Die Google Kurzmeldungen, heute mit den Themen: Google lässt Blog-Suche patentieren, Konkurrenz für Street View: Bing Street Side wird mit mehr Features an den Start gehen, AdWords jetzt in rosa, Street View: Neue Navigation und Studie: US-Studenten vertrauen Google-Suchergebnissen zu sehr.

Google lässt Blog-Suche patentieren 

Ein weiteres Patent wurde gestern gewilligt: Es umschreibt die Suche in Blog-Inhalten sowie die Indexierung (Recherche) von neuen Blogs. In der EU wird dieses Patent - dank der Software-Patent-Regelung - wenig Bestand haben. {via}

Konkurrenz für Street View: Bing Street Side wird mit mehr Features an den Start gehen

Microsoft will Google haushoch überlegen sein und hat deshalb ein Demo-Video hochgeladen, welches eindrucksvoll die vielen Features von Bing's Street Side zeigt. So soll es eine Panorama- und Slide-Ansicht geben, mit der sich noch besser durch das Bild navigieren lässt {thx, Caschy} 



AdWords jetzt in rosa/lila

Wem es noch nicht so aufgefallen ist: Auf Google.com wurden die AdWords-Anzeigen von Hellgelb auf eine Art Hellrot/lila umgestellt und sieht jetzt so aus:
neue Farbe für AdWords

vorher:
AdWords in gelb

Nur noch Mal für das Protokoll: Für Notebooks und Netbooks ist das rosa manchmal etwas undeutlich. Pascal schrieb mir vorhin, dass man es bei Akkubetrieb nicht erkennen kann, was Suchergebnisse und was Werbung ist.

Street View: Neue Navigation

In den USA testet Google eine neue Navigation in Street View, das ist dem Benutzer "so ist das" aufgefallen; dieser hat sich direkt per Mail an uns gewandt. Neben dem, dass der Fahrstreifen breiter geworden ist, sind die Navigationspfeile vom Streifen befreit worden, was dazu führt, dass sie mit jedem Schwenk gestreckt oder gestaucht werden, und das Zoom-Tool hat ein (+) bzw. (-)-Zeichen in einer Lupe bekommen.

Hier ein Vergleich. Links die Version aus London, rechts die Version aus New York
Vergleich: Street View vorher (links), Street View nachher (rechts) 

Wenn ihr auch Neuerungen entdeckt habt, schreibt uns eine kurze Mail, das ist generell der schnellste Weg. Danke für alle Einsendungen.

Nachtrag 22:15 Uhr: 

Studie: US-Studenten vertrauen Google-Suchergebnissen zu sehr 

Einer Studie zufolge trauen US-Studenten der Google-Suchmaschine zu sehr. Demnach klickten viele der 102 Studenten direkt auf das erste Suchergebnis, ungeachtet davon, welche es noch gibt. Weiterhin ist der Faktor für hohe Wertzuweisung bei Google und Microsoft besonders stark unter den Studenten bemerkbar, trotz dass die Ergebnisse aus Facebook, Bing und Google automatisch generiert werden. 

Auch im Recherchieren selbst sind die Studenten eher faul: Kaum mehr als 10% der Befragten machten sich die Mühe, den Autor der Webseite / des Beitrages herauszufinden. Und auch keiner stellte Recherchen über dessen Person (Identität, Karriere etc) an. Erschreckend kommt noch hinzu, dass die meisten den Top-Level-Domain-Endungen .gov, .edu und .org vertrauen - wobei .org von Jedermann zum Minipreis registriert werden kann.

Mehr über diese Studie gibts bei winload.de zu lesen. Danke Frank. 
Google

Weitere Gerüchte ziehen ihre Runden. Laut Angaben des "Wall Street Journals" soll es bereits Gespräche über mögliche Kooperationen mit namhaften Herstellern geben. Im Interview mit dem WSJ hat Google-CEO Eric Schmidt aber eins klar gemacht: Die Zynga-Meldung ist kein Gerücht, wo hingegen es bei Google Me an Wahrheit fehlt.

