch ganz ansprechend 

Hier in diesem Beispiel wurde die Playlist "Life at Google" verwendet. Danke an Iuzzolsa.
Die Google Kurzmeldungen, heute mit den Themen: Google lässt Blog-Suche patentieren, Konkurrenz für Street View: Bing Street Side wird mit mehr Features an den Start gehen, AdWords jetzt in rosa, Street View: Neue Navigation und Studie: US-Studenten vertrauen Google-Suchergebnissen zu sehr.

Google lässt Blog-Suche patentieren 

Ein weiteres Patent wurde gestern gewilligt: Es umschreibt die Suche in Blog-Inhalten sowie die Indexierung (Recherche) von neuen Blogs. In der EU wird dieses Patent - dank der Software-Patent-Regelung - wenig Bestand haben. {via}

Konkurrenz für Street View: Bing Street Side wird mit mehr Features an den Start gehen

Microsoft will Google haushoch überlegen sein und hat deshalb ein Demo-Video hochgeladen, welches eindrucksvoll die vielen Features von Bing's Street Side zeigt. So soll es eine Panorama- und Slide-Ansicht geben, mit der sich noch besser durch das Bild navigieren lässt {thx, Caschy} 



AdWords jetzt in rosa/lila

Wem es noch nicht so aufgefallen ist: Auf Google.com wurden die AdWords-Anzeigen von Hellgelb auf eine Art Hellrot/lila umgestellt und sieht jetzt so aus:
neue Farbe für AdWords

vorher:
AdWords in gelb

Nur noch Mal für das Protokoll: Für Notebooks und Netbooks ist das rosa manchmal etwas undeutlich. Pascal schrieb mir vorhin, dass man es bei Akkubetrieb nicht erkennen kann, was Suchergebnisse und was Werbung ist.

Street View: Neue Navigation

In den USA testet Google eine neue Navigation in Street View, das ist dem Benutzer "so ist das" aufgefallen; dieser hat sich direkt per Mail an uns gewandt. Neben dem, dass der Fahrstreifen breiter geworden ist, sind die Navigationspfeile vom Streifen befreit worden, was dazu führt, dass sie mit jedem Schwenk gestreckt oder gestaucht werden, und das Zoom-Tool hat ein (+) bzw. (-)-Zeichen in einer Lupe bekommen.

Hier ein Vergleich. Links die Version aus London, rechts die Version aus New York
Vergleich: Street View vorher (links), Street View nachher (rechts) 

Wenn ihr auch Neuerungen entdeckt habt, schreibt uns eine kurze Mail, das ist generell der schnellste Weg. Danke für alle Einsendungen.

Nachtrag 22:15 Uhr: 

Studie: US-Studenten vertrauen Google-Suchergebnissen zu sehr 

Einer Studie zufolge trauen US-Studenten der Google-Suchmaschine zu sehr. Demnach klickten viele der 102 Studenten direkt auf das erste Suchergebnis, ungeachtet davon, welche es noch gibt. Weiterhin ist der Faktor für hohe Wertzuweisung bei Google und Microsoft besonders stark unter den Studenten bemerkbar, trotz dass die Ergebnisse aus Facebook, Bing und Google automatisch generiert werden. 

Auch im Recherchieren selbst sind die Studenten eher faul: Kaum mehr als 10% der Befragten machten sich die Mühe, den Autor der Webseite / des Beitrages herauszufinden. Und auch keiner stellte Recherchen über dessen Person (Identität, Karriere etc) an. Erschreckend kommt noch hinzu, dass die meisten den Top-Level-Domain-Endungen .gov, .edu und .org vertrauen - wobei .org von Jedermann zum Minipreis registriert werden kann.

Mehr über diese Studie gibts bei winload.de zu lesen. Danke Frank. 
Google

Weitere Gerüchte ziehen ihre Runden. Laut Angaben des "Wall Street Journals" soll es bereits Gespräche über mögliche Kooperationen mit namhaften Herstellern geben. Im Interview mit dem WSJ hat Google-CEO Eric Schmidt aber eins klar gemacht: Die Zynga-Meldung ist kein Gerücht, wo hingegen es bei Google Me an Wahrheit fehlt.

Viel kann man in die zwei Sätze interpretieren, die Eric Schmidt dem "Wall Street Jorunal" zum "fressen" vorgeworfen hat. Zunächst lehnt er einen Facebook-Klon ab, denn "die Welt braucht keine Kopie von der selben Sache". Dennoch kann man da auch hereininterpretieren, dass Google Me etwas völlig Anderes als Facebook wird, und Google dennoch an diesem Social Network-Dienst arbeitet.

In Sachen Social Games legt Schmidt die Karten aber gerne auf den Tisch: "Sie können eine Partnerschaft mit Zynga erwarten", was relativ vielversprechend klingt, dass Google doch in die Games-Branche einsteigen möchte. TechCrunch hatte ja berichtet, dass Google zwischen 100-200 Millionen US-Dollar an den Social-Gaming-Experten gezahlt haben soll, das aber offiziell nie zu Papier gekommen ist.

