Bundesdatenschutzbeauftragter mahnt mehrere Krankenkassen ab

Analytics

Der Bundesdatenschutzbeauftragte hat mehrere gesetzliche Krankenkassen abgemahnt. In der Email, die uns vorliegt, findet man viele Betriebskrankenkassen (BKK), Hamburg Münchener Krankenkasse, die Techniker sowie einige andere. 

Darin heißt es „Die Nutzung des kostenlosen Google Analytics Service durch Website-Anbieter ist unzulässig, da die derzeitige Konfiguration des Dienstes eine wirksame Wahrnehmung des Rechts auf Widerspruch, Information und Auskunft sowie Löschung der Daten durch den Betroffenen nicht ermöglicht.“

Weiter sei es erlaubt unter Verwendung von Pseudonymen zum Zweck der Werbung, der Marktforschung oder zur bedarfsgerechten Gestaltung der Telemedien Nutzungsprofile zu erstellen, vorausgesetzt die betroffenen Nutzer wurden vorher darüber ausführlich informiert sowie eine Widerspruchsmöglichkeit muss existieren.

„Die Konfiguration der kostenlos angebotenen Software ermöglicht derzeit keine Umsetzung der gesetzlichen Anforderung durch die Web site-Betreiber. Die von Google in den Nutzungsbedingungen verfasste Erklärung zu der Art, dem Umfang und dem Zweck der Erhebung der Daten lässt die Nutzer vielmehr im Unklaren darüber, welche Daten konkret über sie zu welchem Zweck erhoben werden. Unklar ist auch, wie lange die Nutzungsdaten bei Google Inc. mit Sitz in den USA gespeichert werden.“

Zwar sei es möglich durch Unterbindung von Cookies die Datenerhebung zu verhindern, aber für nicht technischversierte Nutzer nur schwer umzusetzen.

Schaar bittet die Krankenkassen „die Nutzung des Google Analytics Services unverzüglich einzustellen, bei Ihnen vorhandene Daten zu löschen und mir dies schriftlich zu bestätigen.“ 



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comment 16 Kommentare zum Thema "Bundesdatenschutzbeauftragter mahnt mehrere Krankenkassen ab"

  • OMG jetzt kommen die mit sowas an?! Die sollten sich mal überlegen wie lange es Google Analytics schon gibt und mal sehen wer diesen Dienst alles benutzt. Da würden die aber Augen machen.

  • Zitat:
    Zwar sei es möglich durch Unterbindung von Cookies die Datenerhebung zu verhindern, aber für nicht technischversierte Nutzer nur schwer umzusetzen.

    die sollten halt gwb lesen,dann ist es nicht mehr schwierig;)

  • Hey, danke für das Script 🙂

    Aber im Ernst, mal wieder Panikmache von Leuten die sonst nix zu tun haben. Ähnlich wie mit der Abmahnwelle von Rechtsanwälten, die Websitebetreiber verklagt haben weil sie kein Impressum hatten…

    Also eines merken, wenn man nix zu tun, einfach Websitebetreiber abmahnen

  • Kinners, gönnt euch mal die Gesetzbücher TMG, BDSG, etc. Jeder hat das Recht auf Richtigstellung, Löschung und Einsicht seiner Daten in Institutionen. Da das bei Google nicht gegeben ist, entstehen diese Konflikte.

    Gesetze wurden nicht zum Spaß gemacht. Sich dran zu halten, dürfte keinem Schaden.

    @Search Engine
    Es besteht nunmal Impressumspflicht. Dass Anwälte sich das zur Aufgabe machen und diese so genannte Abmahnwelle erzeugen, befürworte ich zwar nicht, aber es ist rechtens. Demnach frage ich mich, welche Parteien im Recht sind, zu jammern. „Ihr“ oder die Gesetzesvertreter?

  • Naja, dass das fleissig Daten gesammelt werden und möglicherweise auch nicht so verwendet werden, wie man das gerne hätte, sollte ja wohlmittlerweile jeder begriffen haben. Bleibt also noch zu erwägen, ob und was man von sich preisgibt, auch unter dem Aspekt, dass eine Menge von einzelnen Informationen zusammengenommen und zusammengesetzt ein möglicherweise umfangreicheres Bild von einem ergeben können, als man gerne hätte, dass andere das über einen wissen.
    Das geht durch alle Bereiche von der einfachen Registrierung bis zum Beispiel des ständigen Trackings, das bei Google ja im Sinne von Sammlung der eigenen besuchten Seiten auch bewusst abonniert werden kann.
    Bei Analytics muss man sich denke ich auch darüber im klaren sein, dass die Daten nicht nur von einem selbst ausgewertet werden; es gibt aber auch durchaus Tools , die eine solche Erfassung OHNE Google-Tracking möglich machen.
    Ich vertraue noch darauf, das durch Analytics keine Spätschäden entstehen, aber es könnte natürlich sein, das irgendwann das böde Erwachen kommt, DENN : Es KÖNNTE sein, dass da wie oben vermutet nur jemand übereifrig war oder nichts zu tun hatte. Es KÖNNTE aber auch sein, dass dieser Schritt aufgrund von Hintegrundinformationen, die auch wir nicht haben, geschieht, die eine konkrete Gefahr der Schädigung von Personen oder Unternehmen duch eben diese gesammelten Informationen verzeichnet haben oder direkt oder/und begründet erwarten. Wachsamkeit diesbezüglich kann jedenfalls nicht schaden, denn weiß man es ?

  • Nach dieser „Logik“ müssen alle Server Logfiles gelöscht werden, Adwords, Doubleklick etc. wären ebenfalls verboten.

  • Es geht nicht um die einzelnen Dienste sondern um das Zusammenfliessen der Daten aus den verschiedenen Diensten und damit um die Möglichkeit, genaue Userprofile zu erstellen.

  • …also ich finde das mal wieder echt lächerlich. Dann werden die Krankenkassen halt Ihren Analytics-Account löschen und auf ein anderes Statistiktool umschwenken, kostet dann halt, dürfte die aber wohl recht wenig stören, das zahlen die aus der Portokasse der Empfangsdame! 😉

    So läuft das nunmal im Internet!

    Grüße
    Nico

  • …noch einmal, es geht nicht um Analytics als solches. Es geht darum, dass nicht nur die Krankenkassen sondern auch Google die Daten nutzen. Google kann zusammen mit den anderen Daten aus Adsense, Doubleclick etc. ein Nutzerprofil erstellen. Dieses Nutzerprofil ist nicht kontrollierbar, weil auf Servern in den VSA abgelegt.

  • Ich recherchiere schon seit Bekanntwerden der Ergebnisse der Sitzung der Datenschutzbeauftragten nach einer offiziellen Stellungsnahme von Google. Leider lässt hier Google auch die Verwender von Google Analytics ins Leere laufen.
    Deswegen werden wir auf allen Websites Google Analytics abstellen.

  • Es macht mich immer sprachlos, daß objektiv gesehen eher harmlose Dienste wie Analystics so im Kreuzfeuer stehen, sich um die Bonuskarte beim Einkaufen (lückenlose, personalisierte Erfassung des Kaufverhaltens) oder ähnliche viel üblere Datenschleudern niemand so recht Sorgen macht.

    Mal auf ein Thema eingeschossen, verfallen alle in kollektive Panik…

Kommentare sind geschlossen.