OneBoxen für alle: Google Co-op

Die interessanteste, und vielleicht revolutionärste, Neuvorstellung auf dem Pressetag am Mittwoch war Google Co-op. Mit diesem Dienst legt Google die Organisation des kompletten Internets in die Hände seiner User. Was als Google Health-Gerücht kursierte, war in wirklichkeit nur ein kleiner Teil von Co-op.

Am Anfang ist es sehr schwer zu verstehen was Google Co-op eigentlich ist und wie es funktioniert. Ich bin mir nicht einmal sicher ob ich jetzt endlich komplett verstanden habe worum es sich dabei eigentlich handelt, aber ich versuche trotzdem einmal es euch zu erklären 😀

Co-op in den Suchergebnissen
Gibt man eine Suchanfrage ein, welche schon bei Co-op registriert, organisiert und getaggt ist, wird dies oberhalb der Suchergebnisse in Form einer OneBox angezeigt. In dieser OneBox erscheinen Begriffe, mit denen die Suchanfrage verfeinert werden kann. Bleiben wir gleich beim Beispiel Krankheiten:

flu (Grippe). Hier sieht man nun Kategorien die für die Suchanfrage angelegt wurden. Darunter befinden sich Informationen für Patienten, für Ärzte, Symptome und so weiter. Klicken wir nun auf Symptome werden uns alle Webseiten angezeigt, in denen die Symptome beschrieben werden. Außerdem wird unter dem jeweiligen Suchergebnis angezeigt, mit welchen Tags die Webseite sonst noch versehen wurde.

Diese OneBox-Links und Labels werden direkt aus Co-op eingebunden, aber nur wenn man die Gruppe „Health“ abonniert hat. Würde man das Abonnement beenden, wären alle Labels zum Thema Krankheiten sofort verschwunden. Wenn man nun z.B. die Gruppe von People.com abonniert und dann nach Britney Spears sucht, werden einem Britney-News direkt von people.com angezeigt.

Nun könnte man natürlich meinen, dass man ja dann keine Werbung mehr in den Suchergebnissen schalten muss, wenn man nun einfach so dort hinein kommt. Das ist im Grunde richtig, aber diese OneBoxen werden ja nur bei den Usern angezeigt, die die eigene Gruppe abonniert haben, und die User dazu zu bringen dürfte schwieriger sein als eine AdWords-Anzeige zu schalten.

Eine eigene OneBox erstellen
Es ist jedem Nutzer möglich sich eine eigene OneBox zu erstellen oder Webseiten mit Labels zu versehen. Dazu muss man sich erstmal ein Profil anlegen (Mein Profil). Ich musste dafür garkeine Daten angeben, Google wusste schon standardmäßig meinen Namen, meinen Wohnort und meine Homepage. Woher diese Daten genau kommen weiß ich nicht, aber ich tippe mal auf Orkut.

Philip Lenssen von Google Blogoscoped hat das erstellen von eigenen Boxen und Labels sehr gut beschrieben und mit Beispielen bestückt, ich verweise euch einfach mal auf seinen Artikel zum Thema.

Fazit
Als aller erstes mal muss ich mal etwas zu dem Namen „Google Co-op“ sagen, dieser ist einfach Sche…. Bisher kamen mir immer alle Produkt-Namen gut über die Lippen, waren griffig und haben sofort ihren Inhalt verraten. Aber Co-op??? Hoffentlich ändert Google den Produktnamen demnächst.
Außerdem ist die Organisation des Internets offensichtlichs nichts für Laien, was sich schon am Interface von Co-op deutlich abzeichnet. Das Handling müsste noch einmal komplett überarbeitet werden.

Außerdem bin ich der Meinung, dass Google seine Suchergebnisse langsam zu sehr vollstopft. Natürlich mag das labeln und sortieren von Webseiten sehr nützlich sein, aber unter Umständen rücken die Suchergebnisse soweit nach unten dass man erst scrollen muss. Nehmen wir noch einmal das Beispiel Britney Spears. Zumindest bei mir werden oben People-News angezeigt, darunter Dateien meiner Desktop-Suche, dann News-Ergebnisse, dann Ergebnisse der Musiksuche und danach erst die Suchergebnisse… Und nebenher noch 4 Anzeigen.
Britney Spears

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GWB-Dossier Neue Dienste




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