Ein weiteres Indiz dafür, dass Google Games doch noch kommen könnte, sind die Gerüchte, dass Google gerade im Gespräch mit Größen wie EA, Zynga, Playfish oder Playdom sei - alles Hersteller, die auch im Bereich Social Media weit voran sind. Die Partnerschaften könnten - auf lange Zeit gesehen - dazu führen, dass Google ein umfangreiches Portfolio an Spielen unter seinem Namen betreiben kann und Facebook Konkurrenz macht.

Facebook Konkurrenz machen konnte Google übrigens bisher nie: Das Social Network Orkut ist grade einmal in Brasilien bekannt, Buzz und Wave sind phänomenal gefloppt und Facebook hat vor kurzem seinen 500-Millionsten User gefeiert. Wenn also Google jetzt wirklich etwas bewirken möchte, dann muss es ein Social Network mit der Technik aus Buzz und Orkut und den Spielen von den o. g. sein. Vielleicht ist Google Me und Google Games dann doch kein Gerücht mehr.
Google

Googles Musikladen könnte doch bald Realität werden, wenn man der Presse Glauben schenken darf. Die "New York Times" berichtet jetzt davon, dass Google an Partnerschaften mit den großen Lizenznehmern sowie Plattenlabels arbeitet. Außerdem soll sich Google die Anwältin Elizabeth Moody geangelt haben, die in Lizenzfragen wohl die Beste sein soll.

Die erste Meldung war die, dass Google angeblich die Anwältin Elizabeth Moody angeheuert haben soll, für Google einzuspringen. Vorher hatte sie beispielsweise für Spotify, MySpace Music, iLike und MOG gearbeitet. Die soll auch guten Kontakt zu Plattenbossen und wichtigen Personen aus der Musikindustrie haben. Da wundert es eigentlich nicht, wenn sich Google sicherheitshalber die Verstärkung gönnt.

Die interessantere Meldung kam aber von der "New York Times". Dort behaupten Insider, dass sich Google in "fortgeschrittenen Verhandlungen" mit Harry Fox Agency befinde, einer Agentur, die Lizenzierungen für tausende von Partner übernimmt. So könnte schon im November oder Dezember Google Music eröffnet werden - und da kommt ja die Anwältin genau richtig. Die Harry Fox Agency wollte sich zu all den Gerüchten nicht äußern, auch Google äußert sich (generell) zu Gerüchten nicht.

Google hatte im Mai Simplify Media gekauft, einen Spezialisten für die Synchronisation von Medieninhalten. Seit dem wird viel spekuliert, was Google mit der Technik und dem Know-How anfangen wird. TechCrunch lieferte im Juni die Antwort und sprach von "Google Music", seit dem häuften sich die Gerüchte, dass Google Music bald kommt. Fakt ist allerdings, dass man Google Music nicht mit der Musik-Suche von Google in China verwechseln sollte. 

Das schreiben Andere:
» heise, Gerüchte um Musikladen von Google verdichten sich
» ZDNet, Google heuert Anwalt für Musiklizenzen an
» Winfuture, Mehr Hinweise auf einen Musikdienst von Google 
YouTube 

Im Streit um die Rechte der Künstler gibt es nun doch wieder Einigung - zumindestens in Italien. Dort sieht es nämlich so aus, dass die italienische Verwertungsgesellschaft Società Italiana degli Autori ed Editori (SIAE) wieder YouTube das OK zum Musiktitel-Abspielen gegeben. 

Die neue Lizenz sieht vor, dass Google bis Ende 2012 Musik über die YouTube-Plattform verbreiten darf. Knackpunkt ist allerdings, dass die SIAE in einer Allianz der GEMA war und deshalb eigentlich gegen YouTube agieren sollte. Insgesamt waren neun Gesellschaften an der Allianz beteiligt, dass SIAE jetzt fliegt, dürfte auf der Hand liegen. 

Dass nun ein Mitglied des Verbundes austritt, war laut Interview mit "Financial Times Deutschland" abzusehen, jedoch würde dies nicht das Bündnis gegen YouTube schwächen, so eine GEMA-Sprecherin, "Wir warten jetzt erst mal das Gerichtsurteil ab". 

Die deutsche Verwertungsgesellschaft GEMA hingegen hat mit Google bzw. YouTube Funkstille. Im Mai brach die GEMA entgütig die Verhandlungen ab; eine Entscheidung des Landgerichts Hamburg wird aber am Donnerstag erwartet. Die GEMA hatte YouTube dazu verpflichtet, mehr als 600 Musikvideos von der Videoplattform zu nehmen, die YouTube seit 1. April 2009 "illegal" nutzen würde, davor hatte sich YouTube gedrückt und so zog die GEMA vor das Hamburger Landgericht

» Financial Times Deutschland