Google Desktop vs. Google Online-Hosting

Desktop vs. Google
Mit Google Desktop hat uns Google vor einigen Jahren eine Suchmaschine für unseren PC geliefert die ein sehr viel schnelleres und besseres Ergebnis abliefert als die standardmäßige Suchfunktion von Windows. Damals war das Tool auch ganz praktisch, aber mittlerweile arbeitet Google gegen sich selbst und macht – durch die vielen Hosting-Dienste – die Desktop-Suche fast schon überflüssig.

Anfangs habe ich mit Google Desktop noch nach Dokumenten, Fotos, Sourcecodes, Videos, Notizen usw. (teilweise mit Plugins) gesucht und war ziemlich erstaunt darüber dass Google einige fast schon vergessene Dateien doch wieder gefunden hat. Frei nach dem Motto „Wer aufräumt ist zu faul zum suchen“ habe ich an diesem Punkt damals aufgehört meine Dateien akribisch in 10.000 Unterordnern zu sortieren. Ab diesem Zeitpunkt war Desktop meine Suchmaschine #1 auf dem PC.

Doch irgendwann hat sich Google dann das Ziel auf die Fahnen geschrieben, alle Dateien und deren Bearbeitungs-Möglichkeiten ins Internet zu verlegen. So habe ich nach und nach meine eMails, Dokumente, Fotos, Videos, Notizen und auch die Bookmarks sowie Suchverläufe auf die Google-Server verlagert und habe von überall auf der Welt Zugriff darauf.

Google macht damit nicht nur eine ganze Reihe Desktop-Software überflüssig, sondern auch die eigene Applikation Google Desktop. Auf meinem PC gibt es mittlerweile einfach garnichts mehr zu finden – Dokumente und Fotos existieren nur noch im Internet und sind auf dem PC garnicht mehr gespeichert (P.S. Wohl aber auf CDs und DVDs als Backup, man weiß ja nie). Desktop ist also zumindest auf meinem PC komplett arbeitslos geworden und mittlerweile auch deinstalliert.

Hier kommt mal wieder das leidige Thema GDrive und die damit verbundene Suche ins Spiel: Würde Google Desktop (Oder das GDrive-Pendant) alle Dateien die auf diese Dienste verteilt sind gleich mit durchsuchen, gäbe es auch endlich mal wieder etwas zu finden. Jedes der oben aufgeführten Dienste besitzt eine Suchfunktion, aber Google hat es bisher einfach nicht geschafft eine Schnittstelle zu schaffen mit der alle meine Dateien gleichzeitig durchsucht werden. (Siehe Google Central)

Bleibt natürlich die Frage nach dem Sinn von Google Desktop. Mittlerweile hat Google die Such- bzw. Indizier-Funktion von Desktop standardmäßig deaktiviert. Scheinbar hat man erkannt dass es einfach nichts mehr zu indizieren gibt wenn die Dateien alle im Web gelagert sind. Ich unterstelle jetzt einfach mal, dass jemand der Google Desktop nutzt auch alle weiteren Dienste zumindest ansatzweise in Anspruch nimmt. Entweder man vertraut Google oder nicht – so einfach ist das.

Also Google, erweitert Desktop um eine „MyGoogle“-Suche – ansonsten bleibt von der Software nicht mehr übrig als eine einfache Gadget-Anwendung die am Ende auch niemand braucht… denn auch die hostet ihr ja mittlerweile im Netz und auf allen Webseiten… Eine grundlegende Konzept-Änderung von Desktop muss her – und zwar dringend.

» Liste der Google-Dienste




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comment 8 Kommentare zum Thema "Google Desktop vs. Google Online-Hosting"

  • Habe die Desktopsuche auch nie genutzt, halt dann doch lieber Ordnung. Auch die Nutzung von Google-Diensten als Ersatz ist sicher nicht jedermanns Ding. Bei Picasa sicherlich, bin selber eifriger udn begeisterter Nutzer von Picasa udn den Web Alben. Aber speziell im Bereich Office (Docs&Spreadsheets) bleibe ich dann doch lieber bei MS Office. Zumal ich meine persönlichen Dokumente dann doch nicht Online stellen möchte… Allein schon aus Performance-Gründen…

  • Es gibt einen Google Desktop? Davon habe ich noch nie gehört. Ich stehe solchen Programmen jedoch immer skeptisch gegenüber. Wird den Unternehmen nicht die möglichkeit gegeben den PC zu überwachen? Ich komme gut ohne solche Programme klar.

  • Also das der Trend weg von lokalen Applikationen hin zu Webapplikationen geht wissen wir ja schon lange. Deshalb würde ich jetzt auch gar keine Änderungen bei GDesktop erwarten, sondern einfach, dass es irgentwann aufhört zu existieren, weil es halt nur eine lokale Applikation ist (die ja aussterben … sogar die 3d spiele sehe ich immer öfter als webapplikation).

  • Ich liebe die Desktop suche. Wenn ich eine Datei aufrufe, gebe ich nur die ersten paar Buchstaben in die Suchleiste und schon öffnet sich das Dokument. Wesentlich besser als sich durch unzählige Unterordner zu quälen.

    P.S.:

    Zitat:
    Mittlerweile hat Google die Such- bzw. Indizier-Funktion von Desktop standardmäßig deaktiviert.

    Die Indizier Funktion wurde wohl nur deshalb deaktiviert, weil es unter Vista zu einer extremen Verlangsamung des Systems führte, da dann ja zwei Desktop Suchmaschinen indizieren. Das sollte aber mit Service Pack 1 von Vista aber gelöst sein und das lässt mich dann auch auf eine baldige neue Desktop Version freuen.

  • Google Desktop war meiner Ansicht nach einfach zu primitiv. Bei mir werkelt seit Jahren Copernic Desktop, der wenigstens eine vernünftige Vorschau bietet und auch von der Performanceseite eindeutig im Vorteil ist. Verzichten möchte ich darauf nicht mehr …

    Tja, und das ganze Eyecandy mit den Widgets braucht man ja wohl in Zeiten von Firefox und dessen Addons auch nicht mehr …

  • Google Desktop geht mir ehrlich gesagt etwas zu weit… Ein Unternehmen kennt alle meine privaten Daten, auch wenn es ja eigentlich NUR die Dateinamen sind. Wer kann mir da versichern das diese nicht irgendwann zur Polizei gehen?

  • Hm: Frage: Was funkt die desktop – suche heim?

    Weiß das jemand?

    Wie viel Daten bekommt dann Google geschickt?!
    Das wäre sehr interessant zu wissen…

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