Viel kann man in die zwei Sätze interpretieren, die Eric Schmidt dem "Wall Street Jorunal" zum "fressen" vorgeworfen hat. Zunächst lehnt er einen Facebook-Klon ab, denn "die Welt braucht keine Kopie von der selben Sache". Dennoch kann man da auch hereininterpretieren, dass Google Me etwas völlig Anderes als Facebook wird, und Google dennoch an diesem Social Network-Dienst arbeitet.

In Sachen Social Games legt Schmidt die Karten aber gerne auf den Tisch: "Sie können eine Partnerschaft mit Zynga erwarten", was relativ vielversprechend klingt, dass Google doch in die Games-Branche einsteigen möchte. TechCrunch hatte ja berichtet, dass Google zwischen 100-200 Millionen US-Dollar an den Social-Gaming-Experten gezahlt haben soll, das aber offiziell nie zu Papier gekommen ist.

Ein weiteres Indiz dafür, dass Google Games doch noch kommen könnte, sind die Gerüchte, dass Google gerade im Gespräch mit Größen wie EA, Zynga, Playfish oder Playdom sei - alles Hersteller, die auch im Bereich Social Media weit voran sind. Die Partnerschaften könnten - auf lange Zeit gesehen - dazu führen, dass Google ein umfangreiches Portfolio an Spielen unter seinem Namen betreiben kann und Facebook Konkurrenz macht.

Facebook Konkurrenz machen konnte Google übrigens bisher nie: Das Social Network Orkut ist grade einmal in Brasilien bekannt, Buzz und Wave sind phänomenal gefloppt und Facebook hat vor kurzem seinen 500-Millionsten User gefeiert. Wenn also Google jetzt wirklich etwas bewirken möchte, dann muss es ein Social Network mit der Technik aus Buzz und Orkut und den Spielen von den o. g. sein. Vielleicht ist Google Me und Google Games dann doch kein Gerücht mehr.
Google

Googles Musikladen könnte doch bald Realität werden, wenn man der Presse Glauben schenken darf. Die "New York Times" berichtet jetzt davon, dass Google an Partnerschaften mit den großen Lizenznehmern sowie Plattenlabels arbeitet. Außerdem soll sich Google die Anwältin Elizabeth Moody geangelt haben, die in Lizenzfragen wohl die Beste sein soll.

Die erste Meldung war die, dass Google angeblich die Anwältin Elizabeth Moody angeheuert haben soll, für Google einzuspringen. Vorher hatte sie beispielsweise für Spotify, MySpace Music, iLike und MOG gearbeitet. Die soll auch guten Kontakt zu Plattenbossen und wichtigen Personen aus der Musikindustrie haben. Da wundert es eigentlich nicht, wenn sich Google sicherheitshalber die Verstärkung gönnt.

Die interessantere Meldung kam aber von der "New York Times". Dort behaupten Insider, dass sich Google in "fortgeschrittenen Verhandlungen" mit Harry Fox Agency befinde, einer Agentur, die Lizenzierungen für tausende von Partner übernimmt. So könnte schon im November oder Dezember Google Music eröffnet werden - und da kommt ja die Anwältin genau richtig. Die Harry Fox Agency wollte sich zu all den Gerüchten nicht äußern, auch Google äußert sich (generell) zu Gerüchten nicht.

Google hatte im Mai Simplify Media gekauft, einen Spezialisten für die Synchronisation von Medieninhalten. Seit dem wird viel spekuliert, was Google mit der Technik und dem Know-How anfangen wird. TechCrunch lieferte im Juni die Antwort und sprach von "Google Music", seit dem häuften sich die Gerüchte, dass Google Music bald kommt. Fakt ist allerdings, dass man Google Music nicht mit der Musik-Suche von Google in China verwechseln sollte. 

Das schreiben Andere:
» heise, Gerüchte um Musikladen von Google verdichten sich
» ZDNet, Google heuert Anwalt für Musiklizenzen an
» Winfuture, Mehr Hinweise auf einen Musikdienst von Google 
YouTube 

Im Streit um die Rechte der Künstler gibt es nun doch wieder Einigung - zumindestens in Italien. Dort sieht es nämlich so aus, dass die italienische Verwertungsgesellschaft Società Italiana degli Autori ed Editori (SIAE) wieder YouTube das OK zum Musiktitel-Abspielen gegeben. 

Die neue Lizenz sieht vor, dass Google bis Ende 2012 Musik über die YouTube-Plattform verbreiten darf. Knackpunkt ist allerdings, dass die SIAE in einer Allianz der GEMA war und deshalb eigentlich gegen YouTube agieren sollte. Insgesamt waren neun Gesellschaften an der Allianz beteiligt, dass SIAE jetzt fliegt, dürfte auf der Hand liegen. 

Dass nun ein Mitglied des Verbundes austritt, war laut Interview mit "Financial Times Deutschland" abzusehen, jedoch würde dies nicht das Bündnis gegen YouTube schwächen, so eine GEMA-Sprecherin, "Wir warten jetzt erst mal das Gerichtsurteil ab". 

Die deutsche Verwertungsgesellschaft GEMA hingegen hat mit Google bzw. YouTube Funkstille. Im Mai brach die GEMA entgütig die Verhandlungen ab; eine Entscheidung des Landgerichts Hamburg wird aber am Donnerstag erwartet. Die GEMA hatte YouTube dazu verpflichtet, mehr als 600 Musikvideos von der Videoplattform zu nehmen, die YouTube seit 1. April 2009 "illegal" nutzen würde, davor hatte sich YouTube gedrückt und so zog die GEMA vor das Hamburger Landgericht

» Financial Times Deutschland
Android

Wer für Android entwickelt, musste sich bisher immer fragen, wie er seine Apps am Besten vor Kopien schützt - schließlich will der Herausgeber auch noch für die Zweitverwertung Geld haben. Android hat gestern nachgeholfen und einen Lizenz-Service für Android veröffentlicht, der es möglich macht, die App mit dem Google-Account zu koppeln.

Dabei greift das APK-Paket (also die App an sich) über spezielle APIs auf den Lizenzserver bei Google zu. Dort wird geprüft, ob der Nutzer diese App schon einmal bezahlt hat. Wird dies vom Server verneint, so kann die App den Dienst verweigern. Dadurch macht Produkt-Piraterie mit Android-Apps wenig Sinn, denn durch diesen Mechanismus kann der Entwickler direkt die Leute aussperren, die die App über Dritte bekommen haben. Der Benutzer muss die App also selbst erwerben.

Das ganze funktioniert mittels Google-Account, der schon an das Android-Phone gekoppelt ist. Nun fragt die App nach, dabei geht sie den Umweg über den Android Market (siehe Grafik), damit sie nicht selbst die Userdaten abfragen oder gar speicher muss (ähnlich wie bei oAuth, die Daten werden nicht direkt an die Anwendung weitergegeben). Dabei geht der Nutzer also kein Risiko ein, da seine Daten sicher bei Google liegen.

Der Server antwortet nun auf die Anfrage vom Android Market bzw. der App. Gibt der Server das OK (via eines einmaligen Schlüssels), wird die App freigegeben (je nach Entwickler-Einstellung kann aber auch etwas Anderes passieren). Sollte der Nutzer die App illegal erworben haben, so kann (je nach Einstellung) die App den Dienst verweigern. Der Market gibt dann also ein virtuelles "nein" an die App.

grafisches Modell des Lizenzierungsdienstes

Die Lizenzierung findet - in der Regel, je nach Entwickleroption - einmal statt. Entwickler können aber jederzeit regelmäßige Lizenzprüfungen einholen lassen. Wenn einmal die App offline ist, wird der Lizenzierungsvorgang gestartet, sobald der Gerät wieder online ist.

Das funktioniert aber weiterhin auf dem Prinzip der Freiwilligkeit, dabei können Entwickler die Lizenz-APIs von Android schon in Apps für Android 1.5 stecken, und somit "alte" Apps nachrüsten. Der Entwickler kann sich auch mehrere Test-Accounts eintragen lassen, um Fehler vorzubeugen.

Dass viele Dienste nun diesen Service nutzen werden, versteht sich von selbst. Besonders Unternehmen werden endlich auf ihre Kosten kommen, da sie volle Kontrolle haben, wer und wie die App genutzt wird.

Wie man die neue API verwendet und einbaut, das erfahrt ihr hier

» Android Blog (thx to)